
Auf den Deutschen Kleinbootmeisterschaften am kommenden Wochenende rudern die Spitzenathleten die Rangliste in den Bootsgattungen Einer und Zweier ohne – Steuermann aus. „Die Regatta ist eine wichtige Weichenstellung für die Nominierung in unseren Nationalmannschaften“, bewertet DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel die Veranstaltung. „Wir haben in Köln ideale Bedingungen für diesen Wettbewerb und sind immer wieder gerne am Fühlinger See“. Die Anlage bietet Trainerinnen und Trainern die Möglichkeit, die Rennen zu begleiten und so den gesamten Verlauf zu beobachten. Der DRV-Wettkampfverantwortliche Rolf Warnke ergänzt: „Der Fühlinger See wird bei Trainern und Aktiven für seine Fairness geschätzt und die Ausrichter um Jens Wiesner arbeiten auf hohem Niveau“.
In den sieben Bootsgattungen werden die Vorentscheidungen nach den Ergebnissen des Langstreckentests in Leipzig Anfang April gesetzt. Für die Aktiven gilt es, die Ergebnisse nun auf der olympischen Wettkampfdistanz über 2000m umzusetzen.
Mit 39 Booten weist der Männer-Einer das größte Teilnehmerfeld auf. Hier wird mit Spannung erwartet, ob Abonnementsmeister Marcel Hacker wieder an die Spitze rudern kann. Er hat einmal mehr ein leistungsstarkes Feld im Nacken, das ihn vom Thron stoßen möchte. Im Frauen-Einer haben bereits in Leipzig die bewährten Kräfte ihre Stärke und Geschlossenheit unter Beweis gestellt. Hier ist von besonderem Interesse, ob sich Nachwuchsathletinnen in die Phalanx schieben können. Zum engeren Favoritinnenkreis gehören sicher Titelverteidigerin Annekatrin Thiele, Julia Richter und Carina Bär.
In den Einern der Leichtgewichte steht die Qualifikation für die Doppelzweier im Fokus, denn nur diese Bootsgattungen gehören zum olympischen Programm. Die Titelverteidigerin Lena Müller und Anja Noske besetzen diese Zielbootsgattung seit einigen Jahren und wollen sich erneut durchsetzen. In Leipzig hatte sich Leonie Pless empfohlen und mit Marie-Louise Dräger will es die dominierende Skullerin des letzten Jahrzehnts, die nach ihrer Mutterschaftspause wieder trainiert, erneut wissen. Lars Hartig ist das Maß der Dinge bei den Männern. Nach der Papierform geht es um die Frage, wer mit ihm den Doppelzweier besetzt. Am Ende liegt die Wahrheit aber auf der Strecke und bei der bekannten Leistungsdichte sind immer Überraschungen möglich. Diese wird dem erfahrenen Jost Schömann-Finck durchaus zugetraut, der in Leipzig krankheitsbedingt fehlte.
Das Kleinboot der Riemenruderer ist der Zweier ohne. Bei den Männern hat Ralf Holtmeyer die Besatzungen neu zusammengesetzt. Drahotta / Schmidt gelten nach Leipzig als Favoriten. Wie bei den Skullern ist auch hier der Kreis der Medaillenkandidaten groß und der Reiz, sich für den Achter zu qualifizieren, motiviert zu besonderer Anstrengung. Kerstin Hartmann und Kathrin Marchand, die auf der Strecke ihr Trainingsrevier hat, gelten derzeit als stärkstes Frauenboot. Da Marlene Sinnig mittlerweile skullt, wird es in Köln einen neues Meisterboot geben.
Olympische Bootsgattung ist bei den Leichtgewichten der Vierer ohne und somit ist die Qualifikation für das Boot Hauptziel der Aktiven. Die Langstrecke mussten die Riemer im Einer absolvieren, um vorrangig ihre Einzelleistung und technische Flexibilität zu prüfen. Jonathan Koch, der über Jahre im Einer die Farben des DRV auf Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen vertreten hat, ist nun zum Riemenrudern gewechselt. Gemeinsam mit Lars Wichert bildet er ein starkes Team, das um den Titel rudern wird.
Die Meisterschaft ist für DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock „eine wichtige Weichenstellung für die Saison. Zwar setzen wir die Teams nicht arithmetisch nach der Platzierung auf der Rangliste zusammen, weil auch andere Faktoren wie die individuelle Passfähigkeit für ein erfolgreiches Boot wichtig sind.“ Dennoch sei eine vordere Platzierung notwendig, um in den jeweiligen Kaderkreis berufen zu werden.
Die Regatta beginnt am 25.04. mit den ersten Vorläufen. Die Finals werden am 27.04. ab 10:35 Uhr gerudert. Daneben stellen sich die Nachwuchskräfte (U19) einer Leistungsüberprüfung. Diese rennen werden zwischen den Blöcken der Meisterschaft gerudert.