Neustadt an der Weinstraße – Das Konzert Saisonfinale präsentiert die Rheinische Philharmonie mit einem orientalischen Programm. Geführt wird das Staatsorchester von Chefdirigenten Garry Walker, der die Rheinische Philharmonie schon seit der Spielzeit 2017/2018 erfolgreich leitet.
Die Faszination des Orients hat Komponisten und Künstler seit jeher auf unterschiedlichste Weise inspiriert. In Mozarts „Entführung“ dient die sog. „türkische Musik“, die in Wirklichkeit die Kriegsmusik der Janitscharen ist, dazu, Angst und Schrecken zu verbreiten. Der türkische Pianist, Komponist und Bürgerrechtler Fazil Say schrieb mit seinem Violinkonzert sein erstes ambitioniertes Orchesterwerk ohne einen eigenen Klavierpart; der Titel bezieht sich auf die bekannte morgenländische Märchensammlung „Tausendundeine Nacht“.
Darin übernimmt die Solovioline, gespielt von einer der beeindruckendsten Künstlercharaktere seiner Generation, Niklas Liepe, die Rolle der verführerischen, unermüdlichen Geschichtenerzählerin Scheherazade. Mit der atmosphärisch dichten Orchestertextur und dem Einsatz türkischer Perkussionsinstrumente wagt der Komponist den Brückenschlag zwischen der Musik seiner türkischen Heimat, Jazzelementen und der europäischen Kunstmusik. Auch Rimski-Korsakov bezieht sich in seiner sinfonischen Dichtung „Scheherazade“ auf die Geschichten aus tausendundeiner Nacht. Die vier Sätze trugen ursprünglich programmatische Titel wie „Das Meer und Sindbads Schiff“, später distanzierte sich der Komponist vom musikalischen Geschichtenerzählen. Mit diesem berühmten Paradestück für großes Sinfonieorchester findet die Konzertsaison einen fulminanten Abschluss.
Der Ausnahmeviolinist Niklas Liepe zählt zu den beeindruckendsten Künstler-charakteren seiner Generation. Wie die Presse beschreibt, spielt der Geiger mit einer spektakulären Bandbreite an klanglichen und technischen Möglichkeiten und scheint dabei mit seiner Geige zu verschmelzen. Mit seinen progressiven Projekten, wie dem The New Paganini Project, das bei Sony Classical aufgenommen wurde oder dem neuen klassischen Musikfestival Liepe & Co. Festival in den Stahlhallen am Südbahnhof, das er 2017 mit seinem Bruder, dem Pianisten Nils Liepe gründete, lotet er die Grenzen der Klassik neu aus.
Als Solist konzertiert er mit verschiedenen Orchestern wie dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester, dem Staatsorchester Rheinland-Pfalz, oder der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern unter Dirigenten wie, Hartmut Haenchen, Christoph Eschenbach, Gregor Bühl u.a.
Der gebürtige Schotte Garry Walker ist seit der Spielzeit 2017/18 Chefdirigent des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie. Er begann seine Laufbahn mit einem Studium in den Fächern Cello und Dirigieren am Northern College of Music und war im Jahr 1999 Gewinner des Wettbewerbs „Leeds Conductor’s Competition“. Gegenwärtig ist er außerdem künstlerischer Leiter im Fachbereich Orchesterleitung am Royal Conservatoire of Scotland.
Er war als ständiger Gastdirigent beim Royal Philharmonic Orchestra, als erster Gastdirigent beim Royal Scottish National Orchestra sowie als Chefdirigent des Paragon Ensemble verpflichtet und hat in Großbritannien mit mehreren Orchestern gearbeitet. Mit dem Scottish Chamber Orchestra gastierte er beim St Magnus Festival und beim Edinburgh Festival, das English Chamber Orchestra leitete er beim City of London Festival und zusammen mit der Academy of St Martin in the Fields war er beim Mostly Mozart Festival im Londoner Barbican Centre zu Gast. In regelmäßigen Auftritten beim Edinburgh International Festival leitete er das Royal Scottish National Orchestra in vielbeachteten Aufführungen, bei denen die 2. Sinfonie von Gustav Mahler, „Stele“ von György Kurtág oder „The Quickening“ von James MacMillan auf dem Programm standen.
Zu den vielen international bekannten Solisten, mit denen Garry Walker zusammengearbeitet hat, gehören unter anderem Maxim Vengerov, Sarah Chang, Jonas Kaufmann, Truls Mørk, Mischa Maisky, James Ehnes, David Geringas und Branford Marsalis.
W.A. Mozart (1756-1791): Ouvertüre zur „Entführung aus dem Serail“
Fazil Say (*1970): Konzert für Violine und Orchester „1001 Nights in the Harem“
Nikolaj Rimski-Korsakov (1844-1908): Scheherazade
Staatsorchester Rheinische Philharmonie
Sinfoniekonzert
Dirigent: Garry Walker | Solist : Niklas Liepe, Violine
Dienstag, 21.05.2019
Stadthalle Saalbau (Bahnhofstraße 1, 67433 Neustadt a. d. W.)
Einlass: 18:45 Uhr | Beginn: 20 Uhr
Einführung zu dem Konzert 19.00 Uhr im Beethovensaal
Karten (10 – 20€) können online unter www.ticket-regional.de, bei der Kulturabteilung Neustadt (Friedrichstraße 1), bei Tabak Weiss (Hauptstraße 61) oder im Media Markt (Chemnitzer Straße 33) erworben werden.
Für Rückfragen oder Kartenreservierungen steht die Kulturabteilung Ihnen auch gerne telefonisch unter der 06321 855-404 oder per Mail unter kultur@neustadt.eu zur Verfügung.
Öffnungszeiten der Kulturabteilung:
Mo-Mi: 09:30-12:30 / 14:00-16:00 Uhr
Do: 09:30-12:30 / 14-17:00 Uhr
Fr: 09:30-12:30 Uhr