Gießen – (ots) – Am 8. Mai durchsuchten Ermittler des Polizeipräsidiums Mittelhessen sowie Beamte der Staatsanwaltschaft Marburg insgesamt 21 Geschäftsräume und Wohnungen in Hessen und Rheinland-Pfalz.
Die Durchsuchungen wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges zum Nachteil diverser Kreditinstitute sowie der Bestechung und Bestechlichkeit erfolgten im Zuge eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Marburg. Sie richteten sich gegen 14 Beschuldigte im Alter von 26 bis 54 Jahren. Zwei der Beschuldigten im Alter von 29 und 35 aus Marburg wurden aufgrund bestehender Haftbefehle festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.
Die tatverdächtigen Firmenverantwortlichen mehrerer Immobiliengesellschaften mit Sitz in Marburg sollen in der Zeit von 2015 bis 2019 Immobilien in Mittelhessen innerhalb weniger Monate – zum Teil mehrmals – untereinander verkauft und dabei die Kaufpreise der Immobilien innerhalb weniger Monate um bis zu 400% künstlich in die Höhe getrieben haben. Dieses als “Immobilienflipping” bekannte Phänomen diente dazu, tatsächlich nicht erzielbare Marktpreise für die Immobilien vorzutäuschen, um an immer höhere Kredite zu gelangen. Den Kreditinstituten soll hierdurch ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein.
Die Ermittlungen richten sich auch gegen zwei Mitarbeiter von Banken aus dem Rhein-Mai-Gebiet und Rheinland-Pfalz wegen des Verdachts der Bestechlichkeit in geschäftlichen Verkehr und gegen zwei Notare aus Hessen (Mittelhessen und Rhein-Main-Gebiet) wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Amt.
Bei der Aktion stellten die Ermittler insbesondere zahlreiche schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger sicher. Die sichergestellten Beweismittel müssen nun ausgewertet werden.
Die Durchsuchungsobjekte befanden sich in folgenden Städten und Landkreisen: Hessen: Stadt Marburg (7 Objekte), Landkreis Marburg-Biedenkopf (3 Objekte), Frankfurt am Main (6 Objekte), Landkreis Offenbach (1 Objekt) Rheinland-Pfalz: Landkreis Rhein-Lahn (2 Objekte), Westerwaldkreis (2 Objekte).