Mainz – (ml) – Mit einem Großaufgebot gelang es der Feuerwehr Mainz Gestern, das Feuer in der Dachkonstruktion der Mainzer Rheingoldhalle zu löschen. Gegen 6.20 am Morgen des 16.05.2019 wurden die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Mainz zu einer Brandmeldung im Bereich des Hotels Hilton alarmiert.
Die eintreffenden Beamten stellten fest, dass es im Dach der benachbarten Rheingoldhalle zu einem Brand gekommen war. Umgehend wurde die Alarmstufe erhöht und weitere Einsatzkräfte zur Einsatzstelle entsandt. Als besondere Herausforderung für die Feuerwehr stellte sich die Dachkonstruktion heraus.
In dem Holzfachwerk zwischen tragender Stahlbetondecke und Dacheindeckung hatte sich das Feuer weit ausgebreitet. Das Öffnen der Dachkonstruktion gestaltete sich als äußerst zeit- und materialintensiv. Weiterhin musste auf Grund der starken Rauchentwicklung unter Atemschutz gearbeitet werden. Das Dach konnte dabei nur eingeschränkt und unter Verwendung von Absturzsicherung betreten werden, da immer wieder Teile der Dachkonsturktion einstürzten. Zeitweilig waren 7 Hubrettungsfahrzeuge/Drehleitern um die Rheingoldhalle positioniert, um das Feuer bekämpfen zu können.
Der vom Brand betroffene Bereich der Rheingoldhalle befindet sich derzeit im Umbau und ist zu großen Teilen entkernt. Allerdings bestand zeitweilig die akute Gefahr, dass das Feuer auch den bereits sanierten/umgebauten Gebäudeteil mit dem Gutenbergsaal erreicht. Eine dort geplante Veranstaltung musste aus Sicherheitsgründen verlegt werden.
Erst nachdem ausreichend Öffnungen in die Dachhaut geschnitten und Schaum eingebracht werden konnte, gelang es, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Um die verbleibenden Glutnester jedoch gänzlich ablöschen zu können, war der Einsatz von Spezialgerät erforderlich.
Wegen des Einsatzes eines großen Baggers, der mit einem Schwertransport angeliefert wurde, blieb die Rheinstraße bis zum heutigen frühen Morgen gesperrt. Die verkehrlichen Auswirkungen der für die Löschmaßnahmen erforderlichen Sperrung der Hauptverkehrsachse waren im ganzen Stadtgebiet zu spüren.
Über Nacht stellte die Feuerwehr eine Brandwache. Bei der abschließenden Brandnachschau konnten 24 Stunden nach Einsatzbeginn eine kalte Einsatzstelle bestätigt und die Maßnahmen der Feuerwehr beendet werden.
Es herrscht nun Gewissheit, dass die Feuerwehr einen größeren Schaden insbesondere für den neuen Gutenbergsaal abwenden konnte. Auch eine anfänglich zu befürchtende Ausbreitung auf das Hilton Hotel wurde verhindert.
Auf Grund der Größe des Einsatzes war umfassende Unterstützung durch die umliegenden Städte und Landkreise erforderlich. An der Opel-Arena wurde durch den Landkreis Mainz-Bingen ein Bereitstellungsraum in Betrieb genommen, von wo aus die Kräfte an die Einsatzstelle nachgeführt wurden.
Das Technische Hilfswerk unterstützte ebenfalls mit mehreren Ortsverbänden.
Die Abschnittsleitung Gesundheit stellte die medizinische Versorgung der Einsatzkräfte sicher, die glücklicher Weise nicht benötigt wurde.
Die Wachen der Berufsfeuerwehr wurden während des Einsatzes durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus der Stadt Mainz und den Landkreisen besetzt.
Weiterhin wurden dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr alarmiert. Durch die Rauchausbreitung auf die Altstadt kam es zu Paralleleinsätzen. Hier hatten Brandmeldeanlagen den Rauch detektiert und ausgelöst. Von der Feuerwehr wurden in der Umgebung der Brandstelle Messungen durchgeführt.
Vorsorglich wurde die Bevölkerung gebeten, Fenster und Türen zu schließen. Ein Bürgertelefon wurde eingerichtet.
Mit den Mitteln der Feuerwehr konnten keine Gefährdung von Personen festgestellt werden.
Hier der Link zur Erstmeldung:
Mainz: Rheingoldhalle in Brand – Vollsperrung der Rheinstraße dauert an – Polizei weiter im Einsatz
Hier geht es zur Folgemeldung:
Mainz: Großbrand der Rheingoldhalle – Kriminalpolizei hat Ergebnisse zur Brandursache