DBBL: TOWERS verlieren Krimi in Bad Aibling knapp

„Es war ein geiles Spiel!“, war von TOWERS-Coach Harald Roth nach dem Krimi in Bad Aibling zu vernehmen. Sichtlich ausgelaugt nach einem strapaziösen Basketball-„Mammut-Tag“ aber nicht unzufrieden mit der gezeigten Leistung seiner Mannschaft, war ein Sieg gegen Bad Aibling doch durchaus im Bereich des Möglichen gewesen.

Es war eine Partie, die alles bot was ein gutes Basketballspiel erwarten lässt: zwei starke Teams trafen im Bad Aiblinger FireDome vor ca. 550 Zuschauern aufeinander, darunter das 15-köpfige  WNBL-Team der PFALZ TOWERS, die zuvor in Wasserburg antreten durften und mit den Bundesligadamen gemeinsam angereist waren. 

Bad Aibling eröffnet die Partie mit zwei Körben von Carla Bellscheidt und Ciara Iglehart und verzückte damit das lautstarke heimische Publikum, bevor Marie Schwaab endlich in der 3. Spielminute die ersten drei Towerspunkte einfahren konnte. Es war ein von beiden Verteidigungen sehr intensiv geführtes Spiel und jeder Korb musste hart erarbeitet werden. Bad Aibling legte vor, die TOWERS konnten immer nachlegen. Beim Stand von 15:13 ging es zum ersten Mal in die Viertelpause. 

Im 2. Viertel packten die Hausherrinnen in der Verteidigung eine Schippe drauf und ließen die kämpfenden TOWERS-Damen zunächst nicht wirklich zur Entfaltung kommen. Diese verstrickten sich teilweise zu sehr in Einzelaktionen – sicherlich die falsche Spielweise in dieser Phase des Spiels! Nach einer Auszeit liefen zwar die Offense-Aktionen besser, jedoch fanden die Würfe nicht ihr Ziel. Bad Aiblings Topscorerin Carla Bellscheidt dagegen lief zur Höchstform auf. Ein ums andere Mal zog sie zum Korb oder wurde von ihren Mitspielerinnen gut in Szene gesetzt und netzte auch von außen ein. Hatte die TOWERS-Defense sie bis dahin gut im Griff, erzielte sie 12 Punkten in Folge für ihre Mannschaft, was  ausschlaggebend für die 36:24 Halbzeitführung der Hausherrinnen war. 

In der Halbzeit mussten nun die richtigen Schlüsse gezogen und vom Trainergespann Roth/Jackson in einigen Piunkten nachjustiert werden. Neu eingestellt und mit neuen Spielanweisungen ausgestattet, bliesen die TOWERS nun zur Aufholjagd. Der Ball wurde geduldiger gespielt und die Schwachstellen der Fireballs-Verteidigung ein ums andere Mal attackiert. Endlich fanden die Würfe von außen wieder ihr Ziel und in der Verteidigung ließen die Roth-Schützlinge ebenfalls nichts mehr anbrennen. Punkt für Punkt verkürzten Gelbke, Müller und Co. den Rückstand zum 42:38 (26. Min) und zwangen den gegnerischen Trainer Milos Kandzic zu einer sehr lautstarken Auszeit. Anschließend erzielten beide Team bis zum Viertelende jeweils fünf Punkte, mit 47:43 ging es in den Schlussabschnitt. Dieser entwickelte sich zu einem wahren Basketball-Krimi.

Anfangs waren es Unachtsamkeiten im Passspiel, die die von ihren Fans lautstark angetriebenen Gastgeberinnen mit 8 Punkten in Führung gingen ließen. Eine schnelle TOWERS-Auszeit brachte die Speyerer Damen dann aber schnell wieder zurück auf Kurs. Leider konnte Schiedsrichter Bleicher, von Kreislaufproblemen geplagt, nicht mehr weiter pfeifen und die Partie wurde mit nur einem Schiedsrichter fortgesetzt. (Die TOWERS wünschen ihm an dieser Stelle gute Besserung!)

Nun drückte die ehemalige TOWERS-Spielerin Emma Duinker der Partie ihren Stempel auf und erzielte insgesamt 14 Punkte bis zur 36. Spielminute zum zwischenzeitlichen 62:55. Mental starke TOWERS-Damen ließen sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen und spielten weiter ihr Spiel. Kathryn Verboom und Grace Fishbein zogen unwiderstehlich zum Korb und waren – wenn überhaupt – nur durch Fouls zu stoppen. A

ufopferungsvoll wurde in der Verteidigung um jeden Ball gekämpft und Bad Aibling erneut zu einer Auszeit (62:61, 37 Min) gezwungen. In der Halle wurde es immer ruhiger, bis auf die PFALZ TOWERS, die frenetisch ihre „großen TOWERS“ anfeuerten. Der Höhepunkt war das 64:64 in der 38. Spielminute, als die TOWERS erstmals ausgleichen konnten. Allerdings riss ein erfolgreicher Dreier von Aufbauspielerin Lena-Marie Bradaric die Zuschauer im FireDome aus der Lethargie und gab so den Gastgeberinnen den entscheidenden Schub. Die TOWERS wollten sich nicht geschlagen geben und hielten mit allen Mitteln dagegen. Beim Stand von 71:68 (40. Min) für die Gastgeberinnen foulten sie um die Uhr anzuhalten, jedoch leider ohne Erfolg. Die Freiwürfe wurden sicher verwandelt und Bad Aibling  siegte letztlich ein paar Punkte zu hoch mit 76:68.

Headcoach Harald Roth: „Meine Mannschaft kann sehr stolz auf ihre gezeigte Leistung sein. Wir haben hier ein tolles Spiel abgeliefert und wären auch in der Lage gewesen heute zu gewinnen. Letztendlich waren es Kleinigkeiten, die den Ausschlag für die Niederlage gegeben haben, aber wir haben gesehen, dass Bad Aibling auch zu Hause schlagbar ist. Glückwunsch auch unseren Gegner für eine sehr starke Leistung.“

Für die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt spielten:
Grace Fishbein (9 Punkte / 6 Rebounds), Uta Gelbke (15 / 5), Cara Horz, Lisa Köble (2/ 2), Mandy Müller (12 / 4), Marie Schwaab (8 / 5), Kathryn Verboom (16 / 6) und Michèle Weynandt (6 / 2)