Neustadt an der Weinstraße – Aus- und Fortbildung ist für die Feuerwehrkameradinnen / -kameraden wichtig. In verschiedenen Lehrgängen, auf Standortebene wird ihnen von den Kreisausbildern alles beigebracht, um eine Basis für ihre Arbeit in der Feuerwehr zu haben.
Am 24. April 2019 begann für 11 Feuerwehrkameraden, darunter eine Feuerwehrfrau, der Truppführer Lehrgang in der Hauptfeuerwache. Formell ist dieser zwar noch kein Führungslehrgang, dennoch befähigt er einen Trupp, der in der Regel aus zwei Feuerwehrangehörigen besteht, zu führen. Ein Trupp kann ggf. auch auf drei Personen erweitert werden und ist die kleinste taktische Einheit in der Feuerwehr, welche die vom Gruppenführer gestellten Aufträge ausführt. Der Truppführer ist im Einsatzgeschehen das „dritte Auge“ des Gruppenführers und kommuniziert mit diesem. Er muss Gefahren erkennen, die der Gruppenführer aus seiner Position nicht sieht. Mit den Rückmeldungen des Truppführers plant der Gruppenführer den Einsatz weiter oder ergänzt ihn.
Um für diese Aufgaben gewappnet zu sein, wurden die Lehrgangsteilnehmer im theoretischen Teil in den Themenbereichen Rechtsgrundlagen, Brennen und Löschen, Erkennen von Gefahren, Brandsicherheitswachdienst, Kennzeichnung und Verhallten bei ABC-Gefahrstoffen im Brandschutz sowie der technischen Hilfeleistung unterrichtet.
Im praktischen Teil der Ausbildung ging es darum, dass in der Theorie erlernte Wissen umzusetzen. In den von den Ausbildern simulierten Brandeinsätzen galt es den mit Disconebel und einem speziellen Lichteffektgerät diese zu löschen und vermisste Personen, dargestellt durch spezielle Übungspuppen mit einem Gewicht von 75 Kilogramm, zu finden und zu retten. Des Weiteren waren noch Hindernisse, wie Gasflaschenattrappen oder Stofftiere für ein Hinweis auf Kinder in der Wohnung eingebaut. Die Teilnehmer hatten solche Übungsszenarios in ihren Einheiten schon mehrfach geübt oder in einem Realeinsatz durchgeführt. Doch bei diesen Übungen galt es die Position des Truppführers zu übernehmen. Die Lehrgangsteilnehmer mussten den Auftrag korrekt ausführen, dem Gruppenführer Meldung erstatten und auf die eingebauten Gefahren achten und melden.
Neben den Brandschutzübungen vermittelten die Ausbilder auch den Bereich der technischen Hilfeleistung. Bei einem simulierten Verkehrsunfall galt es einen Zugang zu dem Fahrer zu schaffen und ihn zu betreuen. Dabei erklärten die Ausbilder die eingebauten Sicherheitseinrichtungen, wie man sie erkennt und wie man sich gegen ungewolltes aktivieren dieser schützt. Ebenso musste ein Fahrzeug in Seitenlage mit normalen Bordmittel, welches beispielsweise in einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) verlastet ist, wieder auf die vier Räder gestellt werden. Ein Augenmerk lag auch in der korrekten Unterbauung eines Unfallfahrzeuges, der Absicherung einer Einsatzstelle im fließenden Verkehrsraum, sowie die Bergung eines Fahrzeuges, mittels eines Greifzuges aus einem Abhang. Auch das stellen und die Handhabung von den verschiedenen Tragbahren Leitern in der Feuerwehr wurde den Teilnehmern vermittelt.
Nach all dem Erlernten stand am 25. Mai 2019 der Prüfungstag an. In der Theorie galt es einen ausgearbeiteten Fragenkatalog zu den vermittelten Themen zu beantworten. Danach ging es nach einer Pause weiter in den praktischen Teil. Hier galt es Brandübungen sowie Übungen im Bereich der technischen Hilfe zu absolvieren.
Nach Abschluss der theoretischen und praktischen Prüfung war die Spannung unter den Lehrgangsteilnehmern sehr hoch. Jeder wartete auf die Ergebnisse. Alle hatten die beiden Prüfungen erfolgreich absolviert und dürfen sich jetzt Truppführer nennen. Aus den Händen vom Leiter der Kreisausbildung, Helge Schwarz und dem Lehrgangsleiter, Bernd Kaiser erhalten sie die ersehnten Urkunden. An dem Lehrgang waren neben den bereits genannten, die Ausbilder Dominik Loesch, Senol Tünel, Florian Schwander und Kevin Schneider erheblich am Gelingen des Truppführer Lehrgangs beteiligt. Alle Ausbilder wünschen den neuen Truppführern alles Gute und dass sie ihren Trupp immer sicher aus dem Einsatz zurückbringen.
Der Lehrgang setzte sich aus den Teilnehmern Julia Boeckmann, Jan Julier, Bryan Reitz, Mike Schumann (alle Löschzug 1 Stadtmitte), Benedikt Kehl (Löschzug 2 Stadtmitte), Sofiane Rouane, Christian Lenhard (alle Löschzug 3 Stadtmitte), Anton Philipp, Michel Schick (alle Löschzug Lachen-Speyerdorf), Elias Lechner (Löschzug Süd) und Liam Mathäß (Löschgruppe Duttweiler) zusammen.