Elmstein – Der Förderverein der historischen Wappenschmiede in Elmstein öffnet am Sonntag, 16.06.2019, erneut die Pforten seines wasserbetriebenen Hammerwerks zu einem Tag der „Offenen Werkstatt“.
Zwischen 11 und 17 Uhr gibt es Schmiedevorführungen und Informationen zur Geschichte und Technik der Wappenschmiede, sowie für große und kleine Besucher Gelegenheit, die eigene Geschicklichkeit im Umgang mit Hammer und Amboss beim Schmieden von Nägeln unter Beweis zu stellen. Geschichten aus dem harten Lebens- und Berufsalltag der Schmiede, Sägemüller und Müller auf der ehemals eng bebauten und bevölkerten „Teufelsinsel“ zwischen Mühl- und Speyerbach runden den Einblick in das meist wenig romantische Handwerkerleben am rauschenden Gewässer ab.
Die „Offene Werkstatt“ der Wappenschmiede findet auch in 2019 regelmäßig an jedem dritten Sonntag im Monat zwischen 11 und 17 Uhr statt. Beachten Sie zu allen Veranstaltungen die aktuellen Hinweise im Internet.
Kunstschmied Thomas Edrich aus Rodalben bietet bei entsprechender Nachfrage Schmiedekurse in der Wappenschmiede an – Interessenten können sich anmelden unter Telefonnummer 06331 – 68 01 33, mobil: 0173 – 571 4600. Er wird auch am Tag der offenen Werkstatt möglicherweise vor Ort in Elmstein sein können.
Geboten werden ein- bzw. zweitägige Kurse zum Tagespreis von 170 €, in denen grundlegende Schmiedetechniken, Werkstoff- und Werkzeugkunde vermittelt werden. Hierbei kommt auch das historische Hammerwerk zum Einsatz. Ein Teil der Kursgebühren wandert als Spende an den Förderverein.
Etwas Kopfzerbrechen macht dem Förderverein der inzwischen vollzogene Wechsel im Eigentum der benachbarten Gebäude, deren wünschenswerte künftige Erhaltung sehr gefährdet sein könnte, nachdem der Förderverein hier nicht als Käufer erfolgreich zum Zuge kommen konnte. Die verbliebenen Gebäude (es gab früher weitere Nebengebäude) bilden zusammen der Wappenschmiede und den beiden anderen Mühlen ein unbedingt bewahrenswertes, aufeinander bezogenes historisch gewachsenes Bauensemble, das einst zu Wohnzwecken der wachsenden Schmiedefamilie Haag diente.
Wenigstens hat nun die staatliche Denkmalpflege den Denkmalcharakter dieser Baugruppe erkannt und wird einer willkürlichen Veränderung oder gar einem Abriss der Gebäude einen Riegel vorschieben, der allerdings – wie die Erfahrung landauf, landab zeigt – nur eine sehr eingeschränkte Garantie dafür bietet, wenn von amtlicher Seite her auch die notwendige Aufsicht über die weitere bauliche Entwicklung auf der „Teufelsinsel“ geführt wird. „Abrisswillige Hauseigentümer finden immer Mittel und Wege, denkmalgeschützte Gebäude mit Sanierungsstau loszuwerden…“, meint der Vorsitzende des Fördervereins historische Wappenschmiede Elmstein: „sensibles Bauen und Instandsetzen mit denkmalgerechten Materialien und unter Schonung des historischen Bestandes dürfte kaum bei einseitigem Blick auf Kostengünstigkeit und oft damit einhergehender Neigung zur Verwendung von Baumarktmaterialien zu erwarten sein“, so dessen etwas düstere Erwartungshaltung.
Wie immer ist der Eintritt zur „Offenen Werkstatt“ frei, doch Spenden sind für die weitere Erhaltung und bauliche Instandsetzung der Wappenschmiede mit Sägemühle sehr willkommen. Die Erlöse aus dem Verkauf der angebotenen Schriften über die Schmiede und den Speyerbach landen zusammen mit Einnahmen für bedruckte 300 ml- Tassen ebenso im Spendentopf des Fördervereins. Neu im Angebot ist nun die 26. Ausgabe der „Elmsteiner Heimatschrift“, die u. a. einen Beitrag über die Wappenschmiede enthält (Heft ist in der Schmiede erhältlich).
Die Wappenschmiede ist in der Elmsteiner Möllbachstr. 5-7, direkt unterhalb der stauferzeitlichen Burgruine am westlichen Ortausgang zu finden. Beachten Sie bitte, dass die Zufahrt zur Möllbachstraße komplett gesperrt ist, da die Speyerbachbrücke abgerissen wurde – nutzen Sie die Parkplätze in der Bahnhofstraße und im Feldpfad (Schulgelände).