Marburg-Biedenkopf (ots) – Allein in der Nacht zum Dienstag, 25. Juni, nahm die Polizei vier gemeldete Wildunfälle auf, einen in Marburg, einen in Biedenkopf, einen in Neustadt und einen an der Grenze zum Schwalm-Eder-Kreis.
Bei den Unfällen mit zwei Rehen und einem Wildschwein, in einem Fall konnte der Fahrer nicht sagen, um was für ein Tier es sich handelte, da das Tier nach der Kollision flüchtete, blieben alle Autofahrer glücklicherweise unverletzt. Es entstand ein Sachschaden von insgesamt mehreren Tausend Euro.
Bereits bei der Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik waren Wildunfälle ein Thema. Alle 6 Stunden passiert statistisch gesehen im Landkreis Marburg-Biedenkopf ein Verkehrsunfall. Insgesamt waren im Jahr 2018 1.390 der 4838 Verkehrsunfälle ein Wildunfall. Das entspricht einem Anteil von 28,7 Prozent!
Bei 16 dieser Wildunfälle gab es 1 schwer und 15 leicht Verletzte.
Der Aufprall eines Tieres ist heftig und wird oftmals unterschätzt. Die Tiere überleben die Kollision meistens nicht. Besonnenes und richtiges Verhalten ist mit entscheidend dafür, dass es bei einem Zusammenstoß mit einem Tier “nur” beim Sachschaden bleibt.
“Es gibt für jeden Autofahrer durchaus Möglichkeiten, einen Wildunfall zu vermeiden oder zumindest den Schaden möglichst gering zu halten!”, sagte Thorsten Samsa, der Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes Marburg anlässlich der Veröffentlichung der Statistik und gab gleich ein paar Tipps und Hinweise:
- Fuß vom Gas, wenn Sie in Waldstücken, an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern oder dort wo es bereits Warnschilder wegen Wildwechsels gibt, unterwegs sind.
- Besser ein kontrollierter Zusammenstoß als ein unkontrolliertes Ausweichen!
- Lenkrad festhalten, geradeaus fahren und bremsen.
- Riskante Ausweichmanöver gefährden den Gegenverkehr und Sie selbst.
- Achten Sie auf die Warnschilder! Aufgrund bestimmter Auswertungen werden die Warnschilder vor allem an Strecken aufgestellt, wo es besonders häufig zu Wildwechsel kommt.
- Besondere Wachsamkeit beim Befahren von neuen, durch den Wald führenden Straßen.
- Fernlicht bewirkt, dass die Augen des Wilds wie Rückstrahler wirken. Das Wild ist daher früher erkennbar.
- Abblenden und bremsen bei Wildwechsel! Kontrolliert bremsen und hupen, wenn Wild auf der Straße steht.
- Vorsicht Nachzügler! Wildtiere treten meist in Gruppen auf. Kam es bereits zum Wildwechsel, so ist damit zu rechnen, dass weitere Tiere folgen.
Kommt es zum Unfall, ist die Unfallstelle abzusichern und die Polizei zu verständigen. Die Polizei verständigt den zuständigen Jagdpächter.
Auf keinen Fall sollten Sie ein Tier nach einem Unfall einladen und mitnehmen.
Damit würde man sich wegen Jagdwilderei strafbar machen!