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Wie Trading-Apps den Markt erobern (Foto: Pixabay)

Mobile First spielt eine immer wichtigere Rolle. Seit der Einführung des ersten iPhones und der voranschreitenden Verbreitung der Smartphones in allen Schichten unserer Gesellschaft wird immer mehr über Apps geregelt. Durch die vielen Trading-Apps ist es mittlerweile auch möglich, vom Smartphone aus auf den Finanzmarkt zuzugreifen. Die Anbieter versuchen so vor allem, den jungen Menschen das Trading zu ermöglichen und den Einstieg in den Markt einfach zu halten. Es gibt allerdings auch Bedenken.

Die Banken bieten ihren Kunden schon seit längerem Apps und mobile Webseiten zur Verwaltung des Kontos an. Ein Gang in die Filiale oder das Aufrufen der Webseite wird damit immer weniger genutzt. Man kann Rechnungen fotografieren und damit automatisch eine Überweisung generieren lassen. Die Ursprünge des mobilen Bankings liegen im SMS-Banking. Heutzutage gibt es Apps zur mobilen Kontoführung, zum mobilen Trading und für mobile Finanzinformationen.

Broker für CFD und andere Trading-Arten gibt es schon mehrere Jahre, allerdings nur im herkömmlichen Internet und noch nicht als App. Die Broker ermöglichen es jedem Menschen, mit Finanzprodukten zu handeln und so sein Geld zu vermehren oder zu vermindern. Sie ermöglichen dem Nutzer Investitionen in Aktien und Rohstoffe. Es gilt allerdings zu beachten, dass der Anwender nicht in reale Werte investiert, sondern lediglich Wetten auf steigende oder fallende Kurse platziert. Durch Hebelwirkungen können bereits mit wenig Geld hohe Gewinne erzielt werden, denn der Hebel vervielfacht den Ertrag beziehungsweise den Verlust. Die Anzahl dieser Broker steigt mittlerweile rasant und die ersten konzentrieren sich ausschließlich auf die mobilen Endgeräte, also Smartphone, Tablets und Co.

Der digitale Finanzmarkt bietet mittlerweile eine Vielzahl an Brokern, da verliert man schnell die Orientierung. Der Gründer der Fintech-App „Bux“ möchte junge Menschen zum Trading ermuntern und ihnen die Chance einer aktiven Geldanlage bieten. Die jungen Menschen sollen ein Gefühl für das Trading bekommen und so immer weiter lernen. Geld zu verdienen stellt für die jungen Leute etwas sehr Wichtiges dar, aber die Verwaltung des hart verdienten Geldes steht nicht weit oben auf der Prioritätenliste, dabei ist es genauso wichtig.

Fast alle jungen Menschen haben ein Girokonto, ein Spar- oder Festgeldkonto verfügt hingegen nur jeder Zweite und mit anderen Formen der Anlage befassen sich die wenigsten. Lediglich elf Prozent der Gruppe besitzen ein Aktiendepot, dabei stellen Aktien wegen des niedrigen Leitzinses derzeit eine gute Form der Anlage dar. Diese Form der Anlage wurde in den letzten Jahren eher von reichen und älteren Menschen genutzt.

Die neue App soll es den jungen Menschen einfacher machen ihr Geld sinnvoll anzulegen. Neben Gesprächen über Serien und Fußball würde dann auch mehr über Geld und die Finanzwelt gesprochen. Das Anlegen darf natürlich keine Spielerei sein, denn es geht um echtes Geld. Dennoch wählt die App einen spielerischen Ansatz, damit die Menschen sich überhaupt für das Thema interessieren. Langweilige Texte und Vorträge sind sie aus der Schule und der Uni gewohnt, sowas tut sich in seiner Freizeit niemand freiwillig an. Die Spieler starten zunächst mit einem Spielgeld-Konto. Das Geld kann man verlieren oder vermehren, vollkommen ohne Konsequenzen auf das reale Leben. Die App wird von über 700.000 Menschen genutzt, davon spielen über 50.000, Tendenz steigend, mit echtem Geld.

Die Benutzeroberfläche wirkt zunächst wie ein Spiel oder ein Messanger, nicht unbedingt wie eine Finanz-App. Man habe sich bewusst für eine solche Gestaltung entschieden und dafür ein sehr kreatives Team zur Entwicklung aufgestellt. Die App enthält keine Tabellen und Diagramme, stattdessen ist alles bunt und es gibt kurze, knackige Beschreibungen zu allen Firmen. Der Nutzer kann jederzeit seine individuelle Statistik einsehen und so relativ einfach nachvollziehen, wie die letzten Trades liefen und wie das Verhältnis zwischen Gewinn und Verlust steht. Die Nutzer können miteinander interagieren. Sie können sich gegenseitig als Freunde hinzufügen und dann auch die Statistiken des jeweils anderen einsehen. Des Weiteren kann man sich gegenseitig zu Wettkämpfen einladen und sich darum bemühen, die besten Trades innerhalb des festgelegten Zeitraums abzuschließen. Zu gewinnen gibt es dabei allerdings nichts, es geht lediglich um die Ehre.

Die User können nicht sofort mit echtem Geld handeln, vorher muss ein gewisses Level an Erfahrung erreicht werden. Erfahrungspunkte sammelt man durch Investments und eine rege Teilnahme an der Community. Die App soll nicht nur zum Handeln sein, sondern auch interessierte Menschen miteinander vernetzen und ihnen helfen ihr Wissen zu teilen. Die App beinhaltet verschiedene Foren und ermöglich es, dass die User sich gegenseitig Tipps geben und sich unterstützen. Erfahrene User treffen auf Neulinge und gemeinsam diskutiert man über Aktien und die wirtschaftliche Lage der Welt. Einige Experten betrachten dieses Feature als großes Risiko für die Nutzer, denn die Marktbewegungen beruhen zum großen Teil auf Zufällen. Die User bekommen das Gefühl vermittelt, dass sie gegen ihre Freunde und die Community antreten. Beim Echtgeld-Trading tritt man jedoch gegen die ganze Welt, also auch die absoluten Vollprofis an. Das Risiko, sein ganzes Kapital zu verlieren, ist nicht unbedingt gering. Die Kontrakte sind hochspekulativ und die Bank gewinnt deutlich häufiger als der Spieler, wie im Casino.

Die Bafin hat den schnellen Handel an der Börse auch schon unter die Lupe genommen und möchte ihn beschränken um die Sicherheit der Nutzer zu erhöhen. Der Handel mit besonders spekulativen Instrumenten soll dabei untersagt werden. In den meisten Apps werden sogenannte CFDs gehandelt. Diese sind, im Vergleich zu herkömmlichen Aktien, deutlich günstiger zu haben. Mit den Hebelwirkungen lassen sich schnell hohe Gewinne erzielen, dabei gibt es allerdings auch ein hohes Verlustrisiko. Die App verfügt allerdings über eine Funktion, mit der ein Anleger nur das Geld verlieren kann, welches er auch eingezahlt hat. Anbieter mit einer Nachschusspflicht sollen verboten werden.

Grundsätzlich kommen immer wieder neue Apps auf den Markt und ermöglichen das Traden von unterwegs aus. Apps, wie beispielsweise die von nextmarkets.com, sind ähnlich aufgebaut und bieten die wichtigsten Funktionen zum Trading an. Das Trading ist damit nichts mehr nur für Börsenprofis, sondern für Jedermann.

Die einzelnen Apps unterscheiden sich in ihrem Leistungsangebot. Manche Apps bieten viele News und Informationen rund um die Finanzwelt und die einzelnen Aktien. Andere wiederum stellen den Graphen der Aktie da und lassen den Anwender so darüber entscheiden, ob der Wert steigen oder fallen wird.