Karlsruhe – Hochsommerliche Temperaturen an die 40° Celsius, pralle Sonne und zahlreiche attraktive Badeorte in der Region sorgen dafür, dass die Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen der DLRG im Stadt- und Landkreis Karlsruhe derzeit alle Hände voll zu tun haben. An insgesamt 35 Badestellen in der Region sind in der Badesaison 2019 von Mitte Mai bis Mitte September Einsatzkräfte des DLRG Bezirk Karlsruhe für die Wassersicherheit im Einsatz. Darunter sind 20 Freigewässer und 15 Freibäder, welche alle besonders an den Wochenenden hoch frequentiert sind.
Manuel Veith, Leiter Einsatz des DLRG Bezirk Karlsruhe, weiß um das Arbeitspensum seiner ausschließlich ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte. „Bei teilweise überfüllten Freibädern und Badeseen kommen unsere Helferinnen und Helfer an einem Wachtag durchaus an ihre Grenzen. Auch wenn es nicht immer die Aufsehen erregende Rettung eines Ertrinkenden ist, so leisten wir an den großen Badestellen durchaus mehrmals am Tag medizinische oder technische Hilfe“, erläutert Veith. Er kennt auch die typischen Gesundheitsprobleme, mit denen sich insbesondere die ausgebildeten Sanitäter der DLRG konfrontiert sehen: „Besonders häufig hatten wir in den letzten Wochen mit Kreislaufproblemen der Badegäste zu tun, die Hitze in Kombination mit viel Sonne setzt vielen Menschen zu“, so Veith weiter.
Doch auch Einsatze größeren Umfangs ließen nicht auf sich warten. Am Epplesee in Rheinstetten konnten die Einsatzkräfte der DLRG Anfang Juli einen jungen Mann nur noch tot bergen. Ebenfalls am Epplesee alarmierte die diensthabende Wachmannschaft landkreis-weit die Rettungsdienste, da ein 13-jähriger Junge von seinen Eltern auf dem Wasser als vermisst gemeldet wurde. In diesem Fall konnte der Einsatz glücklicherweise nach dem Auffinden des Jungen abgebrochen werden. Simon Deck, Wachleiter der DLRG Südhardt aus Rheinstetten, kennt diese Muster gut. „Badegäste kommen im Sommer aus dem Umkreis von über einhundert Kilometern zu uns an die Seen. Da wird es schon mal ganz schön voll und für uns umso schwieriger zu erkennen, wenn ein einzelner Badegast Probleme hat“ berichtet Deck. „Ein geschultes Auge, hilfsbereite Passanten und maximale Aufmerksamkeit sind wichtige Gelingensfaktoren für unsere Arbeit.“
Zur Aufmerksamkeit besonders unter Freunden oder Familienmitgliedern, die gemeinsam das Badevergnügen suchen, raten Veith und Deck allen Erholungssuchenden an den Badestellen der Region. Als Negativbeispiel nennen sie einen Vorfall am Badesee in Grötzingen, der von der DLRG Ortsgruppe Durlach überwacht wird: „Ein fünfjähriger Junge wurde dort weit außerhalb des ausgewiesenen Badebereiches gesichtet, unbegleitet und lediglich ausgestattet mit Schwimmflügeln. Solche Dinge enden schnell lebensgefährlich!“
Neben den stationären Wachdiensten sind die Wasserretter des DLRG Bezirk Karlsruhe rund um die Uhr bei Notfällen am und im Wasser einsatzbereit. Im vergangenen Jahr absolvierten die über 500 Einsatzkräfte der DLRG im Stadt- und Landkreis Karlsruhe über 16.000 Stunden in die Überwachung von Wasserflächen und leisteten dabei über 1400 Mal Hilfe. Darunter fielen insgesamt 16 Lebensrettungen.