Kaiserslautern – Bei tollem Sonnenschein konnte vom Freitag, 19.07. bis Sonntag 21.07.2019 wieder „ALLES MUSS RAUS“ bewundert und bestaunt werden.
Bei diesem ganz besonderen Festival präsentieren behinderte und nicht-behinderte Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichster Nationen ein hochkarätiges Kulturprogramm und lassen die Kaiserslauterer Innenstadt alljährlich zu einem Ort der Begegnung werden.
Mit im Programm war in diesem Jahr eine Pinguinfamilie (Theater Pikante). Auf ihre ganz eigene Art kommunizierten sie sowohl untereinander als auch mit dem Publikum. Sie liebten es, sich eng aneinander zu schmiegen und die Geborgenheit der Gruppe zu genießen.
Auf dem Vorplatz zur Stiftskirche lieferten sich zwei Laubbläser (tanzbar_bremen) ein Duell und führten das Publikum durch die Filmgeschichte. Zu passenden Sounds der und groovenden Beats improvisierten und initiieren die Akteure herzergreifende Leinwandszenen, abenteuerliche Flugnummern und sportliche Matches.
Die musikalischen Erzählungen von „Imperial Kikiristan“ über ihre fiktive Heimat verbinden die Seele des Balkan-Brass mit der Fantasie der Swing-Ära, der Kraft des Rock und der Sinnlichkeit lateinamerikanischer Melodien. Virtuose Musikalität und absurde Comedy.
In Raumanzüge gekleidet war eine Schar mysteriöser Astronauten (Hijinx Theatre) unterwegs. Im Glauben, einen unbewohnten Planeten entdeckt zu haben, mussten die wackeren Weltraumforscher schnell feststellen, dass sie nicht allein waren.
The Beez – schon einige Male dabei, teilten das Sommergefühl verschwenderisch mit dem Publikum. Eine Flut selbst geschriebener Hits und recyceltes Treibgut brauste über die Köpfe der Zuschauer, die in dieser Strömung zu glücklichen Surfern wurden.
Ungewöhnliche Instrumente benutzten „La Fausse Compagnie“ aus Frankreich. Den Namen bekamen sie nach ihrem Erfinder Johannes Stroh Strohgeige, Strohcello und Strohbass. Es sind Streichinstrumente, die wie ein Grammophon mit einem Schalltrichter verstärkt werden. Eine musikalisch und optisch ungewöhnliche Klangreise.
Rafael De Paulas schier unglaubliche Körperbeherrschung und der wunderbar choreografierte Dialog des Artisten mit dem chinesischen Mast machten „Nonada“ zu einem eindrücklichen und meditativen Erlebnis.
Schon auf Stelzen zu laufen, ist eine Herausforderung. Auf Stelzen zu tanzen wie die fünf Artistinnen der spanischen „Compania Maduixa“ ist eine Kunst. Meisterhaft gelang es ihnen die beiden Disziplinen Stelzenlauf und Tanz zu einer Choreographie voller Ästhetik und femininer Kraft zu verbinden.
Als krönenden Abschluss des Festivals zeigte das Theater Tol aus Belgien hoch über den Köpfen des Publikums eine surreale Welt, in der die Vögel frei fliegen und die Menschen in großen Volieren gefangen sind. Eine spektakuläre Platzinszenierung mit erfrischendem Schluss.
