Mainz (ots) – Dienstag, 30. Juli 2019 – 04:00 Uhr, 11:00 Uhr und 13:11 Uhr – Nach dem großen Einsatz in der Berliner Siedlung am Dienstagnachmittag, kann die Mainzer Polizei mittlerweile weitere Informationen zu den Hintergründen der Auseinandersetzung geben.
Wie wir bereits am frühen Dienstagmorgen veröffentlicht haben, kam es gegen 04:00 Uhr in einer Gaststätte in der Straße “Umbach” zu einem handfesten Streit, bei dem ein Messer als Tatwaffe eingesetzt worden sein soll. Mittlerweile steht fest, dass ein 23-jähriger Mainzer aus der Berliner Siedlung mit anderen Gästen des Lokals in Streit geraten ist, ein Messer gezogen hat und aggressiv auf mehrere Personen losgegangen ist. Als die Polizei in der Nacht dort eintraf, waren aber keine Beteiligten mehr vor Ort.
In der Folge stürmt der 54-jährige Vater des Angreifers aus der Nacht gegen 11:00 Uhr am Dienstagmorgen in die Lokalität und verwüstet diese, weil er dort lediglich eine weibliche Bedienung, aber nicht den 32-jährigen Wirt antrifft.
Dieser Wirt setzt sich daraufhin, um kurz nach 13 Uhr, mit mindestens zwei Gästen aus seinem Lokal in einen VW Golf, fährt an die Wohnanschrift der beiden Angreifer und will diese dort angeblich zur Rede zu stellen. Dabei kommt es dann zu der bereits bekannten Auseinandersetzung. Diese bleibt zumindest für die Hauptbeteiligten nicht folgenlos. Der Sohn verliert einen Zahn und hat eine offene Verletzung an einem Oberschenkel, der Vater klagt über Verletzungen an Hüfte, Schulter und Hand und der Wirt über Schmerzen auf dem Rücken. Wie die Verletzungen zustande gekommen sind, wer dafür verantwortlich ist und wer dabei einen Baseballschläger, einen langen Metall-Schuhlöffel, der später aufgefunden worden ist, oder möglicherweise auch eine Schusswaffe eingesetzt hat, bleibt nach den ersten Vernehmungen noch offen.
Eine Schusswaffe konnte bisher nicht aufgefunden werden, alle anderen Gegenstände, sowie das Auto sind mittlerweile sichergestellt. Die eingeschlagenen Scheiben können mit großer Wahrscheinlichkeit dem Vater zugerechnet werden. Jedoch dauern auch hier die Ermittlungen die nächsten Tage noch an.
Weil in den Notrufen von schussähnlichen Geräuschen gesprochen worden ist und die Polizei Mainz zunächst von einer unklaren und gefährlichen Situation ausgehen musste, wird gemäß einer vorbereiteten Einsatzkonzeption reagiert. Diese als lebensbedrohliche Einsatzlage bezeichnete Konzeption beinhaltet, dass durch die Einsatzkräfte eine besondere Schutzausstattung und Bewaffnung getragen wird um auf kritische Situationen und Angreifer reagieren zu können.
Die Polizei Mainz zeigt sich erleichtert, dass sich in der Nachbetrachtung diese erste Einschätzung nicht bestätigte und bedankt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für das Verständnis während der Einsatzmaßnahmen.
Wer sachdienliche Hinweise zu dem genannten Fall geben kann, wird gebeten sich mit der Polizeiinspektion Mainz 1 unter der Rufnummer 06131/65-4110 in Verbindung zu setzen. Hinweise können auch online über das Portal der Onlinewache der Polizei Rheinland-Pfalz übermittelt werden. Einfach diesem Link folgen und “Hinweis aufgeben” auswählen: https://www.polizei.rlp.de/de/onlinewache/ereignisauswahl/auswahl/