Grünstadt – Einen wahren Kunstturn-Krimi erlebten die begeisterten Zuschauer in einer restlos ausverkauften Grünstadter TSG Halle am vergangenen Samstag (28.09.2019). Am Ende hatte Eintracht Frankfurt diesen einen Scorerpunkt und auch das letzte Quäntchen Glück auf der Hessischen Seite. Enttäuscht, aber mit erhobenem Hauptes konnte das Team von der Weinstraße von der Kampffläche gehen, hatte man doch den Meisterschaftsfavoriten an den Rande einer Niederlage gebracht. Erst mit der allerletzten Übung gelang es der Eintracht, den hauchdünnen 36:35 Sieg einzufahren.
„Es war der spannende Wettkampf auf Augenhöhe, den die Verantwortlichen beider Mannschaften vorausgesagt haben“, sagte TSG-Trainer Florian Bachmann.
Grünstadt startete gewohnt furios und ging mit tollen Bodenübungen von Noah Graf und dem französischen Nationalturner Edgar Boulet in Führung, doch durch Spetzke und Yermankov konterte Frankfurt stark und sicherte sich die Gerätepunkte. Das Pauschenpferd dominierte Frankfurt, lediglich der Brite Joe Cemlyn-Jones konnte mit seiner Übung einen Punkt für Grünstadt erringen.
Die Wende starteten die Pfälzer kurz darauf an den Ringen. Jan Damrau und erneut Cemly-Jones begeisterten die Zuschauer mit atemberaubenden Kraftübungen an diesem anspruchsvollen Gerät.
Der Grünstadter Nachwuchsturner und Rohdiamant Joachim Kindler, der wieder einmal für wichtige Punkte sorgte, konnte mit einer beeindruckenden Vorstellung den Rückstand verkürzen und legte das Fundament für eine fulminante Aufholjagd an Sprung und Barren. Spätestens nach den vier blitzsauberen Sprüngen von Tim Volz, Viktor Weber, Boulet und Justus Fröhlich spürte die ganze Halle, daß an diesem Tag ein Sieg möglich ist. Dieser Eindruck erhielt Nahrung durch die Barrenpräsentationen von David Jäger, Cemlyn-Jones und Weber. Die Entscheidung an einem denkwürdigen Wettkampftag fiel Buchstäblich mit der letzten Übung. Am Reck ließ die Mannschaft aus der Bankenmetropole keine Fehler zu und es war dem 16jährigen hessischen Talent Lasse Kleinstück vorbehalten, mit einer tollen Übung den knappen Sieg für Eintracht Frankfurt einzufahren. „Der Wettkampf war geprägt von starken Leistungen und einem euphorischen, sich selbst übertreffenden Publikum an der Asselheimer Strasse, die Turner und das heimische Publikum traten als Einheit auf und diese wuchs nochmals über sich hinaus“, meinte ein kämpferischer Florian Bachmann.“ So können die nächsten Wettkämpfe kommen und die TSG wird mit dieser Wucht weiterhin alles geben, um am Ende einen Platz auf dem Treppchen zu ergattern.“
Engagierte Ziele eines engagierten Pfälzer Teams, dem man mit den bisher gezeigten Leistungen durchaus einen Platz unter den ersten drei in der 2. Bundesliga zutrauen kann.