Lahn-Dill-Kreis – Die Polizei berichtet von Vorfällen aus dem Dienstbezirk. Werden Hinweise gesucht und ihr habt etwas gesehen, dann wendet Euch bitte an die zuständige Polizeidienststelle.
Herborn-Hörbach: Tempokontrollen auf der B 255 bei Herborn (siehe Foto)
Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei aus Lich nahmen die Mitarbeiter des Regionalen Verkehrsdienstes Lahn-Dill am Donnerstag (10.10.2019) Schnellfahrer auf der Bundesstraße zwischen Driedorf und Herborn ins Visier. Zwischen 09.00 Uhr und 15.00 Uhr überprüften sie die Einhaltung der dort bestehenden Tempolimits von 100 km/h für Pkw sowie 60 km/h für Lkw.
Vier Verkehrsteilnehmer überschritten die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten nur gering, so dass für sie ein Verwarnungsgeld bis zu 30 Euro fällig wird. 10 Schnellfahrer erwartet neben einem Bußgeld von bis zu 95 Euro zusätzlich ein Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg.
Die Fahrer zweier polnischer Sattelzüge brachten es auf der abschüssigen Strecke vom Westerwald nach Herborn auf 96 km/h. Der Bußgeldkatalog sieht hierfür zwei Punkte in Flensburg, ein Fahrverbot von einem Monat sowie ein Bußgeld in Höhe von 160 Euro vor. Da die beiden Raser keinen festen Wohnsitz in Deutschland haben, mussten sie jeweils eine Sicherheitsleistung von 345 Euro hinterlegen. Mit gemessenen 146 und 157 km/h schafften es eine Autofahrerin und ein Autofahrer aus dem Westerwaldkreis auf die Spitzenränge dieser Geschwindigkeitsmessung. Für beide hat das ein vierwöchiges Fahrverbot, 240 Euro Bußgeld sowie zwei Punkte zur Folge.
Zwei wegen zu hohem Tempo gestoppte Sattelzüge beendeten ihre Fahrt an der Kontrollstelle. Gravierende technische Mängel sorgten dafür, dass die Polizisten die Weiterfahrt untersagten. Der ungarische Fahrer einer niederländischen Spedition musste sich nach der Kontrolle um einen Ersatzfahrer kümmern. Der Führerschein des 53-Jährigen war abgelaufen. Wegen Fahrens ohne die erforderliche Fahrerlaubnis musste er eine Sicherheitsleistung hinterlegen. Nachdem die Spedition einen Fahrer mit Führerschein nach Herborn beordert hatte, ging die Tour mit dem Laster weiter.
Ausgebeulte Planen eines Lasters aus dem Landkreis Siegen-Wittgenstein erregten die Aufmerksamkeit der Verkehrsexperten. Die Ladung des 50-jährigen Fahrers war nicht ausreichend gesichert. 17 Tonnen Holzpellets auf Paletten hatten sich auf der Ladefläche selbstständig gemacht. Bei der genauen Untersuchung stellte sich heraus, dass die beschädigten Gurte für die Sicherung nicht hätten verwandt werden dürfen. Zudem war der Laster nicht für den Transport dieser Art von Ladung geeignet. Die Polizisten gestatteten die Weiterfahrt bis zum Gelände einer nahegelegenen Spedition. Dort mussten die Paletten auf ein geeignetes Fahrzeug umgeladen und vorschriftsmäßig festgezurrt werden. Auf die Spedition kommt nun ein Verfallsverfahren in Höhe von 450 Euro zu.
Haiger: Trotz Verbot überholt –
Die Entscheidung eines 24-Jährigen, trotz Überholverbot auf der Landstraße zwischen Haiger und Rodenbach zu überholen, setzte gestern Abend (10.10.2019) eine fatale Kettenreaktion in Gang. Gegen 19.55 Uhr war der Haigerer mit seinem Audi in Richtung Rodenbach unterwegs.
In Höhe eines Reiterhofes setzte er zum Überholen eines vorausfahrenden Pkw an und lenkte auf die Gegenfahrspur.
Zu diesem Zeitpunkt steuerte eine 31-Jährige mit ihrem Audi von einem Planweg auf die Landstraße und wollte in Richtung Haiger, also in die Richtung aus der der überholende Audi kam, auf die Landstraße einbiegen. Ein Ausweichen oder Bremsen war nicht mehr möglich und die beiden Audis krachten nahezu frontal ineinander.
Sowohl der Unfallfahrer, als auch seine in Nordrhein-Westfahlen lebende Unfallgegnerin blieben unverletzt. Beide Audis waren nicht mehr fahrbereit und mussten von der Unfallstelle abgeschleppt werden. Die Blechschäden summieren sich auf mindestens 10.000 Euro.
Sinn-Fleisbach: Flucht auf Gaststättenparkplatz –
Im Laufe des gestrigen Donnerstags (10.10.2019) beschädigte ein flüchtiger Unfallfahrer einen auf dem Parkplatz der “Bärenklause” abgestellten Golf. Zwischen 07.55 Uhr und 18.00 Uhr touchierte der Unbekannte beim Rangieren das Heck des schwarzen Kombis und ließ an der Stoßstange und der rückwärtigen Beleuchtung der Fahrerseite einen Schaden von rund 2.500 Euro zurück.
Hinweise zum Unfallfahrer oder dessen Fahrzeug nimmt die Herborner Polizei unter
Tel.: (02772) 47050 entgegen.
Wetzlar: Kratzer in der Motorhaube –
Auf rund 200 Euro summieren sich die Lackierungskosten an einem Polo, nachdem Unbekannte in der Falkenstraße die Motorhaube zerkratzten. Der VW parkte in der Nacht von Dienstag (08.10.2019) auf Mittwoch (09.10.2019) in Höhe der Hausnummer 24.
Hinweise zu den Tätern erbittet die Wetzlarer Polizei unter Tel.: (06441) 9180.
Ehringshausen/A 45: Manchmal reicht einfach nur ein Regenschirm
Wie oft erlebt man auf der Autobahn die folgende Situation? Ein Pannenfahrzeug steht am Standsteifen oder in einer Notfallbucht und die Insassen haben sich hinter der Leitplanke in Sicherheit gebracht. Offensichtlich ist es für viele von der Wahrnehmung dieser Situation bis zur Entscheidung Hilfe anzubieten ein großer Schritt.
Nicht so für einen Audi-Fahrer aus dem Lahn-Dill-Kreis. Er half am Freitag vergangener Woche (04.10.2019) einer jungen Mutter mit ihrem Kleinkind, die auf der A45 mit einem Auto liegengeblieben waren. Sein einziges Hilfsmittel war ein Regenschirm!
Die in Dillenburg lebende Mutter und ihr sieben Monate alter Sohn waren mit dem Familien-Golf unterwegs. Das quengelnde Kind und der Straßenverkehr forderten von der Mutter die komplette Aufmerksamkeit.
So kam es, dass sie keinen Blick für ihre Tankanzeige hatte und letztlich ohne Kraftstoff in einer Nothaltebucht in einem Baustellenbereich der A45 zwischen Ehringshausen und Herborn liegen blieb. Bei strömenden Regen nahm sie ihren Sohn auf den Arm und brachte sich hinter der Leitplanke in Sicherheit.
Der Audi-Fahrer war in der Gegenrichtung der A45 unterwegs und erkannte die unglückliche und gefährliche Situation der Frau. Kurzerhand verließ er die Autobahn an der Anschlussstelle Ehringhausen und fuhr wieder in Richtung Herborn auf.
Er stoppte seinen Wagen in der Nothaltebucht, versorgte die Mutter und den Kleinen mit einem Regenschirm und kümmerte sich um die Absicherung der Fahrzeuge.
Als eine Streife der Polizeiautobahnpolizei hinzukam, luden die Schutzleute die Mutter und ihr Kind
ein und fuhren sie nach Hause.
Der Dank der Mutter und auch der Polizisten gilt dem, leider, unbekannten Helfer.
Er setzte seine Fahrt fort, ohne, dass die Polizisten ihn nach seinem Namen fragen konnten.