Auch in der Saison 2012 pilgerten tausende Rallyebegeisterte nach Edenkoben, wo der MSC Ramberg die Rallye Südliche Weinstrasse in gewohnt guter Qualität ausrichtete und eine gelungene 30. Auflage feiern konnte.
Die traditionellen Prüfungen im Pfälzer Wald fehlten ebenso wenig wie der gut besuchte Rundkurs nahe des Rallyezentrums und mit jeweils rund 80 Startern bei Bestzeit- und Gleichmässigkeitsrallye wurde den Fans beste Unterhaltung geboten. Dazu gab es trockenes und mildes Wetter am letzten Samstag im Februar.
Traditionell war schon das Vorwagenfeld hoch besetzt. So testeten die amtierenden Deutschen Meister Sandro Wallenwein/Marcus Poschner ihren Subaru Impreza ebenso für die bevorstehende DM-Saison wie Georg Berlandy/Peter Schaaf den nagelneuen Peugeot 207 R3T und der Porsche 996 GT3 von Werner Frey brachte einen tollen Sound in die Ohren.
Die erfolgreichsten Teams waren am Ende die beiden Sieger der Taunus Rallye. Rainer Noller/Uwe Walz kamen im Mitsubishi Lancer zu ihrem zweiten 200er Saisonsieg und die Gewinner der Nat. A-Wertung von Anfang Februar Eric Karlsson/Thomas Juchmes steuerten den Audi TTS auf den zweiten Rang. Dort hätten auch die Lokalmatadoren Frank Schlinck/Andreas Schwalie landen können. Nachdem sich Schlinck auf der von ihm gesponsorten WP zum Geburtstag eine Bestzeit geschenkt hatte, sorgte auf der vorletzten Prüfung eine ungenaue Tankanzeige für Benzinmangel und damit verbundenen Zeitverlust – Gesamtrang neun.
Aufs Podium schafften es noch Dirk Riebensahm/Kendra Stockmar-Reidenbach (Mitsubishi Lancer), die somit den dreifachen Gruppe N-Triumph perfekt machten.
Ihre Marken- und Klassenkollegen Wolfgang und Katharina Müller konnten sich über ein gelungenes Comeback freuen, welches sie hinter den Gruppe HSiegern Karlheinz und Edwin Braun im Dreiliter M3 E36 auf Platz fünf beendeten. Weniger glücklich waren Fritz Köhler/Petra Hägele nach ihrem spektakulär aussehenden Defekt. Der befürchtete kapitale Motorschaden am E36er M3 war es jedoch nicht. „Nur der Öldruckschalter“ lautete das Ergebnis der Analyse.
Blick in die Klassen
Die große Klasse der Gruppe H schenkte sich Frank Schlinck trotz des Benzinproblems selbst vor den Lancerkollegen Raphael Ramonat/Steffen Schmidt sowie Gerald und Joachim Weigel im bildschönen Toyota Celica. Dreilitersieger wurden Karl und Edwin Braun, gefolgt von den BMW-Kollegen Markus Rosam/Marcel Nicke im 320 E30.
Den Klassensieg bis 2000 ccm gab es für Udo Schmidt/Margaretha Flechtker, die mit ihrem BMW 318 E30 vor Bergspezialist Achim Kreim und Beifahrer Andre Puccio lagen. Die Opel Astra F-Besatzung hielt Michael Bieg/Isabelle Brack (BMW 320 E30) um fünf Sekunden von Rang zwei fern. Auf den nächsten Plätzen liefen Andreas Brocker/Stefan Grundmann im Ford Fiesta, Dirk Rosam/Mary Prosser auf BMW 320 E30 und der Opel Kadett C mit Klaus Kuhn/Rainer Bungert ein.
Bei den 1600er verlief die Rallye bis zur Halbzeit spannend. Franz und Sven Koob mussten jedoch in WP4 ihren Citroen Saxo mit Defekt abstellen und Ralf Lang/Helmut Michel konnten im Opel Corsa A problemlos gewinnen.
Ebenso deutlich fiel der 1300er Sieg für Christian König/Nicaole Wollenweber aus. Gegen den VW Polo 1 hatten Björn Satorius/Marc Buhmann (Toyota Yaris) und die VW Polo 2-Piloten Jürgen Utzinger/Thomas Beimel keine Mittel.
Das Gesamtsiegerpodest mit Noller/Walch, Karlsson/Juchmes und Riebensahm/Stockmar-Reidenbach entsprach auch der Reihenfolge in der Spitze der Gruppe N, wo sich in der Dreiliterklasse der Diesel-Astra H von Marijan Griebel/Alexander Rath vor Sascha Winter/Christian Schwindt (BMW 328 E36) in Szene setzte.
Bis 2000 ccm lagen Alexander Kopp/Michaela Schober deutlich in Front. Hinter dem Peugeot 206 liefen Mika Kitola/Jens Erik Brack im Honda Civic und das BMW 318 E30-Team Walter Kühle/Ilona Zigan zeitgleich ein. Der Opel Astra F mit Udo Naab/Harald Korz auf Rang vier und die Ford Fiesta-Treter Marco Luger/Elke Irlacher reihten sich dahinter ein.
Mit Niki Schelle/Jan Eberle wurde die Latte für die jungen Suzuki Swift-Piloten in der Klasse bsi 1,6 Liter recht hoch gelegt. Schelle machte klar die Pace und verwies die Markenkollegen Albert und Jennifer Melter sowie Stefan Petto/Chantal Baehr auf die nächsten Ränge. In der Gruppe G setzten sich Georg Pruchniewicz/Patrick Helfrich mit knapp zehn Sekunden Vorsprung gegenüber ihren Mitsubishi Lancer-Kollegen Heinz Muntermann/Werner Melchiori durch. Die LG1-Vertreter landeten zudem beide in den Gesamt-TopTen.
Gewinner der LG2 wurden Daniel Földesch/Jürgen Müller (Citroen Xsara), denen es Björn und Ingo Frey auf VW Golf 3 in der LG3 gleich taten. Den inoffiziellen Schönheitspreis und den Siegerpokal gab es in der Gruppe CTC für den Opel Ascona A mit Wolfgang und Daniela Wezel. Bei der achten Historic-Rallye war wieder die Gleichmässigkeit für die Platzierungen Ausschlag gebend. Fahrzeuge bis Baujahr 1992 sind in dieser Saison in der Retro Rallye Serie zugelassen. Das beste Zeitgefühl bewiesen Bernhard Billo/Bernd Saile im Porsche 924, gefolgt vom Toyota Starlet mit Jörg und Jan Stoll. Eng ging es auf den nächsten Plätzen zu, wobei Klaus Raschig/Bettina Scheffczyk im BMW 1802 um einen Punkt vor Jörg Haupenthal/Jürgen Krieg (Audi 80) blieben. Rang fünf holten sich Jürgen Jochum/Rene Borsch, die im Lancia Delta vor Uwe und Luca Gregori (Opel Kadett C), Thomas und Albert Gutheil im Toyota Celica sowie dem Auto Union 1000 mit Michael Groß/Marcus Steuer lagen. Karlheinz Wagner/Günter Dietl auf MG B sowie das Alfa Romeo Giulia-Team Wolfgang und Timo Michalsky machten die TopTen komplett.
Neben den erfolgreichen Piloten gab es auch sehenswerte Drifteinlagen der alten Schätze zu bewundern und einige Fahrzeuge ragten aus dem Feld hervor. Der Wartburg 311 von 1958 war der älteste Wagen und neben den bekannten Heckschleudern aus den Häusern Ford und Opel erfreuten u.a. ein Fiat 131 und ein NSU TTS die Rallyefans.