In Rheinland-Pfalz ist es eindeutig zu laut – zumindest, wenn es nach Verkehrsminister Wissing von der FDP geht. Er hat nun das feste Ziel vor Augen, den Lärm zu senken, indem klare Lärmwertgrenzen aufgestellt werden, die es einzuhalten geht.
Auto- und Motorradfahrer müssen sich künftig auf klare Regeln einstellen, denn insbesondere in Wohngebieten ist der Lärm für die Anwohner teilweise unerträglich. Zu dem Ergebnis kam das Bundesland durch Messungen, die in den vergangenen Wochen und Monaten durchgeführt wurden. Wissing fordert nun ganz klar, dass Lärm vermieden werden muss. Wie genau die Umsetzung funktionieren soll, das allerdings ist noch nicht vollständig geklärt. Einige Bundesländer gehen bereits mit gutem Beispiel voran und haben unter anderem strengere Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt. Denn: Wer rast, ist deutlich lauter als jemand, der nur 30 km/h fährt. Um die Änderungen in Kraft treten zu lassen, geht Volker Wissing auf die EU-Ebene und macht dort seine Forderungen klar. Ein großes Problem, und nicht nur in Rheinland-Pfalz, sind vor allen Dingen getunte Fahrzeuge sowie LKWs.
Messwerte erschreckend
Die Gemeinde Straßenhaus in Rheinland-Pfalz trifft es besonders hart. Insgesamt wurden hier beinahe 11.000 Messungen durchgeführt. 48% aller Messungen zeigten, dass der Richtwert für Lärm deutlich überschritten wird. Ziel ist es nun, eine effiziente Lärmsanierung durchzuführen. Das ist jedoch nur ein Baustein in diesem Puzzle, um endlich mehr Ruhe ins Land zu kriegen. Ein weiterer Schritt besteht darin, Verursacher mit Bußgeldern zu belegen, sollten die sich nicht an die neuen Regeln halten. Insbesondere auf getunte Autos und Motorräder richten Wissing derzeit den Fokus. Offene Auspuffanlagen sind beispielsweise unzulässig, ebenso wie rasante Fahrten jenseits der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Der FDP Politiker fordert, die Bußgelder höher anzusetzen, damit diese überhaupt eine abschreckende Wirkung auf die Tuning-Szene in Rheinland-Pfalz haben. LKW Fahrer wiederum haben natürlich keinen Einfluss auf die Geräuschkulisse ihrer Gefährte. Um auch hier einzugreifen, muss wie gesagt eine umfangreiche Sanierung stattfinden – möglicherweise insoweit, als dass man die großen Fahrzeuge umleitet und ihnen die Durchfahrt durch kleinere Ortschaften und Straßen untersagt.
Wissing will für Ruhe sorgen
Was Rheinland-Pfalz bislang fehlt, ist ein Lärmschutzbeauftragter. Demnach lassen sich geänderte Geschwindigkeitsbegrenzungen und dergleichen nur schwer überprüfen. Die Bereiche, in denen der Lärm am größten ist, müssten künftig strenger überwacht werden. Autofahrern kann nur zu mehr Ruhe geraten werden, denn früher oder später gehen Raserei und illegales Tuning auch hier ordentlich ins Geld. Viel mehr Spaß macht es ohnehin, das Auto stehen zu lassen und sich Freispiele im Casino Club zu sichern. Zu Hause ist es doch immer noch am Schönsten. Glücksspiele können heute nicht mehr nur lokal genutzt werden. Demnach gibt es auch in den eigenen vier Wänden genügend Raum, sich zu entfalten, Spannung zu genießen und sich mit Angeboten wie dem genannten sogar ein paar Euro zu sichern – ganz ohne Risiko und Lärm, versteht sich. Glücklicherweise gibt es in Zeiten des Internets viele Alternativen zum Autofahren. Selbst das Einkaufen wird einem heute im Netz so leicht gemacht wie nie. Das spart nicht nur eine Menge Geld, sondern auch Zeit und senkt dabei ganz automatisch den Lärmpegel im Bundesland.
Nicht das erste Bundesland mit Lärmgrenzwerten
Baden-Württemberg hat bereits vorgemacht, wie man effizient Lärm verhindert. Hier gibt es bereits seit einigen Jahren einen Lärmschutzbeauftragten, der sich ausschließlich mit der Frage beschäftigt, wie man mehr Ruhe in die betroffenen Gemeinden bringen kann. Wissing ist jedoch der Ansicht, dass es nicht notwendig sein, einen solchen Beauftragten zu bestellen. Schließlich sei er selbst bestens mit der Materie betraut und setzt nun auf EU-Ebene alles daran, Gemeinden wie Straßenhaus künftig vor dem Horror-Lärm zu bewahren. Ob seine Ideen Wirkung zeigen, bleibt abzuwarten. Noch müssen die neuen Richtlinien und Gesetze erst einmal durchgehen, was durchaus noch einige Monate bis Jahre dauern kann.