Bad Dürkheim – Die Stadtkapelle Bad Dürkheim faszinierte beim 47. Martinikonzert das Publikum in der wieder voll besetzten Salierhalle. Unter der Ägide des neuen 1. Vorsitzenden der Stadtkapelle, Hagen Hiller, erlebten die Besucher eine vielseitige musikalische Reise rund um den Globus, die in Österreich mit dem „Kaiserin Sissi“-Marsch unter der Leitung des Dirigenten Alfred Hann, begann und auf dem Balkan mit dem beschwingten Stück „Balkan Dance“ endete.
Rincks Nachfolger Hagen Hiller war es eine Freude neben Landrat Ihlenfeld, Bürgermeister Glogger auch zahlreiche weitere Ehrengäste zu begrüßen. Sein Dank galt auch Vorstandsvorsitzendem Andreas Ott sowie Vorstandsmitglied Georg Lixenfeld von der Sparkasse Rhein-Haardt, die sich als langjähriger Unterstützer der Stadtkapelle für die Kultur in Bad Dürkheim engagiert. Durch das abwechslungsreiche Programm führte zum ersten Mal und schon erstaunlich routiniert, Alexander Riedle, selbst Musiker der Stadtkapelle.
Als ersten Solisten stellte der junge Musiker Erik Leopold vor, der am Flügelhorn beim Stück „Godfather of Seville“ sein Können unter Beweis stellte. Lässige Latinsounds vereinten sich mit klassischen Elementen der Oper. Dem Publikum dürfte der englische Titel besser bekannt sein unter dem Filmnamen „Der Pate“. Weiter spannte sich der musikalische Bogen mit dem Stück „Fantasy of a Japanese Folk Song“ nach Japan. Exotische Klänge und die herausstechenden sieben Querflötenspieler brachten mit Dramatik den Konflikt einer japanischen jungen Frau zu Gehör, die sich in einen Amerikaner verliebt und hin- und hergerissen zwischen den Kulturen ist. Musikalisch zurück in Europa zeigte der frühere Dirigent der Stadtkapelle, Alexander Felz, beim „Csardas“ sein Können auf der Tuba und wurde dafür mit viel Applaus bedacht. Beim „Winnetou“ Medley dürften zahlreiche Gäste in Erinnerung an ihre damaligen Leinwandhelden geschwelgt haben, dessen musikalische Darbietung filmisch per Beamerübertragung begleitet wurde.
Mit der Ankündigung Riedles „es gibt was auf die Ohren und für die Augen“ huldigte die Stadtkapelle dem diesjährig 91-jährig verstorbenen Martin Böttcher, dem Schöpfer der Musik der Winnetou-Filme. Viel Beifall erntete die Klarinettistin der Stadtkapelle, Christine Pleyer, die mit ihrer stimmgewaltigen Darbietung des Lieds „I dreamed a dream“ aus Les Misérables die Zuhörer in die Anfänge des 20. Jahrhunderts mitnahm. Auch die nachfolgenden Darbietungen, „Bohemian Rhapsody“ von der Rockgruppe Queen mit Trompetensolo des frisch gewordenen Familienvaters Cornelius Görtz oder des, wie ihn „Reiseführer“ Alexander Riedle anmoderierte, „Saxophongurus“ Fred Setzkorn, der mit seinem virtuosen Saxophonsolo beim Phil Collins-Song „Against all odds“ sicherlich einer der Glanzpunkte des Sonntagvormittags war, begeisterten die Gäste in Dürkheims guter Stube. Beim beschwingten Abschlussstück „Balkan Dance“, das aufgrund verschiedener Taktarten als herausfordernde Odyssee galt, spielen alle Akteure der Stadtkapelle ihr großes Können aus.
Hiller, der sich in der Ära nach Jochen Rinck für die organisatorische und musikalische Gestaltung verantwortlich zeichnete, dankte allen Förderern der Kapelle sowie der Sparkasse Rhein-Haardt für die großzügige Spende. Sein Dank galt ebenso den Musikern, dem Dirigenten Hann sowie seinen neuen Vorstandsmitgliedern. Zudem wurde angekündigt, im Frühjahr 2020 eine neue Jugendkapelle zu gründen. Mit der Zugabe des Lieds „Los Toreadors“ von George Bizet, bekannt auch als Melodie bei den Ehrungen der Formel 1 Rennen, entließ die Stadtkapelle nach eineinhalb Stunden abwechslungsreichen Programms das begeisterte Publikum in den Sonntagmittag.