Handys im Schulranzen? Tipps für einen verantwortlichen Umgang

Zum Beginn des neuen Schuljahres erklärt das Informationszentrum Mobilfunk (IZMF), welche Regeln Kinder bei der Nutzung von Mobiltelefonen kennen und beachten sollten.

Schon bei Kindern im Grundschulalter sind Mobilfunkgeräte weit verbreitet. Jedes dritte Kind im Alter von 8 bis 9 Jahren besitzt ein Handy, bei den 10- bis 11-Jährigen sind es bereits zwei Drittel (66 Prozent). Das zeigt die aktuelle KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, die regelmäßig den Umgang jüngerer Kinder mit Medien, Computer und Internet untersucht.

Wer sein Kind mit einem Handy ausstattet, um es auf dem Schulweg unkompliziert erreichen zu können, sollte das Alter des Kindes beachten. Medienpädagogen zufolge eignet sich ein herkömmliches Mobiltelefon für Kinder ab 9 Jahren; ein Smartphone sollten sie frühestens ab 12 Jahren nutzen. Erst dann sind sie nach den Erkenntnissen der Fachleute mit den komplexen Funktionen der Geräte ausreichend vertraut. Dennoch sollten Eltern zu Beginn der Smartphone-Nutzung einige Gerätefunktionen deaktivieren, um Risiken einzuschränken, die mit der Handynutzung einhergehen. „Mit der Sperrung von Internetzugang und Bluetooth-Schnittstelle kann man finanziellen Überraschungen, Handy-Abzocke, Datenklau und Cybermobbing zumindest vorbeugen“, so Dagmar Wiebusch, Geschäftsführerin des Informationszentrums Mobilfunk (IZMF).

Handyregeln für Heranwachsende

Um Kinder und Jugendliche fit für einen verantwortlichen Umgang mit dem Handy zu machen, sollten sie zunächst für die entstehenden Kosten sensibilisiert werden. Dazu können Eltern und Kinder gemeinsam Mobilfunktarife sichten und die Gebühren für eine SMS oder eine Gesprächsminute ermitteln. Zur Wahl stehen Laufzeittarife und Prepaidkarten, die unterschiedliche Möglichkeiten der Kosten- und Nutzenkontrolle für die Eltern eröffnen.

Zum verantwortungsbewussten Umgang mit dem Mobiltelefon gehört auch, feste Regeln für die Nutzung zu vereinbaren – zum Beispiel Zeiten, in denen das Gerät Sendepause hat: In der Schule, während der Hausaufgaben, beim Essen, bei Familienaktivitäten und nachts sollte das Handy ausgeschaltet werden. In den meisten deutschen Schulen ist die Handynutzung auf dem Schulgelände eindeutig geregelt. Eltern sollten sich über die gültigen Vorschriften informieren und diese mit ihren Kindern besprechen.

Umweltschonender Handygebrauch

Von Anfang an sollten Heranwachsende über eine nachhaltige Handynutzung aufgeklärt werden, denn Produktion, Nutzung und Entsorgung eines Mobiltelefons verbrauchen Ressourcen und belasten die Umwelt. „Befragungen zeigen, dass gerade junge Leute die Geräte sehr schnell wechseln. Da brauchen wir einen Einstellungswandel“, fordert Wiebusch. Elternhaus und Schule sollten dazu beitragen, dass eine umweltschonende Handynutzung üblich wird. Dazu zählen der schonende Umgang und die möglichst lange Nutzung der Geräte genauso wie das Verschenken von noch funktionstüchtigen gebrauchten Handys.

Wird ein Mobiltelefon aussortiert, muss es fach- und umweltgerecht entsorgt werden. Man kann es bei Netzbetreibern und Herstellern, kommunalen Sammelstellen oder im Rahmen von Sammelaktionen abgeben. So werden kaputte Althandys in eine Recyclinganlage gegeben und funktionsfähige Geräte für die Weiterverwendung aufbereitet. Durch Recycling werden Metalle wie Kupfer, Palladium, Silber, Gold oder Platin zurückgewonnen, die für die Herstellung anderer Produkte wiederverwendet werden können. Einblicke bietet der Animationsfilm „Handyrecycling – unsichtbare Schätze im Mobiltelefon“, der für den Einsatz im Unterricht geeignet ist. Der Film, den das IZMF in Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH produziert hat, erläutert anschaulich, welche Rohstoffe im Handy stecken und warum alte Mobiltelefone wiederverwertet werden sollten.