In den vergangenen Monaten wurde immer wieder Kritik an der Wärmedämmung laut, die Bauherren oder Hausbesitzer verunsichert. Der Sorge, gedämmte Gebäude seien anfälliger für Schimmelbefall, hält die Expertin der Verbraucherzentrale Hessen, Dr. Elisabeth Benecke, jetzt eine aktuelle Beratungsstatistik entgegen. „Ein gedämmtes Haus senkt den Heizenergiebedarf, schont dadurch Umwelt und Geldbeutel und steigert außerdem den Wohnkomfort“, so Benecke.
Im Rahmen der von den Verbraucherzentralen angebotenen Detail-Checks besuchen Energieberater Verbraucher mit spezifischen Energiefragen zuhause und beraten Sie vor Ort. Oft geht es dabei auch um Fragen zum Schimmelbefall. Angesichts der aktuellen Diskussion über die Wärmedämmung haben die Verbraucherzentralen ausgewertet, welche Baualtersklassen besonders vom Schimmel betroffen sind – die gut gedämmten Neubauten seit Mitte der 90er Jahre oder die älteren, tendenziell schlechter gedämmten Häuser aus den 60er Jahren oder früher.
Insgesamt wurden knapp 4.000 Beratungen berücksichtigt. Für die Auswertung haben die Experten untersucht, wie sich diese Fälle auf die verschiedene Baualtersklassen verteilen. „Das Ergebnis ist eindeutig“, stellt Benecke fest. „Bewohner älterer, schlechter gedämmter Gebäude besonders aus der Zeit vor 1918 oder den 70er Jahren kommen im Verhältnis fast dreimal häufiger mit einem Schimmelproblem zu unseren Beratern als Bewohner von Neubauten speziell seit 2002.“
Deutlich sichtbar sind auch die Veränderungen im Zuge verschärfter gesetzlicher Anforderungen an den Wärmedämmstandard: Bei Gebäuden, die nach der Wärmeschutzverordnung Mitte der 90er Jahre erbaut wurden, gibt es deutlich weniger Beratungsfälle als vorher. Das liegt daran, dass die Verordnungen zunehmend eine dickere Dämmstärke und eine höhere Verarbeitungsqualität vorschreiben. „Diese Zahlen stützen das Ergebnis, zu dem auch unsere fachliche Einschätzung immer wieder gelangt ist: Die Dämmung der Außenwände verhindert ein Auskühlen dieser Wände und damit den Anfall von Kondensationsfeuchte. Dämmung senkt somit das Schimmelrisiko und erhöht den Wohnkomfort“, betont Benecke.
Bei allen Fragen zu Wärmedämmung und Energieeinsparung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Hessen: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei).