Rodenbach: Mittlerweile zu einer festen Veranstaltung im November geworden, fand die Guitar Night am vergangenen Mittwoch (27.11.2019) wieder großen Zuspruch. Werner Hellriegel begrüßte die Gäste im Namen des Kulturausschusses im voll besetzten Bürgerhaus.
Peter Finger, der Initiator der „International Guitar Night“ gelang auch in diesem Jahr wieder eine hervorragende Besetzung.
Den musikalischen Anfang machte das Duo Martin Haberer (Gitarre) und Albert Koch (Mundharmonika). Die beiden zeigten wie toll es sich anhört wenn die Gitarre eine Mundharmonika trifft. Albert Koch beherrscht dieses Instrument perfekt, und nimmt regelmäßig an Konzerten teil.
Der 1960 in Argentinien geborene Quique Sinesi hat als Solist mehrere CD´s aufgenommen und an vielen internationalen Gitarrenfestivals teilgenommen. Durch die Kombination mit Improvisationen präsentierte sich der Grammy Gewinner mit einer sehr persönlichen Stilmixtur. Darüber hinaus interpretierte Quique die siebensaitige und zehnsaitige Gitarre neu. Er nahm seine Zuhörer mit auf eine emotionale Entdeckungsreise nach Argentinien. Die Tradition der Anden, die originalen Lieder und der Tango wurden mit dem Jazz und der poetischen Musik kombiniert.
Das Spiel von Evgeni Finkelstein, mehrfacher internationaler Preisträger, Professor an der Staatlichen Hochschule der Künste in Moskau und Leiter des dortigen Lehrstuhls für klassische Gitarre, beseelte bis in die kleinste Note. Sein Spiel zeichnete sich aus durch edle Töne, Feinheit und Kraft des Ausdrucks sowie eine filigrane Technik. Mit seinem breit gefächerten, aber auch sehr persönlichen Repertoire hinterließ er bei den Zuhörern einen unvergesslichen Eindruck.
Enormen Spaß bereitete den Besuchern der Amerikaner Eric Lugosch. Bereits mit 25 Jahren war er der jüngste Sieger im „National Fingerpicking Championship“ in Kansas. Er zauberte pure Magie aus der Gitarre und schenkte den Zuhörerinnen und Zuhörern, dass was Musik ausmacht „ein gutes Gefühl“. Als Antwort auf die oft gestellte Frage: In welchem Stiel spielen Sie? sagt er meist:
„Pappleder von 1800 schieß mich Tod“.
Mit seiner mühelos-virtuosen Spieltechnik und seiner angenehmen Baritonstimme brachte er das Publikum zum Lauschen.
Peter Finger, der Initiator der „International Guitar Night“ genoss bereits in den siebziger Jahren international einen hervorragenden Ruf als Akustikgitarrist und wurde von der Musikpresse in das Pantheon der weltbesten Gitarristen aufgenommen. Der 1954 in Weimar geborene Peter Finger wurde seinem Namen gerecht und spielte mit „magischen Fingern“. Ihm gelang die perfekte Symbiose und Integration von kompositorischer Tiefe, spieltechnischer Virtuosität und weitreichender musikalischer Vision.
Dass es möglich ist mit zwei Personen auf einer Gitarre zu spielen zeigten Peter Finger und Evgeni Finkelstein, der absolute Höhepunkt des Abends. Das Zusammenspiel aller vier bildete den Abschluss des wunderbaren Konzertes. Hier nahmen die Gäste einen Ohrenschmaus mit, den sie alle so schnell nicht vergessen werden.