
Zwiebeln haben in der Küche viele Talente – ob roh, gedünstet, geröstet oder gefüllt, in Salaten, Gemüse, zu Fisch oder Fleisch, für Zwiebelkuchen oder Zwiebelsuppe.
Seit etwa 5.000 Jahren wird die aromatische Speisezwiebel als Gemüse- und Gewürzpflanze kultiviert. „Aber auch als Heilpflanze hat das Zwiebelgewächs seit Jahrtausenden seine Qualitäten“, sagt Peter Benninger vom KKH-Serviceteam in Neustadt/Wstr.
Grund dafür sind die vielen wertvollen Inhaltsstoffe von Zwiebeln, besonders der roten, allen voran Antioxidantien. Sie schützen den Körper vor freien Radikalen und senken damit das Risiko für einige Krebsarten. Hinzu kommen ätherische Öle, schwefelhaltige Substanzen, Vitamine, darunter Vitamin C und Folsäure, Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor, Kohlenhydrate und Eiweiß. Sie haben vielerlei positive Effekte auf den Organismus, schützen unter anderem vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, fördern einen gesunden Blutfluss, hemmen Entzündungen, halten die Magenschleimhäute gesund und widerstandsfähig und helfen sogar, Fettpölsterchen abzubauen. „Am besten können sich die Wirkstoffe von Zwiebeln entfalten, wenn sie roh oder nach schonendem Dünsten verzehrt werden“, so Benninger. Allerdings sollten Zwiebeln in Maßen auf den Speiseplan gesetzt werden, da sonst der Magen rebellieren könnte.
Zwiebeln eignen sich auch hervorragend, um daraus preiswerte Haus- und Heilmittel herzustellen. Am bekanntesten ist wohl, Wespen- oder auch Mückenstiche mit einer aufgeschnittenen Zwiebel einzureiben, um Schmerz und Juckreiz schnell zu vertreiben. Auch zur Desinfektion von Abschürfungen und kleinen Wunden eignen sich die Knollen.
Einfach, dabei wirksam ist auch die Zubereitung eines entzündungshemmenden Hustenlösers. Dafür 75 Gramm Kandis auf 100 Gramm frische Zwiebelscheiben streuen und über Nacht ziehen lassen. Vom entstehenden Zwiebelsaft dreimal täglich einen Esslöffel einnehmen. Und bei Ohrentzündungen hilfreich: ein Zwiebelsäckchen, bestehend aus fein geschnittenen Zwiebeln, die in ein Tuch oder einen Teefilter gegeben werden. Das Ganze über Wasserdampf erhitzen und auf das betroffene Ohr legen. Den Vorgang ein- bis zweimal wiederholen. Alternativ das Zwiebelsäckchen auf eine Wärmflasche legen und sich mit dem betroffenen Ohr etwa eine halbe Stunde darauf legen.
„Wichtig ist zu beachten, dass jegliche Art von Hausmitteln keine Alleskönner sind. Bei einer eitrigen Mittelohrentzündung beispielsweise hilft kein Zwiebelsäckchen“, warnt Peter Benninger. „Tritt keine Besserung ein, daher unbedingt einen Arzt aufsuchen.“
Für Wissensdurstige – Zwiebel auf Platz 3
In Deutschland nahmen Speisezwiebeln im Jahr 2012 laut Statistischem Bundesamt Wiesbaden rund 8 Prozent der Gemüseanbaufläche ein. Damit belegen Zwiebeln Platz 3 der wichtigsten Gemüse auf deutschen Äckern – hinter Spargel und Möhren.