Kaiserslautern – Zehn schwache Minuten Mitte der zweiten Halbzeit verhinderten einen möglichen Überraschungscoup der 2. Herrenmannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg bei der SG Saulheim. Dennoch dürfte der Stolz über die gezeigte Leistung gegen das Oberliga-Spitzenteam des Ex-Dansenbergers Kai Christmann überwiegen.
Der TuS musste ersatzgeschwächt die Reise nach Rheinhessen antreten. Es fehlten Torhüter Henning Huber und Bastian Wilbrandt (Kreuzbandanriss). Dazu kam ein unter der Woche wegen Grippe pausierender Torjäger Marco Holstein, der zunächst geschont wurde. Zu allem Überfluss verletzte sich Kreisläufer Niklas Jung nach noch nicht einmal zehn Minuten am Oberschenkel und konnte nicht mehr weitermachen.
Keine guten Vorzeichen also, um im „harzfreien“ Saulheimer Ritter-Hundt-Zentrum vor 200 Zuschauern, darunter knapp 50 TuS-Fans, etwas Zählbares mitzunehmen. Doch die junge TuS-Truppe zeigte sich unbeeindruckt und überzeugte von Beginn an mit resoluter Abwehrarbeit und geduldig vorgetragenen Angriffen. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die bis zum 4:2 (9.) von der Abschlussschwäche der Dansenberger Angreifer profitierte. Spätestens als Frederik Bohm zur erstmaligen TuS-Führung (5:6, 15.) traf war für jeden in der Halle klar, dass dies kein Durchmarsch für den Favoriten werden würde. Dass die SG zur Pause mit 13:11 in Führung lag, hatte sie im Wesentlichen Robin Kuntz zu verdanken, der fünf Mal traf und von der TuS-Abwehr viel zu oft unbehelligt blieb.
Nach dem Seitenwechsel agierte die junge TuS-Truppe weiterhin mit großem Selbstvertrauen. Zwei Treffer durch Patrick Schulze, der sein bisher bestes Spiel nach seiner Kreuzbandverletzung machte, und Paul Poloczek sorgten für den verdienten Ausgleich (13:13, 35.). Auch beim 17:16 (41.) durch einen verwandelten Siebenmeter von Tobias Wächter, schnupperte der Underdog an der Überraschung, doch dann folgten zehn quälend lange torlose Minuten, in denen das Dansenberger Perspektivteam im Angriff zu hektisch agierte und bei drei Holztreffern auch noch Pech hatte. Die Gastgeber nutzten die Schwächephase mit vielen einfachen Toren und zogen mit einem 5:0-Lauf vorentscheidend auf 22:16 (49.) davon. Dass sich das Team von TuS-Coach Sebastian Wächter nach dem nun deutlichen Rückstand dennoch nicht aufgab und mit drei Toren den Anschluss wieder herstellte (22:19, 52.) spricht für die Moral. Beim Stand von 24:21 und noch knapp vier Minuten Restspielzeit zwang der TuS die Gastgeber mit zwei vorgezogenen Abwehrspielern zu Ballverlusten, konnte aber seinerseits nur noch einen von fünf Angriffen erfolgreich abschließen. Den Schlusspunkt setzte Saulheims bester Werfer Robin Kuntz mit seinem elften Treffer zum 26:22-Endstand.
Trotz der Niederlage, bleibt die Erkenntnis, dass die Dansenberger „Zweite“ auch mit den arrivierten Oberligisten mittlerweile mithalten kann. Schwächephasen werden dann allerdings gnadenlos bestraft. Das künftig zu vermeiden, daran gilt es weiterhin zu arbeiten. Schon am kommenden Sonntag gegen das nächste Spitzenteam, die VTV Mundenheim, darf die Lernbereitschaft unter Beweis gestellt werden.
SG Saulheim
Sascha Radewald und Florian Hedderich (im Tor), Florian Lipp (2), Manuel Werber (2), Robin Kuntz (11), Eric Bolomsky (3), Julius Werber (2), Darren Weber, Mathias Konrad (2), Florian Fleckenstein (1/1), Torsten Schmitt (1), Christopher Klee (1), Moritz Schlesinger, Marco During (1). Trainer: Kai Christmann.
TuS 04 KL-Dansenberg 2
Simon Egelhof und Johannes Fröhlich (im Tor), Max Dettinger, Benjamin Jusufbegovic, Maurice Lamotte (4), Tobias Wächter (2/2), Jannik Grunau (4), Patrick Schulze (5), Marco Holstein (3), Niklas Jung (1), Frederik Bohm (2), Paul Poloczek (1), Timo Holstein (1), Henry Hofmann (1). Trainer: Sebastian Wächter.
Schiedsrichterinnen: Andrea Zintel / Aleksandra Jelicic (HSV Püttlingen)
Zuschauer: 200
Siebenmeter: 1/2, 2/2
Zeitstrafen: 3 : 4
Der Spielfilm: 3:1, 5:6, 9:9, 13:11 (Halbzeit), 13:13, 17:16, 22:16, 24:21, 26:22 (Endstand)