Kaiserslautern – Am Montag, 9. Dezember, stand der Gelterswoog mit seinem alarmierenden Niedrigwasserstand auf der Tagesordnung des Umweltausschusses. Der mit der Untersuchung beauftragte Diplom-Geologe Michael Rochmes erläuterte die Hintergründe zur aktuellen Situation. Als Hauptursache nannte er die um 25 Prozent zurückgegangene Grundwasserneubildung. Nicht nur fehlende Niederschlagsmengen, auch höhere Verdunstungsraten aufgrund gestiegener Lufttemperaturen als Folgen des Klimawandels seien hierfür verantwortlich.
Beigeordneter Peter Kiefer sieht dringend Handlungsbedarf und will alle vom Niedrigwasserstand des Gelterswoogs Betroffenen Anfang nächsten Jahres zu einem Runden Tisch einladen.
„Das Thema und die aktuelle Situation verursachen verständlicherweise viele Unsicherheiten. Der Gelterswoog ist ein wichtiges Naherholungsgebiet, ein Kleinod, das es zu schützen gilt. Was die Folgen des Klimawandels derzeit bewirken, was die Stadt tun kann und welche rechtlichen Vorgaben es zu beachten gilt wollen wir gemeinsam mit allen erörtern.“
Kiefer hofft, den kursierenden Spekulationen entgegen treten zu können.
„Die Leute wollen gehört, ernst genommen und persönlich informiert werden. Dieser Forderung kommen wir selbstverständlich gerne nach.“
In einem ersten Schritt will Kiefer sich mit den zuständigen Behörden verständigen, danach sollen die Anrainer und Interessenvertreter zum gemeinsamen Austausch eingeladen werden.
Wie sich über die Winter- und Frühjahrszeit der See erholen wird, ist derzeit nicht absehbar. Für eine Grundwasserneubildung bedarf es weiterhin größerer Regenmengen, was wiederum steigende Schüttungsraten der zulaufenden Bäche zur Folge hätte.
„Der defekte Schieber am Ablauf des Gelterswoogs sowie die Abflussleitung am Seehotel werden so schnell wie möglich saniert. Das hat der Umweltausschuss am Montag beschlossen“,
erklärt Kiefer. Einer künstlichen Gewässereinleitung erteilt der Umweltdezernent nach dem derzeitigen Stand der rechtlichen Rahmenbedingungen jedoch eine klare Absage.
„Im Zuge der Daseinsvorsorge müssen wir gerade in den heißen Monaten eine durchgehende Trinkwasserversorgung der Menschen gewährleisten. Brunnen, die Trinkwasser fördern, einfach abzuschalten, kann hier keine Lösung sein.“
Wie der Dezernent weiter ausführt, gebe es derzeit auch keine Möglichkeit, Wasser aus einer anderen Quelle einzuleiten.
„Da dies früher üblich war, muss ja bereits seit vielen Jahren über die Sommermonate zu wenig Wasser in den Gelterswoog zugeflossen sein. Das bedeutet, wir haben hier kein ganz unbekanntes Phänomen. Der Klimawandel verschärft dieses jedoch spürbar“,
schlussfolgert Kiefer. Nun gelte es, sorgfältig abzuwägen und alle Belange bestmöglich in Einklang zu bringen.