Geldkarten: Tipps zur Nutzung im Urlaub

Sommerzeit ist Reisezeit. Wer im Ausland unterwegs ist, benötigt neben Bargeld vor allem die richtigen Karten. Was bei den Gebühren zu beachten ist - und welche Zusatzleistungen weiteren Schutz bieten.

Demnächst beginnen in den ersten Bundesländern die Sommerferien, viele Familien verreisen in dieser Zeit. Damit der Urlaub vor Ort entspannt und sicher wird, sollte sich jeder vor Reiseantritt Gedanken zu seiner Reisekasse machen.

Neben etwas Bargeld optimal geeignet sind so genannte Maestro- oder V Pay-Girocards (ehemals EC-Karten) sowie Kreditkarten: Mit ihnen lässt sich weltweit bequem und sicher bezahlen und Geld abheben.

Karten für die optimale Reisekasse

Vor Reiseantritt sollte jedoch jeder bei seiner Bank die Einsetzbarkeit seiner Karten bei Geldautomaten, Supermärkten & Co. inklusive möglicher Gebühren sowie dem Limit für Verfügungen im Ausland erfragen. Wer außerhalb Europas unterwegs ist, sollte sich erkundigen, ob seine Karte dort einsetzbar ist – und zu welchen Konditionen. Beim Geldabheben an Automaten ist grundsätzlich zu beachten: Selbst wenn die Hausbank im Ausland keine Gebühren berechnet, kann die Fremdbank insbesondere im außereuropäischen Ausland Mehrkosten verursachen. Diese müssen aber im Display angezeigt werden. Der Bankkunde kann dann entscheiden – und den Vorgang frühzeitig abbrechen.

Maestro-Girocards: Gebühren beachten

Besonders am Geldautomaten sollten Verbraucher etwa bei Maestro-Girocards auf Mehrkosten achten. Je nach Hausbank entstehen außerhalb Deutschlands Gebühren, die vor allem bei kleineren Abhebebeträgen ins Gewicht fallen können. Auch die Einsatzmöglichkeiten im Handel, etwa an der Supermarktkasse oder an Tankstellen, sollten vorab genau geprüft werden. "Wenn Urlauber zum Beispiel außerhalb des Euro-Raums mit einer Maestro-Girocard bezahlen, kann die Hausbank dafür als Auslandseinsatzentgelt eine Gebühr verlangen, die im Vergleich zum Umsatz hoch ausfallen kann", sagt Ralf Houben, Bereichsvorstand beim unabhängigen Finanz- und Vermögensberater MLP und zuständig für die Region Rhein-Neckar. Im Euro-Raum fallen mit Maestro-Girocards grundsätzlich keine Gebühren an. Beim Einsatz der Karte außerhalb der EU ist bei der Auswahl des Anbieters darauf zu achten, dass sich das Auslandseinsatzentgelt auf maximal ein Prozent des Umsatzvolumens beschränkt und dass eine Maximalgebühr von rund vier Euro pro Einsatz festgelegt ist.

Kreditkarten: flexibel einsetzbar mit Mehrwert

Ob am Geldautomaten oder auch im Handel: Der Einsatz von Kreditkarten ist in vielen Fällen empfehlenswert – auch mit Blick auf die attraktiven Kostenmodelle. Mit einigen Kreditkarten kann beispielsweise im gesamten Euro-Raum an fast allen Geldautomaten kostenfrei Bargeld abgehoben werden. "Außerhalb des Euro- Raums sollten sich die Gebühren auf maximal 1,5 Prozent des Kaufbetrags beschränken", sagt Ralf Houben.

Versicherungsschutz und andere Zusatzleistungen

Im Ausland ist bei kleineren und größeren Vorfällen richtiger Versicherungsschutz wichtig. Weiteren Mehrwert für Verbraucher bieten daher Kreditkarten, bei denen sinnvolle Zusatzleistungen inbegriffen sind wie etwa eine Auslandsreise-, Kranken-, Reiserücktritts- und Reisegepäckversicherung. Auch ein Autoschutzbrief mit Pannen- und Unfallhilfe oder die Unterstützung bei Notfällen und Diebstählen im Ausland können inbegriffen sein.

Notfallnummern notieren

Sollte eine Karte im Urlaub gestohlen werden oder verloren gehen, ist es wichtig, sie sofort sperren zu lassen. Wichtige Telefonnummern wie die bundesweite Notfallnummer +49 -116 116 für Kartensperrungen oder die Sperrhotline der persönlichen Hausbank sollten jederzeit verfügbar sein, beispielsweise durch Abspeichern im Handy. Idealerweise ist dann die Kartennummer präsent, es genügt aber auch die Nennung von Kontonummer und Banknamen.