Kaiserslautern – Ein umfangreicher Projekttag mit einem großen Parcours und unzähligen Veranstaltungen im Vorfeld, dazu jede Menge Vorbereitungen, die sich gelohnt haben: Seit heute trägt das Gymnasium am Rittersberg den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Bei einer Feierstunde überreichte Regionalkoordinator David Emling von der zuständigen Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz die Urkunde.
„Damit ist das Gymnasium am Rittersberg die zehnte weiterführende Schule in Kaiserslautern, die diese Auszeichnung erhält“,
freute sich Bürgermeisterin und Gratulantin Beate Kimmel. Sie dankte allen für die damit gezeigte Bereitschaft, den schulischen und privaten Alltag so zu gestalten, „dass er von einem Klima der gegenseitigen Achtung und Anerkennung individueller Charaktere geprägt ist.“
In ihrem Grußwort hob die Bürgermeisterin hervor, dass sich nunmehr zwei Drittel aller weiterführenden Schulen der Stadt offiziell gegen Rassismus und für ein couragiertes Handeln ausgesprochen haben.
„Dies ist ein tolles Zeichen.“
Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Rittersberg hätten sich diese Auszeichnung durch ihr beindruckendes gesellschaftliches und politisches Engagement mehr als verdient. Sie seien aktiv geworden, weil es sie stört, dass Menschen beispielsweise wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion beschimpft, gemobbt oder gar körperlich bedroht werden.
„Ihr unterstreicht durch Euer Handeln, dass es nicht nur wichtig ist, in schulischen Fächern ausgebildet, sondern auch zu verantwortungsvollen Menschen erzogen zu werden“,
wandte sie sich an die Schülerinnen und Schüler. Projektpatin des Gymnasiums am Rittersberg ist dessen ehemalige Absolventin Beatrix Loos, die mit der Gründung des Hogar Campo Los Espinos in Chile, einem Kinderheim mit angegliedertem Kindergarten und Landschule, über gesellschaftliche Unterschiede hinweg ein weithin sichtbares Signal gegen Ausgrenzung und für Toleranz gesetzt hat.
Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist eine Initiative von Schülerinnen und Schülern, die sich aktiv und langfristig gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus einsetzen und sich für eine tolerante, gewaltfreie und demokratische Gesellschaft engagieren wollen. Für den Titel müssen sich mindestens 70 Prozent der Schulgemeinschaft durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen der „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen. Sie verpflichten sich zu aktiver Mitgestaltung eines Schulklimas, das Ungleichwertigkeits-Ideologien ächtet, bei Diskriminierung einschreitet und solidarische Konfliktlösungen sucht. Das europaweite Projekt, 1988 in Belgien gegründet, läuft seit 1995 auch in Deutschland. Bundesweit sind bisher mehr als 3.250 Schulen mit rund eineinhalb Millionen Jugendlichen dabei. In Rheinland-Pfalz sind es derzeit mehr als 110.00 Schülerinnen und Schüler sowie über 8.800 Lehrkräfte, die sich mit Courage gegen Rassismus einsetzen.