Frankfurt am Main – Der Deutsche Turnerbund initiierte im Jahr 2010 das Projekt „Mehr Bewegung für hochbetagte Menschen – Aktiv bis 100“, das seitdem in Frankfurt feste Wurzeln geschlagen hat. Ziel ist es, ältere Menschen zu sportlicher Bewegung zu motivieren. Dabei geht es nicht um Leistung, sondern um Kräftigung der Muskulatur und Training von Gleichgewichtssinn und Koordination. Auch Senioren im Rollstuhl und Nutzer von Rollatoren können teilnehmen. Sportvereine und Senioreneinrichtungen arbeiten bei „Aktiv bis 100“ in Frankfurt unter Koordination des Turngaus Frankfurt eng zusammen.
„Hier geht es nicht um Jugendwahn, sondern um Erhaltung von Gesundheit, damit Menschen im Alter lange selbstständig bleiben können. Das ist der richtige Ansatz, weil sich das Programm an den Potenzialen von Senioren orientiert, nicht an Defiziten. Das ist ein Beitrag zu einem realistischen Altersbild“,
sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann, der gemeinsam mit Bundesministerin Manuela Schwesig eine Übungsstunde von „Aktiv bis 100“ im Lebenshaus der Caritas in der Frankfurter Innenstadt besuchte.
„Die meisten Menschen wünschen sich, auch im hohen Alter selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilhaben zu können. Regelmäßige sportliche Bewegung unterstützt ältere Menschen dabei, aktiv zu bleiben und somit selbstständig leben zu können. Projekte wie ‚Aktiv bis 100‘ bieten aber auch die Chance, untereinander Kontakte zu knüpfen und neue Erfahrungen zu sammeln“, sagte Ministerin Manuela Schwesig.
Im Anschluss an den Besuch bei „Aktiv bis 100“ begrüße Oberbürgermeister Peter Feldmann Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) sowie zahlreiche weitere engagierte Seniorenpolitiker im Kaisersaal des Römers bei einem Vorempfang anlässlich des 11. Deutschen Seniorentags, der am 2. Juli beginnt.
„Das Motto des Seniorentags ‚Gemeinsam in die Zukunft‘ ist klug gewählt. Wer heute 60 oder 65 Jahre wird, hat eine Zukunft vor sich, die er individuell gestalten kann. Der demografische Wandel ist keine Bedrohung, vielmehr ist eine Gesellschaft des längeren Lebens eine Chance, die es zu nutzen gilt“,
stimmt Feldmann die Gäste am Vorabend der Eröffnung auf den Seniorentag ein.
„Jede und jeder wird anders alt, und es hängt auch ein bisschen von uns selbst ab, wie wir alt werden und unsere Zukunft gestalten. Aktives Alter bedeutet nicht, Höchstleistungen zu bringen. Wir müssen aber das aktive Alter so denken, dass alle älteren Menschen es leben können. Denn gut alt zu werden heißt auch, sich bei Unterstützungsbedarf und Pflegebedürftigkeit auf die Solidarität der Gesellschaft verlassen zu können“, sagte die Ministerin bei ihrem Grußwort im Kaisersaal.