Edenkoben – Zu einer sehr praxisorientierten Fortbildung versammelte DFB-Stützpunktkoordinator Andreas Hölscher die Honorartrainer und Torwarttrainer aller 10 DFB-Stützpunkte im Südwestdeutschen Fußballverband für zwei Tage in der Sportschule des SWFV in Edenkoben.
Dabei standen künftige Themen der fußballerischen Ausbildung wie Handlungsschnelligkeit, Vororientierung und Entscheidungshandeln im Vordergrund. Mit dem Einsatz eines Videoanalysetools für Trainer (Coachs Eye) nahmen die Auswahltrainer das Techniktraining ganz genau unter die Lupe. Mit Hilfe dieses Analyseinstrumentes können Bewegungen aufgezeichnet, bearbeitet und gespeichert werden. Der Spieler kann somit direkt im Anschluss an seine Aktion mit Hilfe der Anwendungssoftware noch auf dem Spielfeld genauestens korrigiert und verbessert werden.
Die Torwarttrainer kümmerten sich akribisch mit Torwarttrainerausbilder Thorsten Scheib um das Stellungsspiel des Torwarts und damit verbundenen spielnahen Trainingsformen.
Theoretisch nahm man den relativen Alterseffekt in den Fokus, der beim Auswählen von Spielern zum Tragen kommt. Der RAE (Relativ Age Effect) besagt, dass man beim Auswählen von Spielern eines Jahrganges tendenziell auf die älteren Spieler (1. und 2. Quartal) setzt. Dies ist nachweislich verstärkt im Leistungsbereich (B- und A-Jugend) in den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten der Fall, aber auch an den DFB-Stützpunkten kommen die etwas älteren Spieler eher in die Förderstruktur. Um den RAE abzufedern wurden die DFB-Stützpunkttrainer für diesen Sachverhalt sensibilisiert und mögliche Maßnahmen diskutiert, wie man diesen Effekt ausblenden könnte.
„Die DFB-Stützpunkttrainer erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Talentförderung, denn jeden Montag wird in den wichtigsten Altersbereichen das Einmaleins des Fußballs gelehrt. Aufgrund der aktuellen Anzahl an Spielern aus dem Stützpunktsystem im hohen Amateurbereich und in den Bundesligen bleiben die DFB-Stützpunkte ein wichtiger Bestandteil der Talentförderung. Und diese Struktur muss stets mit den Anforderungen von morgen Schritt halten“, bilanziert der zuständige Koordinator Andreas Hölscher.