Floureszenz-Mikroskop
Bei einer Schulung lässt sich Prof. Bernd Bufe (Mitte) die verschiedenen Möglichkeiten zeigen, die das neue Floureszenzmikroskop bietet. (Foto: Susanne Lilischkis)

Kaiserslautern – Tiefe Einblicke in die jeweiligen Studienobjekte verspricht ein hochmodernes Fluoreszenz-Mikroskop, das die Hochschule Kaiserslautern gerade angeschafft hat. Das 500 000 Euro teure Gerät steht am Campus Zweibrücken. Es wurde unter anderem durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

„Mit unserem Floureszenz-Mikroskop haben wir am Campus Zweibrücken jetzt die Möglichkeit, ein Hochdurchsatz-Screening, wie man es aus der Pharmaindustrie kennt, durchzuführen“,

sagt Prof. Dr. Bernd Bufe vom Lehrstuhl Molekulare Immunologie und Immunsensorik. Das neu angeschaffte Großgerät besteht aus einem Mikroskop und einer Umweltkammer, in der man lebende Zellen untersuchen kann. So ist man in der Lage, Zellen, Organismen oder Gewebe mit verschiedenen Chemikalien stimulieren zu können. Ein Pipetier-Roboter macht die Arbeitsabläufe bei der Untersuchung wesentlich schneller. Professor Bufe wird das Gerät dazu nutzen, über die Immun-Geruch-Interaktion weiter zu forschen. Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer, zuständig für Biotechnologie in der Mikrosystemtechnik, wird Fragen zum enterischen Nervensystem des Darms untersuchen, während Prof. Dr. Tanja Brigadski vom Lehrstuhl für optische und elektrophysiologische Analyseverfahren in der Biomedizin zum Thema Wachstumsfaktoren und Lernvorgänge in Neuronen arbeiten wird. Auch außerhalb der Hochschule sind Kooperationen geplant. So möchte zum Beispiel Prof. Dr. Markus Bischoff vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Universitätsklinikum Homburg Heilungsprozesse nach Gewebeverletzungen erforschen.

„Wir haben hier ein Gerät, das sich insbesondere für Kurzzeitversuche eignet, die von Millisekunden bis hin zu einer Stunde dauern“,

beschreibt Prof. Bernd Bufe die Neuanschaffung. Mit dem Mikroskop können die Forscher selbst winzigste Strukturen erkennen.

„Wir haben eine Eindringtiefe bis zu sechs Zellschichten“,

erklärt Prof. Bernd Bufe, „damit kann man kleine Organoide sehen, die zum Beispiel im Verdauungstrakt wie Mini-Gehirne arbeiten. Wir können buchstäblich dem Darm beim Denken zuschauen.“ Auch 3-D-Darstellungen lebender Zellen sind für das Mikroskop kein Problem.

„Wir sind in der Lage, tief in eine Zelle hineinzuschauen und optische Schnitte quer durch eine lebende Zelle zu machen. Das gibt uns neue Möglichkeiten ganze Zellverbände zu untersuchen“,

freut sich der Professor. Das Gerät arbeitet vollautomatisiert und macht publikationsfähige Abbildungen. Dabei fallen naturgemäß eine Menge Daten an. Deshalb baut die Hochschule gleichzeitig eine leistungsfähige IT-Infrastruktur auf.

Interessenten, die das Gerät für komplexe Fragen zu biologischen Prozessen nutzen wollen, sind willkommen.
Kontakt: Prof. Bernd Bufe, Telefon: 0631 3724 – 5410, E-Mail bernd.bufe@hs-kl.de