Schwarzach/Neckarsulm. Pizza aus dem Steinofen, darauf frische Kräuter vom Beet nebenan, gemeinsam genossen in einer Sitzecke an einem Bach unter Bäumen. So schön stellt sich ein Ergebnis sozialen Engagements dar. Doch vor dem Genuss steht bekanntlich die Arbeit. Der haben sich 13 Auszubildende aus dem kaufmännischen Bereich von Kaufland in Neckarsulm gestellt und ein Projekt im Sinnesgarten auf dem Schwarzacher Hof der Johannes-Diakonie umgesetzt.
Pflanzenbeete anlegen, Steinofen instand setzen, Sitzecke neu gestalten und ein Abschlussfest auf die Beine stellen – das waren die Aufgaben, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung einander unterstützten.
„Das war echt viel Arbeit“, berichtete Maximilian-Benedict Bindl nach dem fünftägigen Einsatz. Pflastersteine waren zu verlegen, Putz abzutragen, Ziersplitt zu verteilen und noch manch anderes mehr zu tun. „Aber es hat Spaß gemacht“, zeigte er sich wie alle anderen Azubi auch gleichermaßen erschöpft und zufrieden.
Begonnen hatte das Projekt im Rahmen ihrer Ausbildung schon einige Wochen zuvor. Die jungen Frauen und Männer nahmen mit Tanja Bauer, Ehrenamtskoordinatorin der Johannes-Diakonie, Kontakt auf. Sie erkundeten vorab ihren möglichen Einsatzort, an dem Besucher und Bewohner des Schwarzacher Hofes ihre Sinneswahrnehmung auf die Probe stellen oder einfach einander begegnen können. Ebenfalls tauschten sie sich mit den Mitarbeitenden des Sinnesgartens aus. Das
alles, einschließlich eigener Ideen und Aufgabenlösungen, floss ein in einen minutiösen Projektplan. „Toll organisiert“ staunte Bauer, bevor überhaupt ein Handgriff in der Parkanlage getan war.
Wenn doch einmal improvisiert werden musste, so war auch dies plangemäß. Denn dafür hatte das Kaufland-Team flexible Springer vorgesehen. Außerdem packten die Sinnesgarten-Mitarbeitenden um Joachim Wolf sowie Beschäftigte der Schwarzacher Werkstätten für behinderte Menschen mit an.
Teamarbeit wurde großgeschrieben. Denn bei dem Projekt ging es Silvio Meile, Ausbildungsleiter bei Kaufland Neckarsulm, nicht nur darum, die fachlichen, sondern auch die sozialen Kompetenzen der zukünftigen Mitarbeiter zu stärken. Das Lernen über den Ausbildungsberuf hinaus und die Zusammenarbeit von Menschen mit
und ohne Behinderung ergänzten sich dabei.
Kaufland lege großen Wert auf die Qualität der Ausbildung, betonte Meile. „In verschiedenen Projekten können die Auszubildenden zeigen, was in ihnen steckt und durch eigenverantwortliches Handeln praktische Erfahrungen sammeln.“ Neben der beruflichen Qualifikation spielt für ihn auch die persönliche Entwicklung der jungen Menschen eine bedeutende Rolle„Fertig geworden,
Planergebnis eingehalten“, lautete dann auch das Mannschaftsergebnis. „Eure Arbeit wird schon von Besuchern bestaunt“, berichtete die Ehrenamtskoordinatorin den Azubis während des Abschlussfestes, zu dem auch die Werkstätten-Beschäftigten eingeladen waren. Doch nicht jede oder jeder wollte sich hier zurücklehnen.
Welche sozialen Projekte im kommenden Jahr noch anstehen, erkundigte sich Ausbildungsleiter Meile. Möglichkeiten des sozialen Engagements gibt es in der Johannes-Diakonie zahlreich, wusste Ehrenamtskoordinatorin Bauer zu berichten.