Speyer – Anlässlich des Abschieds des Spezialpionierbataillons der Bundeswehr von Speyer hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz gedankt. In einem Schreiben an Oberstleutnant Stefan Jeck würdigt er ihren Dienst, den sie „zur Friedenssicherung im Auftrag unseres Landes auf eine sehr professionelle und verantwortliche Weise wahrnehmen“.
Das Spezialpionierbataillon wird am 25. Juni mit einem Appell vor dem Dom von seinem Einsatzauftrag entbunden. Damit endet eine 140 Jahre währende Pioniertradition am Standort Speyer.
„Ihr Abschied ist nicht nur für die Bundeswehr, sondern auch für Speyer und die Pfalz ein bedeutsames Ereignis“,
schreibt der Bischof.
„Sie haben in den Krisengebieten und an den Konfliktpunkten unserer Welt mehrfach dazu beigetragen, durch Versorgungsmaßnahmen, humanitäre Hilfe und den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern“,
bringt er seinen Respekt vor dem Engagement der Pioniere zum Ausdruck. Der Einsatz fern der Heimat bedeute für die Soldatinnen und Soldaten immer wieder, Gefahren und persönliche Entbehrungen auf sich zu nehmen und für lange Zeit von Familie und Freunden getrennt zu sein.
„Als Pioniere sind Sie geübte Brückenbauer. Diese Fähigkeit zum Brückenbau haben Sie in einem übertragenen Sinn auch am Standort Speyer unter Beweis gestellt“,
unterstreicht der Bischof. Die Soldatinnen und Soldaten hätten „Brücken der Solidarität“ zwischen der Pfalz und den Menschen in den jeweiligen Einsatzgebieten geschaffen.
„Zugleich haben Sie auf eine freundliche, angenehme Weise Brücken der Verständigung, der Vernetzung und der Integration zur Stadt Speyer und den umliegenden Gemeinden aufgebaut.“
Die Kurpfalzkaserne sei damit keine gesichtslose und anonyme Institution geblieben, sondern zum Teil des Gemeinwesens geworden, „zum vorübergehenden Zuhause von Soldatinnen und Soldaten, die in der Region mit ihren Familien und Freunden ein Stück Beheimatung gefunden haben.“
Auch zum Bistum Speyer und seinem Dom habe das Bataillon eine Brücke der Verbundenheit entstehen lassen. Bischof Wiesemann erinnert an zahlreiche Feierlichkeiten der Bundeswehr auf dem Domplatz, vor der Fassade des Domes als eindrucksvoller Kulisse, sowie an die jährlichen Gottesdienste vor dem dritten Advent, an denen zahlreiche Soldatinnen und Soldaten mit ihren Familien teilgenommen haben. Auch im Kreis der Speyerer Behördenleiter sei die Bundeswehr, vertreten durch ihren jeweiligen Kommandeur, zu jeder Zeit ein willkommener und geschätzter Partner gewesen.
„Pioniere sind Spezialisten der Veränderung und für die Gestaltung von Übergangen. Einen solchen Übergang erleben Sie durch die Auflösung des Bataillons im Zuge der Bundeswehrreform nun in eigener Sache“,
betont der Bischof und weist auf das Motto des Bataillons hin. Es lautet: Das Schiff ist im Hafen sicher, doch dafür ist es nicht gebaut. Der Bischof sieht in dem Motto das Bekenntnis,
„angesichts neuer Herausforderungen nicht in den vermeintlichen Sicherheiten des Alltags zu verharren, sondern entschlossen und couragiert die Segel zu setzen, hin zu neuen Aufgaben und Ufern.“