Kaiserslautern – Zwei Bonuspunkte im Kampf um den Klassenerhalt verbuchte die 2. Herrenmannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg beim verdienten 26:23-Heimsieg gegen die MSG HF Illtal. Mit nunmehr 13 Pluspunkten verbessert sich das Dansenberger Perspektivteam um eine Position auf Platz 13 und hat nun drei Punkte Vorsprung auf den Tabellenfünfzehnten, die HSG Eckbachtal, die nach aktuellem Stand den ersten Abstiegsplatz belegt.
TuS-Coach Sebastian Wächter musste neben Kreisläufer Niklas Jung (gebrochener Finger) kurzfristig auch auf Torhüter Simon Egelhof verzichten, den eine Erkältung außer Gefecht setzte. Für ihn rückte Norman Becker in den Kader, der erst vor wenigen Wochen sein Comeback bei der 3. Herrenmannschaft gab. Der 19-jährige aus dem eigenen Nachwuchs, zuletzt beim SV 64 Zweibrücken aktiv, machte verletzungsbedingt vor knapp zwei Jahren sein letztes Spiel, doch jetzt hat ihn das Handballfieber in seiner alten Heimat wieder gepackt.
Der TuS startete in einer offensiven 5:1-Abwehr-Formation mit Timo Holstein auf der Spitze, um die mit vielen Kreuzbewegungen agierende Rückraumreihe der Gäste aus dem Saarland zu stören. Bis zum 6:3 (11.) zeigte diese Maßnahme Wirkung, auch weil Torhüter Henning Huber in dieser Phase kaum zu bezwingen war. Doch die Gäste fingen sich schnell und drehten binnen acht Minuten mit einem 7:1-Lauf das Spiel zu ihren Gunsten (7:10, 19.). Doch auch diese Führung hatte nur kurz Bestand. Der TuS konterte mit vier Toren in Folge: Maurice Lamotte, Timo Holstein mit seinem vierten Treffer und zwei mal der kurz zuvor eingewechselte Frederik Bohm sorgten für die erneute Führung (11:10, 23.). Beide Mannschaften gingen weiterhin hohes Tempo, produzierten dabei aber auch etliche technische Fehler. So blieb es bis zum Pausenpfiff der gut leitenden Schiedsrichter ein offener Schlagabtausch, in dem der TuS die Nase immer ein wenig vorne hatte. Halbzeitstand: 16:14.
Ob sich beide Teams nach dem Offensivfeuerwerk der ersten 30 Minuten in irgendeiner Weise abgesprochen hatten, konnte nicht festgestellt werden. Fakt war jedoch, dass die Partie nun zu einer klassischen Abwehrschlacht mutierte. Denn die Saarländer zeigten jetzt warum sie die beste Abwehr der Liga stellen. Aggressiv im Zweikampf und flink im Zuschieben der Lücken, stellten sie den TuS-Angriff vor massive Probleme. Dies bekam insbesondere TuS-Goalgetter Marco Holstein zu spüren, dem Illtals Jonas Guther immer mehr auf die Pelle rückte, um ihn nicht zu seinen gefürchteten Distanzwürfen kommen zu lassen. Dies gelang zwar, öffnete jedoch wie schon im ersten Durchgang Räume, insbesondere auf den Außenpositionen. Dennoch blieb es eine zähe Angelegenheit, denn auch die TuS-Abwehr stand prächtig und zwang die Gäste, für jeden Torabschluss hart arbeiten zu müssen. So fielen bis zur 48. Minute lediglich neun Tore, Zwischenstand 20:19! Mit großer Leidenschaft verteidigte die junge TuS-Truppe ihren Vorsprung. Bestes Beispiel dafür, als der Illtaler Guther im Gegenstoß alleine auf‘s TuS-Tor zuläuft, jagt Paul Poloczek ihm im Vollsprint hinterher und stoppt ihn gerade noch rechtzeitig und vor allem fair, lediglich auf Kosten eines Freiwurfs. Lohn der Mühe: kollektives Abklatschen!
In den letzten zehn Minuten nahm die Partie dann auch in der Offensive wieder Fahrt auf. Illtal setzte alles daran das Spiel zu drehen, doch die Dansenberger Zweite hatte längst gespürt, dass der Favorit zu bezwingen war. Beim Stand von 24:22 (59.) hatte Timo Holstein die Chance per Siebenmeter für die Entscheidung zu sorgen, doch er verwarf. Nicht einmal 60 Sekunden später, nachdem Illtal im 7-gegen-6 schnell auf 24:23 verkürzt hatte, macht er es besser. Im 1-gegen-1 setzte er sich auf der halblinken Angriffsseite durch und erzielte mit seinem neunten Treffer das vorentscheidende 25:23. Den Schlusspunkt zum 26:23 setzte Mannschaftskapitän Patrick Schulze wenige Sekunden vor der Schlusssirene.
Trainer Sebastian Wächter war zurecht stolz auf die Leistung seiner Jungs:
„Die Mannschaft hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Gegen diesen Gegner so gut zu verteidigen ist nicht selbstverständlich. Dass der ein oder andere Fehler in der Vorwärtsbewegung passiert, habe ich gerne in Kauf genommen, denn wir wollten das Tempo hochhalten.“
Aus einem geschlossenen Kollektiv ragten mit Top-Torschütze Timo Holstein, der bei elf Versuchen auf neun Treffer kam, und dem sechsfachen Torschützen Frederik Bohm, beide Außenspieler heraus. Jetzt geht es in eine dreiwöchige Spielpause ehe am 1. März bei der HSG Rhein-Nahe Bingen die ersten Auswärtspunkte geholt werden sollen.
TuS 04 KL-Dansenberg 2
Henning Huber und Norman Becker (im Tor), Max Dettinger, Benjamin Jusufbegovic (1), Maurice Lamotte (3), Tobias Wächter, Jannik Grunau (2), Patrick Schulze (1), Marco Holstein (2), Frederik Bohm (6), Paul Poloczek (1), Timo Holstein (9), Tim Lambrecht (1), Jan Simgen. Trainer: Sebastian Wächter.
MSG HF Illtal
Robin Näckel und Tobias Krumm (im Tor), Marvin Mebus, Marcel Becker (7), Christoph Holz (3), Philipp Kockler (2), Max Mees (7/3), Yannik Jungblut, Jonas Guther (1), David Pfiffer, Tim Groß, Muhamet Durmishi (1), Pascal Meisberger (2). Trainer: Markus Simowski.
Schiedsrichter: Jan Stitz / Dario Lehmler (HSV Rhein-Nette/TuS Horchheim)
Zuschauer: 120
Siebenmeter: 0/2, 3/5
Zeitstrafen: 2 : 2
Der Spielfilm: 1:2, 6:3, 7:10, 11:10, 16:14 (Halbzeit), 17:17, 22:20, 24:23, 26:23