Sinsheim (ots) – Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg wurde Haftbefehl gegen einen 29-jährigen Mann aus Sinsheim erlassen. Er steht im dringenden Verdacht, am frühen Morgen des 22.02.2020 in einer Bar in Sinsheim, einem 31-jährigen Mann mit einem abgebrochenen Sektglas schwere Verletzungen am Nacken zugefügt zu haben.
Nach den bisherigen Ermittlungen waren die Beiden aus bislang unbekannten Gründen in Streit geraten. Infolge der handfesten Auseinandersetzung soll der 29-Jährige zu dem Sektglas gegriffen und es zerschlagen haben. Anschließend soll er seinem Kontrahenten in Verletzungsabsicht mehrfach in Nacken gestochen haben. Dieser zog sich dabei schwere Verletzungen zu.
Trotz der Schwere der Verletzungen machte sich der 31-Jährige mit seinen Begleitern auf den Nachhauseweg. Diese realisierten unweit der Bar offenbar die Schwere der Verletzungen und den Blutverlust, sodass sie die Polizei verständigten.
Das Opfer wurde mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht und dort stationär aufgenommen.
Nach ersten übereinstimmenden Aussagen des Opfers und seiner drei Freunde vor Ort sollte ein Unbekannter mit einem Messer den 31-Jährigen angeblich vor einem Elektrogeschäft in der Hauptstraße aus dem Nichts angegriffen haben und anschließend geflüchtet sein.
Die Kriminaltechnik sicherte umgehend Spuren des vermeintlichen Tatortes.
Bereits frühzeitig kamen den Ermittlern Zweifel an der Version des Trios. Wie sich später herausstellte, hatte das Trio aus Scham darüber ein Rotlicht-Etablissement besucht zu haben, einen falschen Tathergang geschildert hatte.
Die Ermittlungen des Dezernats “Kapitalverbrechen” der Kriminalpolizei Heidelberg konzentrierten sich schnell auf die Bar in der Hauptstraße. Dabei kristallisierte sich der beschriebene Tathergang mit dem 29-jährigen Tatverdächtigen heraus.
Der in der Folge von der Staatsanwaltschaft Heidelberg erwirkte Haftbefehl wurde am Mittwoch 04.03.2020 vollzogen, nachdem der Verdächtige in seiner Wohnung angetroffen und verhaftet werden konnte. Außerdem wurden bei der Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten Drogen in Gestalt mehrerer hundert Gramm Marihuana-Blüten sowie geringer Mengen Haschisch und Kokain entdeckt und sichergestellt. Später wurde der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg und Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an.