Weinheim / Michelbach – In einer Reanimationsschulung der Deutschen Herzstiftung lernten Spieler, Trainer und Funktionäre des SC United Weinheim und des SV Union Michelbach Lebensretter zu sein.
Die Weinheimer erfuhren beim Vereinsdialog von dem kostenlosen Schulungsangebot und nahmen es gerne wahr „um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein“, wie Vorstand Mustafa Baran Nacakgedigi betont. Dass dieser gar nicht so selten eintritt, lernen die Teilnehmer im Theorieteil des Seminars von Benjamin Weiland von der Deutschen Herzstiftung. Allein in Deutschland versterben jährlich 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Mit einem rechtzeitigen Eingreifen könnten zahlreiche Fälle davon verhindert werden. „Oft wird keine Hilfe geleistet, weil die Menschen Angst haben, etwas falsch zu machen“, erklärt Weiland. Das sei ein totaler Irrglaube, denn der einzige Fehler sei, nichts zu unternehmen. Nacakgedigi: „Es kann jeden von uns treffen und da sind wir sehr froh nun vorbereitet zu sein. Natürlich hoffen wir, das Gelernte nicht anwenden zu müssen.“
Der SV Michelbach hat mit dem Thema Herzstillstand leider schon schmerzliche Erfahrungen gemacht, als vor sechs Jahren der langjährige Jugendleiter bei einer Veranstaltung verstarb. Daher nahmen 25 Personen von der Jugend über die Freizeitabteilungen bis zum Trainer der 1. Mannschaft an der Schulung teil. Inzwischen verfügt der Verein über einen Defibrillator. Die Reanimation mit und ohne die technische Hilfe lernen die Teilnehmer der Schulung an Puppen. Jeder kommt zum Zug, das schaffe Sicherheit und baue Hemmungen ab, weiß Weiland. „Es war äußerst hilfreich, nochmals die praktische Anwendung der vollständigen Laienreanimation zu üben“, betont Thomas Wellenreuther vom SVM.