Heidelberg – Die Stadt Heidelberg ergreift und unterstützt eine Reihe weiterer Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verzögern und insbesondere Risikogruppen zu schützen. Alle Maßnahmen sind zwischen den Städten Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis abgestimmt. Es handelt sich in allen Fällen um vorbeugende Maßnahmen.
Theater und Orchester Heidelberg: Alle Vorstellungen des Theaters und Orchesters Heidelberg in den kommenden Wochen werden abgesagt. Eine entsprechende Anordnung der Stadt gilt für alle Vorstellungen in allen Spielstätten des Theaters im Zeitraum von Freitag, 13. März, bis Sonntag, 19. April.
Heidelberger Frühling: Die Leitung des Heidelberger Frühling und die Stadt Heidelberg haben sich verständigt, das gesamte Festival abzusagen. Das Festival hat sowohl unter seinen Künstlern als auch im Publikum einen sehr hohen Anteil internationaler Besucher. Dazu kommt ein hoher Anteil älterer Menschen unter den Besuchern. Veranstalter und Stadt haben sich deshalb gemeinsam entsprechend der Richtlinien des Robert Koch-Instituts entschlossen, aus Verantwortung gegenüber allen Akteuren, Zuschauern und deren Umfeld das Festival abzusagen auf Basis von Überlegungen der Stadt, die Besucherzahlen von Veranstaltungen auf deutlich weniger als 1000 Personen zu begrenzen.
„Das waren für uns alle sehr schwere Entscheidungen“, betont Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner. „Ich danke allen Beteiligten, dass sie diese Maßnahmen mittragen. Das ist Ausdruck gelebter gesellschaftlicher Verantwortung, um die Ausbreitung des Virus so stark wie möglich zu verzögern. Wir müssen alles tun, um unser Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu schützen. Das dient vor allem dem Schutz von Risikogruppen, die unter dem Virus stärker leiden als junge und gesunde Menschen.“
Ämterbesuche einschränken: Die Stadt hat eine Reihe von Vorkehrungen getroffen, um trotz zunehmender Coronavirus-Fälle im Land einen zuverlässigen Service aller Ämter für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Aktuell bleiben dadurch alle Dienststellen der Verwaltung regulär geöffnet. Die Stadt bittet aber Bürgerinnen und Bürger, persönliche Besuche und Vorsprachen bei Ämtern und Dienststellen auf das Notwendigste zu beschränken. Wo immer es möglich ist, sollten Angelegenheiten schriftlich, telefonisch oder auf digitalem Weg erledigt oder besprochen werden und Unterlagen nicht persönlich, sondern per Post oder E-Mail eingereicht werden. Bei allen Bürgerämtern in den Stadtteilen ist auch ein direkter Post-Einwurf möglich. Diese Vorsichtsmaßnahmen dienen dem Schutz von Bürgerinnen und Bürgern und auch den Mitarbeitenden der Verwaltung.
Ein großer Teil der städtischen Dienstleistungen kann bereits über Online-Services in Anspruch genommen werden. Eine Übersicht findet sich online. Bei Fragen hilft der telefonische Bürgerservice unter der Nummer 06221 58-10580 oder per E-Mail (buergerservice@heidelberg.de) weiter. Bürgerinnen und Bürger können sich auch direkt mit ihnen bekannten Sachbearbeitern in Verbindung setzen. Die Telefonnummer ist in der Regel auf allen Benachrichtigungen zu finden. Speziell zum Coronavirus hat die Stadt Heidelberg auch eine Informationshotline eingerichtet. Sie ist unter 06221 321-8212 rund um die Uhr erreichbar.
„Es ist ganz entscheidend, dass der Staat und besonders die lokalen Behörden in einer kritischen Situation für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar bleiben. Das ist wichtig, damit jeder und jede in der Stadt die Hilfe bekommt, die benötigt wird“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Würzner. Wolfgang Erichson, zuständiger Bürgermeister für die Bürgerdienste, ergänzt: „Damit die Handlungsfähigkeit der Verwaltung jederzeit gewährleistet ist, müssen wir vielleicht auch einmal Öffnungszeiten einschränken, einzelne Einrichtungen schließen oder Dienstleistungen vorübergehend aussetzen. Aktuell sind wir aber im präventiven Bereich.“
Weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus
Ein Arbeitsstab der Stadt Heidelberg zum Coronavirus arbeitet fortwährend an Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Hierbei gibt es einen engen Kontakt zum Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen reichen von der Gestaltung von Besprechungssituationen über einen besonderen Schutz für Beschäftigte mit gesundheitlichen Belastungen bis zur Absage von Dienstreisen, Veranstaltungen und Arbeitsgruppen. Bereits seit Tagen gelten in städtischen Gebäuden erhöhte Reinigungsstandards – Toiletten, Handläufe und Türklinken werden öfter geputzt und desinfiziert. Städtische Mitarbeiter haben die Möglichkeit, verstärkt von zu Hause aus zu arbeiten.
Bei Veranstaltungen im Stadtgebiet ist seit 11. März 2020 ein Erlass des baden-württembergischen Sozialministeriums maßgeblich. Demnach sind Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen nicht mehr möglich. Bei Formaten mit weniger Personen wird weiterhin jeder Einzelfall im engen Einvernehmen zwischen dem jeweiligen Veranstalter, dem Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises und dem städtischen Bürgeramt betrachtet und geprüft. Bürgerinnen und Bürger sollten sich vorab beim jeweiligen Veranstalter informieren, ob ein Event wie geplant stattfindet. Die Stadt behält sich eine weitere Begrenzung der Teilnehmerzahl von Veranstaltungen vor.