Berlin – Seit Wochen hält COVID-19 die Welt in Atem, schränkt in entscheidendem Maße den Alltag ein und führt letztlich auch zu einem Stopp aller organisierten Sportveranstaltungen. Gleichgültig ob medienträchtige Ereignisse wie Olympische Spiele oder die Bundesligen im Fußball und Handball oder die Laufveranstaltungen mit überwiegend Freizeit- und Breitensportlern. German Road Races (GRR) e.V. als Interessensvertretung der deutschen Läufe hat nicht nur die Absagen von hochkarätigen Laufevents auf der Website dokumentiert, sondern sich auch in vielfältiger Weise den Sorgen und Nöten der Laufveranstalter angenommen.
„Die wirtschaftlichen Verluste der Laufveranstalter sind immens, ein Jahr Vorbereitung auf das geplante Laufereignis sind vergebens, denn die behördlichen Absagen führen zu erheblichen finanziellen Belastungen durch Personal- und Materialkosten“, beklagt der GRR-Vorsitzende Horst Milde, „diese Ausfälle sind teilweise existenzbedrohend! Deshalb fordern wir: Kein Veranstalter und kein Organisator darf pleite gehen!“
Mit großer Vehemenz setzt sich German Road Races für seine Mitglieder, die 120 Veranstaltungen mit zuletzt über 400.000 Finishern durchführen konnten, ein. In einer mehrstündigen Videokonferenz entwickelte der GRR-Arbeitskreis Hilfsfonds Laufen Handlungsempfehlungen, damit schnellstens Anträge gestellt werden können, um Ausfallzahlungen von den Kommunen, dem Land oder dem Bund zur Linderung der bereits entstandenen und noch entstehenden Kosten zu erhalten. Zudem wurden politische Repräsentanten aufgefordert, den Rettungsschirm auch über die Laufveranstalter zu spannen.
„Wir erwarten die Einrichtung eines einmaligen Ausfallgeldes für in Folge der COVID-19 Krise abgesagten Laufveranstaltungen“, so GRR-Vorstandsmitglied Karsten Schölermann. „Für die Laufveranstalter wie auch für die Kleinbetriebe der Veranstaltungswirtschaft müssen nicht rückzahlbare Zuschüsse für die Ausfälle bereitgestellt werden. Dieser Hilfsfonds Laufen sollte eine Höhe von 4,5 Millionen Euro betragen!“ GRR steht dabei für die Abwicklung der Anträge über die in Gründung befindliche Stiftung Laufen bereit.
Zugleich richtet German Road Races einen Appell an alle Lauf-Organisatoren, die von der behördlich angeordneten Absage ihrer Veranstaltung betroffen sind, keine Verschiebung in den ehedem übervollen Herbst-Terminkalender zu planen. „Damit werden diese Veranstalter ebenso beschädigt und verlieren einen Teil ihrer Teilnehmer. Das ist unkollegial und unsolidarisch. Letztlich bedeutet dies einen Kannibalisierungseffekt unter den Laufveranstaltern!“ hofft Horst Milde auf ein Höchstmaß an Solidarität. Außerdem ist aktuell noch nicht absehbar, ob nicht auch die Herbstläufe von Absagen betroffen seien werden.
„Wir hoffen, unseren Mitgliedern Hilfestellungen anbieten zu können, damit sie erfolgreich diese Krise überwinden – und im nächsten Jahr wieder mit ihrer mit viel Herzblut organisierten Veranstaltung der Laufcommunity zur Verfügung stehen werden. Der Laufsport darf nicht untergehen!“
Zugleich unterstreicht Horst Milde die Position von German Road Races e.V., der Interessensgemeinschaft der Laufveranstalter: „Dazu sind wir gegenüber den unverschuldet in finanzielle Nöte geratenen Vereinen und Veranstaltungs-Dienstleistern gemäß unserem Slogan „Wir sind Laufsport“ verpflichtet.
Auf der Website www.germanroadraces.de unterbreitet German Road Races unterdessen bereits eine Reihe von Trainingsvorschlägen, um die Läuferinnen und Läufer mit einfachen Laufprogrammen und begleitenden Maßnahmen wie Gymnastik- und Koordinationselementen die Lauffreude auch unter erschwerten Bedingungen zu erhalten. „Hier zeigt sich, dass Laufen als die Basis jeglicher sportlicher Aktivität selbst auf beengtem Raum möglich ist. Man muss nur wollen!“ so Horst Milde, der selbst mit Freude seine täglichen Runden unweit seiner Wohnung in einem kleinen Park in Berlin absolviert.