Heidelberg – Im Vorfeld der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg veranstaltet die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg am Mittwoch, 10. Juni 2015, von 10 bis 14.30 Uhr an einem Stand auf dem Universitätsplatz die Tauschaktion „Mehrwegtasche gegen Einwegtüte“.
An dem Infostand bieten die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Passanten eine faltbare Mehrwegtasche im Tausch gegen eine Plastiktüte an. Die praktische Mehrwegtasche der Tauschaktion in Form einer Orange passt zusammengefaltet in jede Hand- oder Jackentasche. Gleichzeitig erhalten Interessierte viele Informationen zum Thema Plastiktüten – und warum es besser ist, sie zu vermeiden.
Die Stadt Heidelberg sensibilisiert schon seit vielen Jahren Bürgerinnen und Bürger für die Müllvermeidung und gibt Anregungen für Abfallvermeidung im täglichen Leben. Unter anderem sind regelmäßig praktische Tipps zum Abfallvermeiden auf den städtischen Internetseiten unter www.heidelberg.de/abfall veröffentlicht.
Einwegtüten belasten die Umwelt erheblich
Laut Umweltbundesamt schneiden Stofftaschen und andere Mehrwegtaschen in der Ökobilanz immer deutlich besser ab als alle Arten von Einwegtüten. Allerdings hängt es davon ab, ob und wie häufig sie im Alltag genutzt werden. Plastiktüten belasten vor allem wegen ihrer Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit die Umwelt. Je nach Plastiksorte dauert der Zersetzungsprozess bis zu 500 Jahre. Über den gesamten Zeitraum werden giftige Inhaltsstoffe in Böden und Gewässer abgegeben.
Nicht nur an Land ist der weggeworfene Plastikmüll ein Problem. So verseuchen immer größere Mengen Plastik in Form von PET-Flaschen und Tüten die Weltmeere. Meerestiere halten Plastiktüten für Nahrung, verschlucken sie und verenden dann. Das Plastik gelangt so über die kleinsten Organismen in die maritime Nahrungskette. Deutschland und die Europäische Kommission planen daher die Abfalleinträge in die Meere bis 2020 drastisch zu reduzieren.
Plastiktüten werden in Deutschland seit 1961 ausgegeben. Der Aufwand für ihre Herstellung steht jedoch in keinem Verhältnis zur Nutzungsdauer. Fünf Milliarden Tüten werden jährlich in Deutschland verbraucht, um dann im Durchschnitt nur 25 Minuten verwendet zu werden. Nicht einmal die Hälfte wird recycelt, denn viele der Tüten landen im Restmüll oder in der Natur. 260 Millionen Liter Erdöl verschwinden so jährlich im Müll.
Auch Papier- und Bioplastiktüten belasten die Umwelt
Auch Einweg-Papiertüten oder Bioplastiktüten schneiden nicht günstiger ab als solche aus herkömmlichen Kunststoffen. Für Tragetaschen aus Papier sind besonders lange und damit reißfeste Zellstofffasern notwendig, die zuvor aufwändig mit Chemikalien behandelt werden müssen. Bioplastiktüten weisen im Vergleich zu herkömmlichen Plastiktüten einen geringeren CO2-Ausstoß auf und der Verbrauch von Erdöl entfällt. Doch die Herstellung belastet die Umwelt durch großflächigen Monokulturen und Düngemittel für die Pflanzen. Dies führt zur Nährstoffanreicherung von Gewässern und sauren Böden.
Mehrweg ist die beste Lösung!
Nach wie vor gilt: Bei einem umweltbewussten Einkauf sollte eine Einkaufstasche, ein Rucksack oder ein Korb mit dabei sein – gleichgültig, ob aus Baumwolle, Jute, Kunstfaser oder anderem Material.