Bonn – Der Deutsch-Französische Kulturbevollmächtigte, Ministerpräsident Armin Laschet, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, schlagen Frankreich eine Beteiligung an der Restaurierung der Kathedrale vor und setzen zum ersten Jahrestag des tragischen Brands der Kathedrale Notre-Dame de Paris ein starkes Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft.
Vor einem Jahr, am 15. April 2019, stand die Kathedrale Notre-Dame
de Paris in Flammen. Am ersten Jahrestag der Brandkatastrophe
schlagen Armin Laschet, Monika Grütters und Maria Böhmer Frankreich eine konkrete Beteiligung an der Restaurierung der Kathedrale vor. Dieser bedeutende Beitrag könnte insbesondere einen Teil der Obergadenfenster des Gebäudes betreffen.
Bereits am Tag nach dem verheerenden Brand riefen Laschet und
Böhmer die Spendenaktion „NRW für Notre-Dame“ ins Leben. Dabei sind bislang Spenden in Höhe von über 450.000 Euro zusammengekommen.
Armin Laschet: „Die schrecklichen Bilder der Brandkatastrophe von Notre-Dame de Paris haben mich und viele andere Menschen europa-, ja weltweit tief bewegt. Bei einem Besuch der schwer getroffenen Kathedrale konnte ich mir kurz nach dem Brand ein persönliches Bild vom Ausmaß der Schäden, aber auch von den professionellen Reparaturarbeiten machen. Der Wiederaufbau von Notre-Dame hat die Chance, ein europäisches Symbol der Hoffnung zu werden. Für mich ist dieser Wiederaufbau auch ein Symbol für die deutsch-französische Freundschaft. Ein weithin sichtbares Zeichen, das verkündet: Deutschland und Frankreich stehen zusammen wenn es darum geht, dieses europäische Wiederaufbauprojekt Hand in Hand, main dans la main voranzutreiben. Dabei setzen wir besonders auf Expertise aus Nordrhein-Westfalen – die Koordination dieser Arbeiten soll der ehemaligen Dombaumeisterin des Kölner Doms, Professor Barbara Schock-Werner, übertragen werden.“
Monika Grütters: „Vor einem Jahr hat uns die Brandkatastrophe von Notre-Dame zutiefst erschüttert. Auch in Deutschland gab es eine Welle der Hilfsbereitschaft. Ich habe mir bei einem Besuch in Paris selbst ein Bild – gemeinsam mit meinem Kollegen Franck Riester – von den Schäden an der Kathedrale machen können. Die Fachleute in Frankreich, die die Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen betreuen, leisten nach wie vor Großartiges. Deutschland ist es ein Herzensanliegen, bei dieser gewaltigen Aufgabe weiter an der Seite Frankreichs zu stehen. Die Glaswerkstätten deutscher Dombauhütten könnte eine wirkliche Hilfe sein. Frankreich könnte dabei auf unsere Unterstützung und fachliche Expertise bauen.“
Maria Böhmer: „Gemeinsam kann es gelingen, dieses Projekt der deutsch-französischen Solidarität über die Kölner Dombauhütte zu realisieren. Diese ist geradezu prädestiniert, die französischen Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen.“
Der französische Minister für Kultur, Franck Riester: „In einer Zeit, in der Deutschland und Frankreich eine beispiellose Gesundheitskrise durchleben, ist der Vorschlag unserer deutschen Partner, zur Wiederherstellung von Notre-Dame de Paris beizutragen, ein starkes Symbol der Solidarität, das uns daran erinnert, wie eng die Schicksale unserer beiden Nationen miteinander verbunden sind. Dafür danke ich ihnen sehr herzlich.“
Kulturstaatsministerin Monika Grütters bat die ehemalige Dombaumeisterin des Kölner Doms, Barbara Schock-Werner, die deutschen Hilfsangebote zu koordinieren. Ihre Aufgaben wird sie im Rahmen der von Frankreich für die Restaurierung von Notre-Dame geschaffenen Strukturen unter Federführung der Anstalt für den Wiederaufbau, des Chefarchitekten der Denkmalpflege und der Experten des französischen Kulturministeriums, wahrnehmen.
Auf Basis der Untersuchungen, die derzeit an der Kathedrale durchgeführt werden, werden sich in den kommenden Monaten Art und Umfang der Zusammenarbeit präzisieren lassen. Sollte der Beitrag die Restaurierung der Obergadenfenster betreffen, gibt es in Deutschland drei an Dombauhütten angeschlossene Glasrestaurierungswerkstätten, die auf diesem Gebiet eine große Expertise haben und die Arbeiten übernehmen könnten. Kulturstaatsministerin Grütters hatte bereits angeboten, dass die Kosten hierfür von Deutschland übernommen werden könnten. Ministerpräsident Armin Laschet und die Deutsche UNESCO-Kommission tragen hierfür den gesamten gesammelten Betrag bei.