Heidelberg: Stadtnotizen

Heidelberg – 20.04.2020 – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.


Bahnstadt: Baustart an der Pfaffengrunder Terrasse – Neuer Platz mit viel Grün / Langer Anger wird geöffnet

Zwischen Gadamerplatz und Promenade entsteht im Zentrum der Bahnstadt ein Treffpunkt für alle Altersklassen mit vielen Sitzmöglichkeiten. Dazu entsteht viel neues Grün. So werden 125 Bäume verschiedener Sorten gepflanzt. Auch eine Boulefläche ist geplant. (Foto: Büro KUULA)
Zwischen Gadamerplatz und Promenade entsteht im Zentrum der Bahnstadt ein Treffpunkt für alle Altersklassen mit vielen Sitzmöglichkeiten. Dazu entsteht viel neues Grün. So werden 125 Bäume verschiedener Sorten gepflanzt. Auch eine Boulefläche ist geplant. (Foto: Büro KUULA)

An der Pfaffengrunder Terrasse rollen die Baufahrzeuge. Die Arbeiten zur Anlage des neuen öffentlichen Platzes der Bahnstadt haben am Montag, 20. April 2020, begonnen. Zwischen Gadamerplatz und Promenade entsteht im Zentrum des Stadtteils ein Treffpunkt für alle Altersklassen. Dieser bietet vielen Nutzern und Aktivitäten einen Raum. Es gibt unter anderem Urban-Gardening-Angebote, eine Boulefläche und viele Sitzmöglichkeiten, darunter einen mehrere Meter großen „Stammtisch“ für nachbarschaftliche Begegnungen. Raum ist auch für Bewegung: Slacklinen, Trampolinspringen und das Frisbee-Sportspiel Discgolf – das erste Angebot dieser Art in Heidelberg – können ausgeübt werden. Ein öffentliches WC wird gebaut. Mit diesen Angeboten setzt die Stadt die Wünsche aus der Bürgerbeteiligung um und schafft viel neues Grün: Es entsteht eine große Rasenfläche und 125 Bäume verschiedener Sorten werden gepflanzt.

Mit rund 12.000 Quadratmetern bildet die Pfaffengrunder Terrasse einen der großen Freiräume in der Bahnstadt. Zum Vergleich: Der Universitätsplatz ist 4740 Quadratmeter groß. Das verdeutlicht die Größe des Bauprojekts, das inmitten eines Wohngebietes abgewickelt wird – eine Herausforderung für die beauftragten Fachfirmen, die versuchen, die Einschränkungen für Anwohnerinnen und Anwohner der Pfaffengrunder Terrasse so gering wie möglich zu halten. Die angrenzenden Geschäfte können weiterhin erreicht werden. Fertig sein soll der neue Treffpunkt voraussichtlich Mitte 2021. Die Kosten für die Anlage des Platzes betragen knapp vier Millionen Euro.

Los geht es mit der Baustelleneinrichtung auf dem angrenzenden Gehweg und der Fahrbahn des Langen Angers. Dann werden Splittbelag, Asphalt und Pflastersteine entfernt. Die Graffitiwände werden abtransportiert und verwahrt. Nach der Fertigstellung sollen sie dort wieder ihren Platz finden. Im Anschluss beginnen die Erdarbeiten. Die Bauleitung übernimmt das Berliner Büro KUULA, das auch für Planung und Bau des Gadamerplatzes zuständig war. Die Firma August Fichter GmbH aus Raunheim führt die Tiefbau- und Landschaftsbau-Arbeiten aus. Zum Start der Bauarbeiten erhalten Anwohnerinnen und Anwohner der Pfaffengrunder Terrasse ein Informationsschreiben der Stadt Heidelberg. Bei weiteren Fragen gibt das Landschaftsamt Auskunft, Kontakt per E-Mail an landschaftsamt@heidelberg.de.

Absperrungen im Langen Anger werden entfernt

Mit dem Beginn der Baustelle werden die Absperrungen im Langen Anger auf Höhe des Gadamerplatzes aus rechtlichen Gründen entfernt. Ein Fahrstreifen des Langen Angers ist daher künftig wieder für den Verkehr in beide Richtungen geöffnet – dort gilt Schritttempo. Der andere Fahrstreifen wird für die Baustelleneinrichtung der Pfaffengrunder Terrasse genutzt.

Für Fußgänger, insbesondere Schulkinder, wird das Queren der Straße im direkten Umfeld der Baustelle durch Absperrungen verhindert. Im Bereich der Bautzenstraße und westlich der Da-Vinci-Straße werden zwei sichere Querungsstellen eingerichtet. Daher ist eine Fußgängerampel vorerst nicht eingeplant. Betonleitelemente und Markierungen erweitern die Fläche auf dem Gehweg nach vorn, sodass die Sicht auf Fußgänger, vor allem Kinder, frei ist und sich der Weg über die Straße etwas verkürzt. Gleichzeitig wird die Straße dadurch verengt. Das beruhigt den Verkehr.

Künftig plant die Stadt Heidelberg, den Bereich zwischen Pfaffengrunder Terrasse und Gadamerplatz für den motorisierten Verkehr wieder zu schließen. Damit soll der Durchgangsverkehr an dieser Stelle unterbunden und damit ein großes Areal für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden, das vom Gadamerplatz bis zur Promenade reicht. Dazu müsste der Bereich zwischen Gadamerplatz und Pfaffengrunder Terrasse umgewidmet werden – in eine ausschließliche Nutzung für Fußgänger und Radfahrer. Wie das möglich ist, prüfen momentan die zuständigen städtischen Fachämter.


Bei Gewalt nicht alleingelassen: Beratungsstellen sind weiterhin für Hilfesuchende da

Die Heidelberger Beratungsstellen bei Gewalt sind auch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie für Hilfesuchende da. In Gefahrensituationen ist die Polizei unter der Notrufnummer 110 zu erreichen.

Das Frauenhaus ist weiterhin rund um die Uhr unter der Telefonnummer 06221 831282 831282 oder per E-Mail an frauenhaus@fhf-heidelberg.de erreichbar. Im Gespräch kann in dringenden Fällen geklärt werden, ob es Kapazitäten vor Ort oder eine Ausweichmöglichkeit in andere Frauenhäuser gibt.

Die Fraueninterventionsstelle bietet nur noch telefonische Beratungen an. Die Sprechzeiten unter der Telefonnummer 06221 750135 sind montags bis freitags von 9.30 bis 12 Uhr und mittwochs von 14 bis 17 Uhr. Der Kontakt per E-Mail ist weiterhin möglich an info@interventionsstelle-heidelberg.de.

In den Räumen des Frauennotrufs finden bis auf Weiteres keine persönlichen Beratungen statt. Der „Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e.V.“ ist aber täglich zu folgenden telefonischen Sprechzeiten unter der Nummer 06221 183643 zu erreichen: montags, mittwochs und freitags von 10 bis 12 Uhr, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Außerhalb der Sprechzeiten können Hilfesuchende eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, die Mitarbeiterinnen rufen zeitnah zurück. Alternativ ist der Kontakt per E-Mail an info@frauennotruf-heidelberg.de möglich.

Das Beratungsangebot „Anna“, ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen in der Prostitution, ist ebenfalls weiterhin erreichbar. Es handelt sich um ein Angebot des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche Heidelberg, das von der Stadt Heidelberg gefördert wird. Der Kontakt ist möglich per Telefon und per Handy unter den Nummern 06221 537533, 06221 537541 oder 0179 7268185 sowie per E-Mail an anna@dwhd.de.

Das deutschlandweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ des Bundesamts für Familie ist rund um die Uhr kostenlos und in 17 Sprachen erreichbar. Dort erhält man an allen Wochen- und Feiertagen eine erste Akutberatung wird dann weiter an die örtlichen Beratungsstellen verwiesen. Die Telefonnummer ist die 08000 116016, die Homepage ist zu erreichen unter https://www.hilfetelefon.de.

Notkontakte für Männer: Im Notfall bieten die Männerinterventionsstelle unter der Telefonnummer 06221 600101 und der Männernotruf (Telefon 06221 6516767 und mobil 0179 4883084) jeweils von Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie per E-Mail an info@fairman.org Hilfe und telefonische Beratung an. Für Jungen wurde eine gesonderte Telefonsprechzeit von Montag bis Freitag von 14 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 06221 6516767 eingerichtet.

Mitglieder der LSBTTIQ-Community, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, berät PLUS e.V. (Telefon 0621 3362110, E-Mail team@plus-mannheim.de).

Darüber hinaus werden auch die weiteren sozialen Beratungsangebote in Heidelberg fortgeführt. Nähere Infos gibt es unter www.heidelberg.de/coronavirus > Hilfsangebote in Heidelberg >Erreichbarkeit sozialer Einrichtungen in Heidelberg.

Informationen zum Coronavirus für besonders gefährdete Menschen, für Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen sowie Vorerkrankungen hat die Behindertenbeauftragte der Stadt Heidelberg in einem Sonder-Newsletter zusammengestellt unter www.heidelberg.de/behindertenbeauftragte >Aktuelles Informationen zum Coronavirus.


Stadtbücherei Heidelberg öffnet

Ab Dienstag, 21. April 2020, ist die Stadtbücherei Heidelberg geöffnet und bietet ihren Service mit Einschränkungen wieder an. Wer die zuhause angesammelten Bücher und Medien zurückbringen will, hat dazu die Gelegenheit. Die Medienrückgabe im Foyer ist geöffnet und wird von Mitarbeitern betreut. Die Öffnungszeiten sind bis auf Weiteres von Dienstag bis Freitag auf 11 bis 18 Uhr beschränkt. An Samstagen ist wie üblich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Mit Rücksicht auf die Hygienevorschriften im Rahmen der Corona-Pandemie wird der Zugang zur Stadtbücherei nur einer begrenzten Besucherzahl gewährt. Mit Wartezeiten ist zu rechnen. Die Stadtbücherei öffnet zunächst nur für die Inhaberinnen und Inhaber einer gültigen Büchereicard oder einer Metropolcard. Neuanmeldungen sind möglich. Der Aufenthalt in den Regalzonen wird mit Rücksicht auf die Wartenden auf die Zeit der Medienauswahl beschränkt. Der Gruppenlernraum, die Zeitungslesezone und die Arbeitsplätze bleiben bis auf Weiteres gesperrt. Aktuelle Zeitschriften können ausgeliehen werden.

Die Stadtbücherei bittet darum, das Gebäude mit Mundschutz und nicht in Gruppen zu betreten. Die Mindestabstände sind einzuhalten. Der Wegeführung, die der Sicherheit der Besucherinnen und Besucher dient, ist zu folgen.

Das Literaturcafé bleibt geschlossen und der Bücherbus fährt wegen seiner geringen Publikumsfläche weiterhin nicht.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.stadtbuecherei.heidelberg.de und während der Öffnungszeiten auch unter Telefon 06221 58-36100.


Heidelberger Literaturtage als Online-Festival – Lesungen und Live-Chats finden vom 24. bis 28. Juni 2020 statt

Die Heidelberger Literaturtage 2020 werden als Online-Festival stattfinden. Vom 24. bis 28. Juni sind moderierte Lesungen und Live-Chats mit Autorinnen und Autoren sowie die Ausstrahlung experimenteller Formate geplant. Alle Festival-Gäste sollen darüber hinaus die Möglichkeit erhalten, sich online miteinander über das Erlebte auszutauschen.

„Das internationale Literaturfestival Heidelberger Literaturtage ist unverzichtbarer Bestandteil der UNESCO-City of Literature Heidelberg. Zwar müssen wir das Festival wegen der aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung bezüglich der Corona-Pandemie in der gewohnten Form absagen, werden es aber ausnahmsweise und erstmals in Form eines Online-Festivals anbieten“, kündigt Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamts und der UNESCO-Literaturstadt-Aktivitäten der Stadt Heidelberg an. „Unser Bestreben ist es, etwas von der einzigartigen Atmosphäre der Heidelberger Literaturtage in das neue Format zu retten“, so Produktionsleiter Georg Bachmann.

Die Durchführung der ersten Online-Ausgabe der Heidelberger Literaturtage stellt für alle Mitwirkenden eine große Herausforderung dar. Parallel zur Konzeption und Ideenfindung muss jetzt bereits mit der Realisierung begonnen werden. Das konkrete Programm des Online-Festivals wird zeitnah auf der Website www.heidelberger-literaturtage.de veröffentlicht.

Für die diesjährige Ausgabe des Literaturfestivals war ursprünglich geplant, an fünf Tagen über 70 Veranstaltungen renommierter deutschsprachiger und internationaler Autorinnen und Autoren mit ihren jüngsten literarischen Werken zu präsentieren – wie gewohnt im historischen Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz. Im letzten Jahr hatten über 6.000 Gäste das Literaturfestival im Herzen der Heidelberger Altstadt besucht.


Gesundheitsminister Lucha: Wir sind dankbar für großartiges Engagement der Stadt Heidelberg – Land bezieht über Stadt Heidelberg 380.000 hochwertige FFP2-Mundschutzmasken

380.000 hochwertige Mundschutzmasken für das Land Baden-Württemberg übergibt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (r.) symbolisch an den baden-württembergischen Gesundheitsminister Manne Lucha bei einem Treffen im Verteilzentrum der Feuerwehr Heidelberg. (Foto: Tobias Dittmer)
380.000 hochwertige Mundschutzmasken für das Land Baden-Württemberg übergibt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (r.) symbolisch an den baden-württembergischen Gesundheitsminister Manne Lucha bei einem Treffen im Verteilzentrum der Feuerwehr Heidelberg. (Foto: Tobias Dittmer)

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat dem Land Baden-Württemberg 380.000 hochwertige FFP2-Mundschutzmasken vermittelt. Diese übergab er dem Gesundheitsminister Manne Lucha bei einem Treffen am Montag, 20. April 2020, im Verteilzentrum der Feuerwehr Heidelberg. Die Stadt Heidelberg hatte in den vergangenen Wochen mehrere hunderttausend einfache OP-Masken erhalten. Sie hat damit ein provisorisches Verteilzentrum aufgebaut und hat sowohl Ärzte als auch Pflegedienste und -heime der Stadt freiwillig mit Masken versorgt. Außerdem stellt sie die Masken diese Woche den Geschäften und eigenen Ämtern und Einrichtungen für den Besucherverkehr zur Verfügung. Aufgrund dieser guten Versorgung ist es ihr möglich, eine neue Lieferung mit 400.000 FFP2-Mundschutzmasken größtenteils an das Land Baden-Württemberg weiterzureichen.

„In der Corona-Pandemie müssen Bund, Länder und Städte an einem Strang ziehen. Die Stadt Heidelberg hat über ihre Bezugsquellen ausreichend Schutzmasken erhalten. Ich bin froh, dass wir darüber auch dem Land 380.000 hochwertige Schutzmasken vermitteln konnten. Das ist ein Beitrag für die Gesellschaft, der uns allen zugutekommt. Denn nur gemeinsam können wir die Infektionskurve so flach wie möglich halten und damit kranke, alte und pflegebedürftige Menschen sowie alle Beschäftigten, die mit ihnen arbeiten, schützen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Die neue Lieferung über 400.000 Schutzmasken kam über eine Vermittlung der Heidelberger Firma GDM-Trading GmbH zustande. Von dieser kostenpflichtigen Bestellung gehen nun 380.000 Masken an das Land Baden-Württemberg, 20.000 Exemplare verbleiben in Heidelberg. Das Land erhält die Masken von der Stadt Heidelberg zum Einkaufspreis. Der erste Teil der Lieferung mit 250.000 Schutzmasken wurde bereits am Freitag, 17. April 2020, der Landesspedition übergeben.

Masken werden umgehend im Land verteilt

Das Land ist dringend auf Masken für medizinische und pflegerische Zwecke angewiesen. „Wir sind dankbar für das großartige Engagement der Stadt Heidelberg“, erklärte Gesundheitsminister Manne Lucha. „Die Initiative zeigt, dass Baden-Württemberg auch in der Krise fest zusammensteht und wir alle – gemeinsam mit den Städten und Gemeinden – in einer Verantwortungsgemeinschaft an einem Strang ziehen, um die Menschen bestmöglich zu schützen. Wir werden die Masken umgehend im Land verteilen, sodass diese am Ende dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Hierzu haben wir mit den Städten und Landkreisen einen fairen Verteilschlüssel vereinbart. Daneben arbeitet im Sozialministerium auch unsere ‚Task Force Beschaffung und Verteilung‘ Tag und Nacht an der Beschaffung weiterer Persönlicher Schutzausrüstung. Es ist uns gelungen, bislang mehr als sieben Millionen Handschuhe, Masken und weiteres Material auszuliefern.“

Die Beschaffung einer ausreichenden Menge an „Persönlicher Schutzausrüstung“ (PSA) ist nach wie vor ein entscheidender Faktor für eine wirksame Eindämmung des Coronavirus. Die Angebote werden von der „Task Force Beschaffung und Verteilung“ im Sozialministerium genau geprüft, da viele Anbieter unseriös sind. Auch Unternehmen aus Baden-Württemberg sind in die heimische Produktion von Schutzmasken eingestiegen und beliefern das Land.


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