Hardheim – „Ich freue mich, heute ein Unternehmen zu besuchen, dessen Firmengeist in allen Ebenen durch hohe Innovationskraft und dem stetigen Streben nach Weiterentwicklung in bewährten und neuen Bereichen geprägt ist“, sagte Landrat Dr. Achim Brötel bei seinem Besuch bei der Firma Leiblein in Hardheim. Geschäftsführer Alex Leiblein stellte zusammen mit seinem Sohn Christian dem Landrat, Johannes Biste von der Wirtschaftsförderung Neckar-Odenwald-Kreis (WiNO) sowie Bürgermeister Volker Rohm die Entwicklung von Anlagen für die industrielle Wasseraufbereitung sowie für die Aufbereitung von Kühlschmierstoffen als Haupttätigkeitsfelder vor.
Leiblein unterstrich, dass das Unternehmen dank der flexiblen Herstellung von Pilotanlagen und Kleinserien für bis zu zehn unterschiedliche Branchen tätig sei. Dies gehe von der Metallverarbeitung über die Recyclingwirtschaft bis hin zur chemischen Industrie.
Der Unternehmer demonstrierte sowohl im Modell als auch in der Produktionshalle das Prinzip des Schrägklärers, einem zentralen Produkt für die Prozesswasseraufbereitung. Solche Schrägklärer oder Lamellenabscheider nutzen den physikalischen Effekt, dass Schwebstoffe sich in einer Schräge schneller absetzen. Leiblein erklärte, seine innovativen Anlagen würden unter anderem bei großen Autobauern und in Stahlwerken eingesetzt. Am Lago Maggiore wiederum seien die Anlagen Kern einer großflächigen Installation zur Grundwasserreinigung. Auf einem ganz anderen physikalischen Prinzip, so Leiblein weiter, basierten so genannte Magnetabscheider, die Kühlschmierstoffe von Fremdölen, feinen Metallspänen und Schleifscheibenabrieb mittels Magneten reinigten.
Leisten könne das Unternehmen die stetigen Innovationen nur, da es über eine eigene Entwicklungs- und Forschungsabteilung das vorhandene Wissen bündele und dieses permanent weiterentwickle. Dabei kooperiere man auch mit der Universität Stuttgart. Der Fachkräftenachwuchs sei aufgrund des überdurchschnittlich hohen Anteils an Auszubildenden und DHWB-Studenten sichergestellt. Aufgrund des erfolgreichen Absatzes der Produkte sei die Firma fortwährend gewachsen und beschäftigt derzeit rund 80 Mitarbeiter. Aktuell habe man eine neue Lackierhalle errichtet, die in Kürze in Betrieb genommen werde.
Leiblein verwies auch darauf, dass man derzeit an einer technischen Lösung arbeite, um Altbeton zu recyceln. Bisher werde dieser als Straßenuntergrund genutzt. Ziel der Leiblein-Forschung sei es, den Beton in einzelne Bestandteile aufzuspalten, um diese als Neubeton wiederzuverwerten. Dies sei ein vielversprechender Ansatz, da die Bauindustrie weltweit aufgrund knapper werdender Ressourcen für die Betonherstellung solche Technologien nachfrage.
Landrat Dr. Brötel zeigte sich beeindruckt von den vorgeführten Produkten und dem Produktionsstandort und freute sich, dass das Unternehmen mit der Einbindung von Christian Leiblein in die Firmenleitung die Weichen für die Zukunft stelle. Der Kreis werde natürlich alles tun, um solch erfolgreiche Unternehmensentwicklungen zu unterstützen. Dabei verwies Dr. Brötel auf das Kreiskonzept zum Breitbandausbau, das eine flächendeckende Verbesserung der Versorgung mit schnellem Internet vorsehe. Leiblein lobte abschließend die guten Produktionsbedingungen im Neckar-Odenwald-Kreis und am Standort Hardheim.