Kaiserslautern – Das Bildnis des Bankiers und Kunstmäzens Dr. Kurt Arnhold wird am Samstag, 6. Juni, um 15.30 Uhr als Bild des Monats im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern vorgestellt (Eintritt frei).
Es gehört in die Reihe der wichtigsten Auftragswerke von bürgerlichen Kunstsammlern, die Otto Dix in den 1920er Jahren schuf. Mit psychologischem Gespür und altmeisterlicher Perfektion erfasst der Künstler die Arnholdsche Persönlichkeit. Die tiefgreifende Charakterzeichnung paart sich mit einem schonungslosen Realismus, weshalb Otto Dix in Berlin nicht nur ein begehrter, sondern auch gefürchteter Porträtmaler seiner Zeit war.
Otto Dix wurde 1891 in Thüringen geboren und besuchte nach einer Lehre als Dekorationsmaler die Kunstgewerbeschule in Dresden bis 1922, unterbrochen von seinem Kriegseinsatz zwischen 1914 und 1918. Seine Erlebnisse als Frontsoldat hielt er in zahlreichen realistisch-kritischen Zeichnungen fest, die für seine künstlerische Entwicklung maßgeblich waren. Nach einigen Studienjahren an der Düsseldorfer Akademie und Reisen nach Italien, ließ sich Otto Dix als freischaffender Künstler in Berlin nieder. Von 1927 an unterrichtet er an der Dresdner Akademie. Als führender Vertreter der Neuen Sachlichkeit war er eindeutig der künstlerischen Avantgarde zuzurechnen. Seine Technik, seine malerische Perfektion und präzise Darstellungsweise entsprachen jedoch durchaus auch den wertkonservativen Grundsätzen, die der Familie Arnhold als Auftraggeber wichtig waren.
Nach der kurzweiligen, etwa 30-minütigen Führung bietet der Verein der Freunde des mpk anschließend kostenfrei Kaffee und Kuchen an; bei einer schönen Aussicht auf die Stadt lässt sich so ein „Treffen mit Freunden“ genießen und weiterdiskutieren.