Sinsheim – In einer außerordentlichen Managertagung der Vereine der FLYERALARM Frauen-Bundesliga holten der DFB und der Ausschuss Frauen-Bundesligen am Donnerstagnachmittag ein Meinungsbild zur aktuellen Lage ein. Elf von zwölf Klubs, darunter auch die TSG, votierten dabei für eine Fortsetzung der Saison unter strikter Einhaltung der Vorgaben zum Gesundheitsschutz, sofern die behördliche Verfügungsgrundlage sowie politischen Genehmigungen dafür vorliegen. Der Spielbetrieb bleibt zunächst aber ausgesetzt.
Die bisher geltende Regelung der Aussetzung des Spielbetriebs bis zum 30. April wurde damit ohne neue Fristsetzung verlängert. Zur umfassenden Meinungsbildung bezüglich einer möglichen Fortsetzung der Saison 2019/20 lag den Vereinen das Konzept „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ vor, das bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs bestmögliche medizinische Rahmenbedingungen gewährleisten soll. Die gemeinsam von DFB und DFL erarbeiteten Vorgaben sehen unter anderem strenge Hygienevorgaben, engmaschige Testungen sowie kontinuierliches Monitoring vor. Das Konzept für die FLYERALARM Frauen-Bundesliga entspricht grundsätzlich den Inhalten für die beiden Ligen der DFL. Es unterscheidet sich lediglich in organisatorischen Nuancen, beispielsweise bei der Personenzahl für die festgelegten Zonen im Innen- und Außenbereich der überwiegend kleineren Stadien. Für die FLYERLALARM Frauen-Bundesliga sind hierbei rund 130 Personen pro Spiel vorgesehen.
Ralf Zwanziger, Leiter Mädchen- und Frauenfußball bei der TSG, erklärt: „Es ist deutlich geworden, dass die Vereine die mögliche Chance, die Saison fortzuführen, nutzen wollen. Es ist das große Bestreben aller, die Hygienevorgaben optimal umzusetzen, gleichzeitig nehmen wir die Herausforderungen aber auch mit größtem Respekt an. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns diesbezüglich auch der Hilfe des DFB sicher sein können. Wir freuen uns, dass wir – vorausgesetzt die politischen Genehmigungen erfolgen und die behördlichen Vorgaben lassen es zu – die für uns sehr erfolgreiche Saison zu Ende spielen können.“
DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg sagt: „Wir haben ein klares positives Meinungsbild der Vereine erhalten, dies ist die Grundlage, die weiteren Maßnahmen bezüglich der Fortführung des Spieltriebes vorzubereiten. So können wir bei einer entsprechenden Anpassung der behördlichen Verfügungslage handeln. Die Vereine der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben in schwierigen Zeiten Verantwortung gezeigt.“
Siegfried Dietrich, Vorsitzender des DFB-Ausschuss Frauen-Bundesligen, unterstreicht: „Für die FLYERALARM Frauen-Bundesliga war es wichtig, dass sich die große Mehrheit der Vereine für die grundsätzliche Fortführung der Saison 2019/20 ausgesprochen hat und damit zusammen mit dem DFB die internen Voraussetzungen geschaffen wurden, bei grünem Licht der Politik unter Beachtung der behördlichen Vorgaben wieder in den Spielbetrieb einzusteigen – und den roten Faden der DFL in Sachen Krisenbewältigung weiter verfolgen zu können. Dieses deutliche Bekenntnis ist vor allem dadurch zustande gekommen, weil die DFL mit ihrem beispiellosen Solidarfonds auch die höchste Spielklasse der Frauen wirtschaftlich unterstützt. Das ist ein großartiger Schulterschluss in schwierigen Zeiten, ein starkes Zeichen, das gar nicht hoch genug zu bewerten ist.“
Im Zuge einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs steht den Klubs der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und denen der 3. Liga ein Solidarfonds von 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Dieser wurde von der DFL, beziehungsweise den vier Champions League Teilnehmern, bereitgestellt. Aus diesem Topf sollen zunächst die ansonsten durch die Klubs unmittelbar zu tragenden Kosten für die Testungen zentral gezahlt werden. So sieht es ein Beschluss des DFB-Präsidiums vor, der einstimmig getroffen worden ist. Der Restbetrag wird ohne Abzüge an die Klubs zur Unterstützung für die Durchführung der weiteren Spiele der Saison ausgezahlt. Diese Auszahlung wird anteilig nach jedem durchgeführten Spieltag erfolgen.
Das DFB-Pokalfinale der Frauen wird aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise erwartungsgemäß terminlich verlegt. Das Finale sollte ursprünglich am 30. Mai in Köln stattfinden. Ausstehend sind neben dem Endspiel auch noch die Viertelfinal. und Halbfinalspiele. Die TSG steht im Viertelfinale des Wettbewerbs, Gegner ist Bayer 04 Leverkusen. Für den DFB-Pokal der Frauen gilt, was für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs grundsätzlich gilt: Maßgeblich sind die Zustimmung der zuständigen Behörden und die Einhaltung entsprechender Vorgaben für mögliche Spiele ohne Zuschauer.