Heidelberg – Wer in Heidelberg Erholung sucht, Sport treiben, grillen oder feiern will, steuert gerne die Neckarwiese an. Die Grünanlage liegt zentral am Fluss und bietet einen wunderschönen Blick auf die Altstadt und das Schloss. In den vergangenen Jahren hat die Beliebtheit der Neckarwiese stetig zugenommen. Der Grünanlage tut das aber nicht immer gut. Die Kehrseite der Freiluft-Saison: Die Stadtverwaltung muss die Rasenfläche fortwährend intensiv pflegen und sanieren, damit sie dauerhaft einladend bleibt.
In jedem Frühling wird die Grünanlage einer intensiven Rasenpflege unterzogen, damit das Gras fit ist für die vielfältigen Aktivitäten, denen es in der warmen Jahreszeit ausgesetzt sein wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landschafts- und Forstamtes lockern unter anderem den Rasen auf und führen dem Gras biologischen Dünger zu, damit es gut und dicht wächst. Dazu kommen – nicht nur im Frühjahr – Baumpflege und Baumkontrolle, Anlagenpflege, Reparaturen, Reinigungen und vieles mehr. Im Jahr 2014 beispielsweise hat die Stadt Personal- und Maschinenkosten in Höhe von insgesamt rund 135.000 Euro aufgewendet. Hinzu kamen Sachkosten in Höhe von rund 25.000 Euro, beispielsweise für Rollrasen und Dünger. Zusätzlich hat das Landschafts- und Forstamt im vergangenen Jahr in die Sanierung des Beachvolleyballfeldes rund 50.000 Euro investiert.
Das Landschafts- und Forstamt sieht vor allem zwei Probleme: Zum einen Brandflächen auf dem Rasen, die durch ungeeignete Grills (Einweggrills) verursacht werden. Das Grillen ist grundsätzlich nur innerhalb der beiden gekennzeichneten Grillzonen erlaubt, die mit Pflastersteinen in der Rasenfläche gekennzeichnet sind. Ein weiteres Problem ist der unpflegliche Umgang mit der Fußballwiese. Sie leidet darunter, wenn nach Regenfällen auf der nassen Wiese mit Stollenschuhen gespielt wird. Zum Schutz des Rasens darf die Fußballwiese nur genutzt werden, wenn die Fußballfahne aufgezogen ist. Das Spielen mit Stollenschuhen ist generell untersagt. „Wir appellieren da an die Nutzerinnen und Nutzer der Wiese, diese Regeln zu beachten. Nur so steht allen Erholungssuchenden die Saison über eine attraktive Fläche zur Verfügung“, sagt Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamtes.
Im Sommer reinigt ein Team die Wiese täglich bis zu vier Stunden lang
Während der Freiluftsaison reinigen vier bis sechs Mitarbeiter der Heidelberger Dienste gGmbH die Neckarwiese und die dortigen Spielplätze jeden Tag morgens zwei bis vier Stunden lang. Auf der Neckarwiese gibt es über 60 Mülleimer, die täglich geleert werden – in den Sommermonaten stehen zwölf große Mülleimer zusätzlich bereit. Je nach Verschmutzung und Wetterlage ist auf der Neckarwiese im Sommer alle zwei bis vier Wochen eine Rasenkehrmaschine des Landschafts- und Forstamtes im Einsatz. Sie entfernt Glasscherben, Kronkorken und Zigarettenstummel.
Toiletten an der Neckarwiese
Im Bereich der Neckarwiese stehen folgende Toiletten zur Verfügung:
- Theodor-Heuss-Brücke: ab April von 8 bis 24 Uhr geöffnet (behindertengerecht)
- Uferstraße/Höhe Posseltstraße): ab April von 8 bis 24 Uhr geöffnet (behindertengerecht)
- Kiosk Uferstraße (an der DLRG-Station): Öffnungszeiten wie Kiosk
- Pissoir Uferstraße/Höhe Bleichstraße: durchgängig nutzbar
Konzept zum Schutz der Neckarwiese
Zum Schutz der Grünanlage hatte der Gemeinderat im Jahr 2009 das umfangreiche Gesamtkonzept „Neckarvorland“ beschlossen – mit unterschiedlichen Maßnahmen rund um die Ärgernisse Abfall, Sicherheit und Verkehr. Das Konzept war am „Runden Tisch Neckarvorland“ erarbeitet worden, den Bürgermeister Wolfgang Erichson einberufen hatte. Mit dabei waren der Bezirksbeirat Neuenheim, die Kinderbeauftragte, der Jugendgemeinderat, der Stadtteilverein Neuenheim, die Anwohnervertretungen, die städtischen Ämter, die Heidelberger Dienste GmbH, die Polizei und die Juso-Hochschulgruppe Heidelberg.
Die Teams des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Heidelberg (KOD) haben auf ihren Streifen auch ein Auge auf die Neckarwiese: Sie werden beispielsweise aktiv bei nicht angeleinten Hunden, illegaler Entsorgung von Abfällen, Grillen außerhalb der Grillzonen, Wild-Pinklern oder wenn jugendschutzrechtliche Vorschriften nicht eingehalten werden.
Behördenübergreifendes Jugendschutzkonzept
Speziell für die Schulabschlussfeiern hat sich vor einigen Jahren das „Netzwerk Kommunale Kriminalprävention Neckarwiese“ mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bürgeramtes, des Kinder- und Jugendamtes und der Polizei ein behördenübergreifendes Jugendschutzkonzept entwickelt. Die Feiern sollen keinesfalls unterbunden werden – aber unter Einhaltung jugendschutzrechtlicher Regeln und ohne Alkoholexzesse ablaufen. Das Konzept enthält unterschiedliche Bausteine, etwa die Kontrolle von Alkoholverkaufsstellen, Briefe an Schulen und Eltern, Plakataktionen und die Zusammenarbeit mit Suchtberatungsstellen. Erfreulicherweise haben sich die Alkoholverkaufsstellen an die Abgabebeschränkungen von Alkohol an Jugendliche gehalten.