Neustadt an der Weinstraße – In den vergangenen Wochen und Monaten fallen wieder erhöhte Mengen von widerrechtlich abgelagertem Müll an Waldrändern und in anderen Grünbereichen auf. Jüngstes Beispiel waren unzählige Müllsäcke im Bereich Bernhardsgraben oder An der Würzmühle am Speyerbachufer.
Grundstückseigentümer und auch die Stadtverwaltung weisen nun zum wiederholten Male darauf hin, dass solche unerlaubten Entsorgungen Ordnungswidrigkeiten darstellen und Geldbußen bis zu 100.000 Euro zur Folge haben können. Man werde zukünftig vermehrt auf Verschmutzungen dieser Art achten und entsprechende Vergehen zur Anzeige bringen, so Umweltabteilungsleiter Thomas Baldermann und Revierförster Jens Bramenkamp. Die Umweltabteilung bittet darum, dass Anwohner, die entsprechendes Fehlverhalten mitbekommen, sich bei der Unteren Abfallbehörde unter der Telefonnummer 06321/855-179 melden und, soweit bekannt, Verursacher benennen.
Ein Problem stellt nicht nur die erhöhte Verletzungsgefahr für Wildtiere durch die Abfälle dar, zudem wird der Natur- und Wasserhaushalt durch mögliche Schadstoffe belastet.
Die Entfernung des Unrats kommt alle Steuerzahler teuer zu stehen. Die Kosten dafür werden auf einen hohen fünfstelligen Betrag geschätzt. „Das sind Gelder, die an anderen, wichtigeren Stellen fehlen. Manche Projekte können dadurch nicht umgesetzt werden“, zeigt sich Bramenkamp vom Verhalten mancher Mitbürger enttäuscht.
Neben wilden Müllablagerungen weist die Stadt auch auf wilde Grünabfallablagerungen hin. Gerade im Frühjahr fällt viel Rasenschnitt an, wogegen grundsätzlich nichts einzuwenden ist, vor allem nicht, wenn beim Rasenmähen Rücksicht auf die Nachbarn genommen und nicht zwischen 13 und 15 Uhr oder abends nach 20 Uhr oder morgens vor 7 Uhr gemäht wird. Es wird aber darum gebeten zu beachten, dass Grünabfälle jeglicher Art wie Rasen-, Hecken- oder (Zier-)Gehölzschnitt nicht in die freie Natur oder auf öffentliche Grundstücke gehören. Nicht nur der Anblick ist für Waldbesucher und Erholungssuchenden unschön, es gelangen auch häufig, teilweise kaum sichtbar, Samen aus Gärten in die Natur, die sich zu Pflanzen entwickelt, die heimische Lebewesen verdrängen und für negative Veränderungen in den Biotopen sorgen. Ein Beispiel ist der Kirschlorbeer. Grünabfallplätze locken zudem Wildschweine an, was im siedlungsnahen Bereich oft zu Problemen wie dem „Umgraben“ von Gärten und Beeten führt.
Die ordentliche Abfuhr von Müll ist in Neustadt für jeden problemlos machbar: Der ESN nimmt nahezu alle Arten von Abfällen an. Wenn vorab vorsortiert und auf dem Werthof getrennt entsorgt wird, fallen für den privaten Anlieferer keine Kosten an.
Ähnlich verhält es sich mit den Grünabfällen. Diese können bei der Firma Gerst bis zu 100 kg kostenfrei abgegeben werden. Darüber hinaus rät die Umweltabteilung, sich vor der Anlieferung nach den Öffnungszeiten zu erkundigen.
Ein Tipp noch zum Schluss: Fallen übermäßig viele Grünabfälle in Gärten an, so können gemeinsam mit Nachbarn Container gemietet und von Firmen fachgerecht abgefahren werden. Die Natur hat ebenfalls einen Vorteil davon, denn das Material wird kompostiert und sinnvoll wiederverwertet.