Edenkoben – Für ihre Ausstellung hat Ruth Habermehl den Titel sicher ganz bewusst gewählt, aber wusste sie bei der Vorplanung von der partiellen Sonnenfinsternis am Tag der Vernissage? Eben dieser Mond schob sich zwischen Erde und Sonne und vedeckte sie z. B. über Edenkoben zu ca. 75 %. Damit nicht genug: Der Frühlingsanfang traf als drittes Phänomen auf diesen fast mystisch zu nennenden Tag.
Ebenso mystisch muten auch einige der ausgestellten Collagen der in Landau geborenen und in Leipzig lebenden Künstlerin an. Ruth Habermehl verbindet in ihren Werken Paradoxes, scheinbar Unvereinbares und montiert in einem aufwändigen Prozess Elemente aus Magazinen und Fotografien zu etwas Neuem zusammen. Die entstandene Collage strahlt auf den erste Blick Retro-Charme aus, mahnt dann aber Klischees an und führt an Abgründe.
Der Vorsitzende des Kulturvereins Torsten Materna konnte zur Vernissage am Freitag mehr als 50 Besucher im Museumsspeicher begrüßen. Für den musikalischen Rahmen sorgten Nadine Kuschka (Sopranistin) und AnNa Nam (Pianistin) mit Werken, die das Mondthema der Ausstellung aufgriffen. „Schlösser, die im Monde liegen“ aus der Operette Frau Luna und die Mondscheinsonate von Beethoven durften nicht fehlen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 19. April in Edenkoben zu sehen; das Museum für Weinbau und Stadtgeschichte in der Weinstraße 107 ist samstags und sonntags von 14 – 17 Uhr geöffnet.