Fußball
Endlich findet die EM 2020 statt – ein Blick auf die Meisterschaft (Foto: Pixabay)

Baden-Württemberg, das Ländle, gehört mit dem Nachbarland Bayern zu den wirtschaftsstärksten Regionen in Deutschland. Da ist es nahe liegend, dass aus dem erfolgsverwöhnten Bundesland zahlreiche Fußballvereine in der 1. Bundesliga spielen.

Die Realität sieht anders aus. Aktuell sind zwei Fußballvereine in der 1. Bundeliga vertreten: der badische SC Freiburg und die württembergische TSG Hoffenheim. Beide stehen allerdings nicht an der Spitze, sondern bewegen sich im Mittelfeld. Wie sind die Aussichten für baden-württembergische Fußballvereine in der Bundesliga?

SC Freiburg: die sympathischen Breisgauer

Sportlich gesehen befinden sich die Breisgauer meist in einem Wechselbad der Gefühle. Kaum ein Verein ist so oft auf- und abgestiegen wie der SC Freiburg. Meist spielen die Breisgauer eine unauffällige Saison, wenn sie auch den ein oder anderen Top-Verein ärgern. An der Spitze stehen sie in einer anderen Kategorie: bei den Sympathiewerten. Gemäß einer Erhebung der TU Braunschweig bleiben sie dort die unangefochtene Nummer 1. In der Bundesligasaison 2019/20 überrascht der SC Freiburg fußballerisch. Das Team um Trainer Christian Streich zeigt eine starke Rückrunde. Allerdings hat es das restliche Spielprogramm in sich. Der SC Freiburg muss sich noch gegen die Top-Vereine Borussia Mönchengladbach, Bayer o4 Leverkusen und FC Bayern München bewähren. Spätestens am letzten Spieltag geht es um einen Platz in der Europa League. Dann empfangen die Freiburger letztmalig im Schwarzwaldstadion den FC Schalke 04.

TSG Hoffenheim: Kraichgauer zwischen Höhenflug und Absturz

Der Fußballverein aus dem kleinen Örtchen Hoffenheim hat sich inzwischen in der Bundesliga etabliert. Zu verdanken hat er dies seinem Mäzen, dem SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp. Die erfolgreiche Zeit begann in der Saison 2006/07 mit Ralf Rangnick als Cheftrainer. Schon 2008 wurde Hoffenheim Herbstmeister, beendete die Saison jedoch auf dem siebten Platz. In Folge tummelten sich in der zweiten Tabellenhälfte und kämpften sogar um den Klassenerhalt. Sehr erfolgreich war das Jahr 2018 mit dem dritten Tabellenplatz und direkter Qualifikation für die Champions League. Der Start in die Bundesligasaison 2019/20 war hingegen holprig. Erst in der Rückrunde lief es wieder besser, sodass sich Hoffenheim im Mittelfeld halten konnte. Ob es am Ende zu einem Europa-League-Platz reicht, wird sich zeigen. Das Restprogramm ist leichter als das des SC Freiburg.

Zweitklassige baden-württembergische Fußballvereine

Der berühmteste Fußballverein im Ländle spielt derzeit in der 2. Bundesliga: der VFB Stuttgart. Die glorreichen Zeiten der Neunziger Jahre mit dem Magischen Dreieck (Fredi Bobic, Krassimir Balakow, Giovane Elber) sind lange vorbei. In der Saison 2018/19 stiegen die Stuttgarter ab. Von Anfang an stand jedoch als Ziel der Wiederaufstieg fest. Nach 25 Spieltagen sieht es gut aus für die Stuttgarter. Sie stehen auf dem dritten Tabellenplatz. Direkter Verfolger ist ebenfalls ein Schwabe: der 1. FC Heidenheim. Die Fußballer aus Ost-Württemberg möchten zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte erstklassig werden. Der ehemals renommierte Fußballverein Karlsruher SC steht hingegen auf einem Abstiegsplatz und wird eventuell drittklassig. In der ewigen Tabelle der 1. Bundesliga sind die baden-württembergischen Fußballvereine unterschiedlich vertreten. Von Rang 5 (VFB Stuttgart) über Rang 19 (Karlsruher SC), Rang 22 (SC Freiburg), Rang 26 (TSG Hoffenheim) bis zu Rang 49 (SSV Ulm).