Mannheim – Wie viel Energie ist eigentlich notwendig, um ein Glas Wasser zu erhitzen? Für die Antwort auf dieser Frage kann man in der Energie-Ausstellung des TECHNOSEUM ordentlich ins Schwitzen kommen!
Der neue Bereich in der Dauerausstellung des Museums ist ab dem 17. Juni 2020 geöffnet und nimmt die Energieversorgung von den ersten Luftheizungen bis zu den intelligenten Stromzählern von heute in den Blick. Neben der Elektrifizierung ab dem späten 19. Jahrhundert sind auch die Energiewende, Umweltschutz und Smart Home Themen der neuen Schau. Aktiv werden können die Besucherinnen und Besucher an mehreren Mitmach-Stationen: So kann man sich auf ein Fahrrad setzen, in die Pedale treten und per Generator und Tauchsieder ein Wasserglas aufwärmen. Oder es zumindest versuchen, denn: Um den Strom zu erzeugen, der hierfür nötig wäre, müsste man sich tagelang abstrampeln.
Auf etwa 600 Quadratmetern Fläche und verteilt über mehrere Themenhäuser sind nicht nur historische Staubsauger, Bügeleisen und Kochherde zu sehen, sondern auch ein acht Meter hoher Strommast und die 112 Jahre alte und noch funktionstüchtige Dampfmaschine des Museums, die mit der Eröffnung dieses neuen Ausstellungsbereichs den regelmäßigen Vorführbetrieb wiederaufnimmt. An die allzeit verfügbare Energie haben wir uns schon so gewöhnt, dass auch das Bewusstsein für den damit verbundenen Aufwand größtenteils verloren gegangen ist: Für eine Tasse heißen Kaffee verbraucht man in etwa genauso viel Energie wie für gut drei Stunden Beleuchtung mit einer 10-Watt-Lampe. Wärme, das wird in beim Ausstellungsbesuch deutlich, ist deshalb auch der Schlüssel zu einer nachhaltigen Energiewende in Deutschland, denn hier gibt es die größten Einsparpotenziale. In der Ausstellung erfahren die Besucher Wissenswertes über Wirkungsgrad, Energiespeicher und welche Auswirkungen die Energieerzeugung aus konventionellen Energiequellen auf Klima und Umwelt hat: ein vom Sauren Regen zerfressener Ziergiebel des Ulmer Münsters findet sich deshalb auch unter den Ausstellungsstücken. An interaktiven Stationen lässt sich unter anderem herausfinden, wie genau der Energiekonsum jedes Einzelnen schon heute erfasst wird und wie kompliziert es ist, einzelne Stromnetze zu einem großen Verbundnetz zusammenzuschließen. An einer Videowand kann man sich per Touchscreen über Objekte aus den Museumssammlungen informieren: Vom Fahrrad und Auto über die Glühlampe und den Lautsprecher bis hin zur Wasserturbine und der Lok erfährt man eindrücklich, wie Energie in ihren vielen Formen jede Facette unserer Lebenswelt prägt.
Weitere Informationen zur Ausstellung, Abstandsregeln & Co.: Aktuelle Informationen zum Museumsbesuch gibt es unter www.technoseum.de.