Heidelberg – 19.06.2020 – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.
Stadthalle: Großes Banner informiert über Sanierung – Visualisierungen vermitteln Eindruck vom Großen Saal / Dank an Spender für herausragendes Engagement
Ein neues Banner informiert über die aktuelle Sanierung der Heidelberger Stadthalle: Das rund vier mal sechzehn Meter große Plakat ist am 18. Juni 2020 am Säulengang (Portikus) der Stadthalle zur Neckarseite/B37 angebracht worden. Auf dem Banner geben zwei Visualisierungen einen Eindruck davon, wie der Große Saal der Stadthalle nach der Sanierung aussehen wird. Beide Motive greifen die Perspektive der Zuschauer auf: Eines zeigt den Großen Saal mit ebenem Parkett, eines die neue Option mit ansteigenden Sitzreihen und damit deutlich verbesserter Sicht und Akustik für die Besucherinnen und Besucher bei Konzerten. Beide Konstellationen sind künftig möglich, da sowohl die Zuschauerreihen als auch die Bühnenelemente auf Hubböden gelagert werden. Zugleich wird auf dem Banner Wolfgang Marguerre mit seiner Familie und seinem Unternehmen Octapharma gedankt, ohne dessen großzügiges Engagement die umfassende Sanierung der Stadthalle nicht möglich wäre.
Die Arbeiten in der Stadthalle gehen weiter voran: Zuletzt wurden die restlichen Möbel aus der Stadthalle ausgebaut und eingelagert. Im Keller finden Vorbereitungen zu den Rückbauarbeiten statt. Bis zur Erteilung der Baugenehmigung – der Bauantrag wurde Ende Mai eingereicht – werden unter anderem auch nicht genehmigungspflichtige Abbrucharbeiten wie der Ausbau von Deckenverkleidungen sowie die Sicherung der Baustelle erfolgen. Ziel ist, im Herbst 2020 mit den Neubauarbeiten zu beginnen. Die Wiedereröffnung der sanierten Stadthalle ist 2022 geplant.
Sanierung der Stadthalle: Das ist geplant
Durch die Sanierung wird sich die Stadthalle wieder stärker an den Originalzustand annähern. Es entsteht eine erheblich verbesserte Konzertsituation für Publikum und Künstler. Die unterschiedliche Nutzung wird unter anderem durch den Einbau von Hubböden gewährleistet. Damit sind sowohl ansteigende Sitzreihen möglich als auch eine durchgehende Ebene wie bislang. Der Säulengang (Portikus) zur B37 hin wird künftig wieder als Teil der Stadthalle genutzt: Die historischen Öffnungen innerhalb der Fassade werden freigelegt – sie wurden 1979 geschlossen. Der Säulengang wird zum Neckar hin verglast, bietet zugleich einen attraktiven Aufenthaltsbereich und dient als Durchgang vom Foyer zum Meriansaal. Die Stadthalle wird behindertengerecht umgebaut: Zwei neue Aufzüge schaffen einen barrierefreien Zugang zu den Garderoben und den Sälen. Auch zwei behindertengerechte Toilettenanlagen sind geplant. Zudem muss die Infrastruktur wie Stromleitungen, Beleuchtung, Technik, Brandschutz und Lüftungsanlage grundsätzlich erneuert werden, um einen Weiterbetrieb zu ermöglichen.
Der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderats hat im September 2019 das Sanierungskonzept des renommierten Architektenbüros Waechter + Waechter mit großer Mehrheit bestätigt. Die Projektleitung hat die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH) inne.
Ergänzend: Umfangreiche Informationen zur Sanierung der Stadthalle sind im Internet unter www.stadthalle.heidelberg.de sowie über einen Newsletter der Stadt erhältlich. Die Anmeldung ist online unter www.heidelberg.de/newsletter möglich.
Bewegungstreffs im Freien starten wieder
Ab Montag, 22. Juni 2020, starten wieder die kostenlosen Bewegungstreffs für Menschen ab 50. Es gelten die erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln. In folgenden Stadtteilen werden Bewegungstreffs angeboten:
- dienstags, 10 Uhr, Kirchheim, Festplatz
- dienstags, 11.30 Uhr, Rohrbach, Garten des Seniorenzentrums
- mittwochs, 10 Uhr, Kirchheim, „alla-hopp!“-Anlage
- mittwochs, 10 Uhr, Weststadt, Wilhelmsplatz
- mittwochs, 10 Uhr, Neuenheim, Neckarwiese (Nähe Seniorenzentrum)
- mittwochs, 10 Uhr, Südstadt, Spielplatz Höhe Turnerstraße 34
- donnerstags,10.30 Uhr, Altstadt, Montpellierplatz
- donnerstags, 10 Uhr, Bergheim, Schwanenteichanlage
- freitags, 9.30 Uhr, Handschuhsheim, Grahampark
Der Bewegungstreff am „Kucheblech“ in Ziegelhausen, dienstags um 10 Uhr, findet erst wieder ab Mitte Juli statt.
Der Treff dauert circa 30 Minuten. Alle ab 50 sind herzlich eingeladen zu kommen und mitzumachen. Fragen zu den Bewegungstreffs beantwortet Antje Kehder vom Amt für Soziales und Senioren der Stadt Heidelberg (Telefon 06221 58-38340).
Alte Brücke: Sanierung der Pfeiler startet am Montag, 22. Juni 2020
An der Karl-Theodor-Brücke – besser bekannt als Alte Brücke – muss die Stadt Heidelberg die Pfeiler unterhalb der Wasserlinie sanieren. Die Arbeiten beginnen am Montag, 22. Juni 2020, und sollen in den Jahren 2020 bis 2022 jeweils in den Monaten April bis Oktober erfolgen. Die Nutzung der Brücke wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt. Die Kosten der Baumaßnahmen belaufen sich auf 5,4 Millionen Euro. Für die Sanierungsmaßnahme erhält die Stadt Heidelberg vom Regierungspräsidium einen Zuschuss in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro aus dem „Kommunalen Sanierungsfonds Brücken“.
Hintergrund der Maßnahme ist, dass bei den letzten beiden Bauwerksprüfungen in den Jahren 2008 und 2015 Schäden erkannt worden sind. Neben Rissen an den Pfeilern und fehlenden Stahlklammern, wurden 70 Zentimeter tiefe Fugen unter der Wasserlinie festgestellt, die im Laufe der Zeit von der Strömung ausgewaschen worden sind. Bereits in den Jahren 2001/2002, 2006 und 2008 wurden umfassende Sanierungsmaßnahmen ausgeführt.
Um die Standfestigkeit der Brücke dauerhaft zu gewährleisten, müssen nun drei Pfeiler im Bereich der Schifffahrtsrinnen unterhalb der Wasserlinie komplett neu verfugt werden. Anschließend soll ein Betonring am Pfeilerschaft angebracht werden. Bei drei weiteren Pfeilern werden die Schäden lokal bearbeitet. Weil die Arbeiten im Trockenen erfolgen müssen, wird an dem jeweiligen Pfeiler zur Trockenlegung ein Schutzkasten angebracht, der den Pfeiler wasserdicht umschließt.
Hintergrund: Dichter wie Friedrich Hölderlin und Gottfried Keller, aber auch viele Maler haben sie in ihren Werken festgehalten: die Alte Brücke. Mit neun Bogen überspannt die Brücke aus rotem Sandstein den Neckar und fügt sich harmonisch in das Stadtbild ein. Die erste Brücke an dieser Stelle entstand 1284. Hochwasser und Eisgang zerstörten sie, wie alle folgenden hölzernen Brückenkonstruktionen.
Deshalb ließ Kurfürst Karl Theodor – nachdem ein großes Eishochwasser 1784 auch die damalige Holzbrücke zerstört hatte – in den Jahren 1786 bis 1788 erstmals eine steinerne Brücke errichten (daher auch der Name Karl-Theodor-Brücke). Ihre in der Mitte erhöhten Brückenjoche ermöglichen einen schnellen Abfluss bei Hochwasser. Am 29. März 1945 sprengten deutsche Soldaten alle Heidelberger Neckarbrücken. 1946 konnte der Wiederaufbau dank Spendenaktionen beginnen, im Juli 1947 war die Einweihung.
Baustellen in und um Heidelberg – Übersicht über die aktuellen Baustellen in der Zeit vom 22. bis 28. Juni 2020
- A 656: Fahrbahneinengung von vier auf zwei Fahrstreifen wegen Brückenbauarbeiten im Bereich Friedrichsfeld; Umleitungsempfehlung über A 6 oder B 535.
- B 37/Neckarstaden: Erneuerung des Hochwasserschutzes im Bereich Alte Brücke bis voraussichtlich Anfang Juli 2020; Zufahrt zur Alten Brücke über B 37 und Neckarstaden gesperrt; Umleitungen sind ausgeschildert.
- Bürgerstraße: Installation einer „Bike & Ride“-Anlage auf der Bürgerstraße (Brücke) zwischen Hardtstraße und Max-Joseph-Straße bis voraussichtlich 7. August 2020; halbseitige Sperrung der Fahrbahn; Vollsperrung des Gehwegs auf Südseite.
- Czernyring: Wegen Umbaus des Czernyrings in den Anschlussbereichen Czernybrücke und Montpellierbrücke einspurig in beide Richtungen.
- Eppelheimer Straße: In Höhe alte Eisenbahnbrücke gesperrt, Umleitung über Henkel-Teroson-Straße.
- Ahornweg/Birkenweg: Sperrung wegen Fahrbahnsanierung bis voraussichtlich Ende August 2020.
- Franz-Kruckenberg-Straße: Sperrung aufgrund einer privaten Baumaßnahme zwischen Georg-Mechtersheimer-Straße und Felix-Wankel-Straße von 22. bis 24. Juni 2020; Umleitung ist ausgeschildert; Gehweg für Fußgänger ist frei.
- Gerhart-Hauptmann-Straße: Wegen Straßensanierungsarbeiten bis 4. Juli 2020 halbseitig gesperrt; Gehweg für Fußgänger einseitig frei; Radverkehr ist frei.
- Grabengasse/Seminarstraße: Wegen Kanalsanierung, Fernwärmearbeiten und Fahrbahnerneuerung Vollsperrung der Seminarstraße zwischen Grabengasse/Plöck und Schulgasse bis voraussichtlich Ende August 2020; Zufahrt für Anlieger frei, Ausfahrt in die Friedrich-Ebert-Anlage über den kleinen Tunnel möglich, Umleitung ist ausgeschildert.
- Hebelstraßenbrücke: Neubau bis März 2021; Vollsperrung, Umleitung des Kraftfahrzeugverkehrs über die Montpellierbrücke, Umleitung des Rad- und Fußverkehrs über die Liebermannbrücke.
- Klingenteichstraße: Wegen Stützwandneubau und Straßenbauarbeiten bis voraussichtlich Anfang 2021 ab Hausnummer 32 bis zur oberen Kehre Zufahrt Hotel Molkenkur voll gesperrt; Umleitung über Molkenkurweg, Schloss-Wolfsbrunnenweg und Graimbergweg.
- Köpfelweg: Kanalsanierung zwischen Mühlweg und Hausnummer 41, bis voraussichtlich 3. Juli 2020 abschnittsweise gesperrt, Umleitung ist ausgeschildert.
- Ludolf-Krehl-Straße: Grundausbau sowie Kanal- und Leitungsarbeiten bis voraussichtlich Dezember 2020, abschnittsweise gesperrt.
- Lutherstraße: Private Hochbaumaßnahme auf Höhe Hausnummer 7 bis voraussichtlich 30. Juni 2020; Vollsperrung im Bereich zwischen Uferstraße und Brückenkopfstraße; umgedrehte Einbahnstraßenregelung in der Brückenkopfstraße; Umleitungen sind ausgeschildert; Gehweg für Fußgänger auf gegenüberliegenden Straßenseite frei.
- Maaßstraße: Wegen Straßenumgestaltung zwischen Wallstraße und Neckarhäuser Straße bis November 2020 für den Verkehr voll gesperrt; Umleitungen für den Auto- und Radverkehr sind ausgeschildert; Fußverkehr wird an der Baustelle vorbeigeführt.
- Max-Jarecki-Straße: Fertigstellung der Fahrbahn und Bau des Gehwegs am Zollhofgarten, bis voraussichtlich Juli 2020 zwischen Czernyring und Zollhofgarten voll gesperrt.
- Neuenheimer Landstraße: Private Baumaßnahme in Höhe Hausnummer 48, bis Ende September 2020 wochentags zwischen 9 und 15 Uhr vorübergehend halbseitig gesperrt mit Ampelregelung.
- Pfaffengrunder Terrasse: In der Bahnstadt entsteht zwischen Gadamerplatz und Promenade ein neuer öffentlicher Platz; die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Mitte 2021.
- Schulbergweg: Stützmauererneuerung und Tiefbauarbeiten bis Ende September 2021; bis Ende August 2020 zwischen Schönauer Straße und Karl-Christ-Straße gesperrt, Umleitung ausgeschildert; Bushaltestellen Schönauer Straße und Schulbergweg werden nicht bedient.
- Wilhelm-Grieser-Straße: Wegen privater Hochbaumaßnahmen bis voraussichtlich 28. August für den Auto- und Radverkehr voll gesperrt; Fußverkehr ist frei.
Patrick-Henry-Village: Gemeinderat stimmt für dynamischen Masterplan von Stadt und IBA – Landesankunftszentrum für Geflüchtete wird auf die Wolfsgärten verlagert
Der Gemeinderat hat den Weg für die Entwicklung von Patrick-Henry-Village zum 16. Heidelberger Stadtteil geebnet. Das Gremium beschloss in seiner Sitzung am 18. Juni den dynamischen Masterplan von Stadt und Internationaler Bauausstellung (IBA). Die ehemalige US-Wohnsiedlung westlich der Autobahn 5 wird demnach zu einem Zukunftsquartier, in dem mindestens 10.000 Menschen wohnen und 5.000 arbeiten sollen. Das Ankunftszentrum für Geflüchtete, welches das Land Baden-Württemberg aktuell noch im Herzen von PHV betreibt, wird auf das Gewann „Wolfsgärten“ im Stadtteil Wieblingen umziehen. Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich für eine Verlagerung der Landeseinrichtung auf das rund acht Hektar große Areal am Autobahnkreuz Heidelberg.
„Der Gemeinderat hat einen Meilenstein für Heidelberg ermöglicht. Wir können das Patrick-Henry-Village nun zu einem Zukunftsstadtteil entwickeln. Mit unserem strategischen Partner IBA werden wir in die Umsetzung gehen. Das neue PHV wird sich durch eine gute soziale Durchmischung, nachhaltige Mobilitäts- und Energiekonzepte und eine hervorragende regional eingebundene Infrastruktur ausweisen. Mit der Entscheidung, das Ankunftszentrum zu verlagern und das Areal Wolfsgärten zur Verfügung zu stellen, hat der Gemeinderat auch dem Land Baden-Württemberg eine wichtige Perspektive eröffnet. Die Stadt Heidelberg bekennt sich damit nicht nur zur Aufnahme von Geflüchteten, sondern auch zum weiteren Betrieb eines zentralen Ankunftszentrums des Landes. Jetzt ist es bedeutsam, dass das Land zeitnah diese Umsetzung auf den Weg bringt und soziale und ökologische Forderungen in die Realisierung einbezieht“, erklärte Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Masterplan für das Patrick-Henry-Village
Prof. Michael Braum, Geschäftsführender Direktor der IBA Heidelberg, erläutert: „Städtebau im 21. Jahrhundert muss vielfältiger sowie ökologisch und sozial nachhaltiger gestaltet werden als bisher. Mit der PHVision möchten wir einen Weg weisen, wie das gelingen kann. Statt einem ‚Höher, schneller, weiter, teurer‘ haben wir im Masterplan wertvolle Ansätze für den Schutz vor Risiken und sich wandelnden Rahmenbedingungen herausgearbeitet. Wir freuen uns sehr, dass nun die Realisierung des IBA-Leuchtturmprojektes beginnen kann!“
„Vitaler, heterogener, grüner“ ist der Leitgedanke des neuen Stadtteils, der mit zeitgemäßen Wohn- und Arbeitswelten, innovativen Freiraum- und Mobilitätskonzepten, einer klimaneutralen Energieversorgung sowie dem intelligenten und gesellschaftlich verantwortlichen Einsatz digitaler Technologien Antworten auf drängende Zukunftsfragen gibt. Hierfür wurden fünf Quartierstypen mit unterschiedlichen Identitäten entwickelt, die oftmals Neu- und Bestandsbauten der US-amerikanischen Wohnsiedlung mischen. Ein zentraler Park mit einem See zum Wassermanagement im Zentrum, Vielfalt in der Architektur und bei der Nutzung von Gebäuden, die Produktion von Nahrungsmitteln und Energie direkt im Quartier – das sind nur einige Aspekte des ganzheitlichen Ansatzes. Dank Quartiersgaragen in Randlage sind der öffentliche Raum und die Quartiere fußgängerfreundlich und stellplatzfrei.
Der Gemeinderat gab Stadt und IBA noch den Arbeitsauftrag mit, dass ein Konzept erstellt werden soll, wie anerkannte Flüchtlinge in dezentraler Anschlussunterbringung in PHV integriert werden können. Die Stadt soll dafür in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Arbeitskreis Asyl, der Seebrücke und Ehrenamtlichen aus der Flüchtlingshilfe zusammenarbeiten. Außerdem fordert der Gemeinderat, dass bis 2023 auf einem Teil von PHV bezahlbare Wohnungen für rund 2.000 Menschen gebaut werden sollen. Hierbei solle eine Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH, dem Studierendenwerk, weiteren Baugenossenschaften und Wohnprojekten angestrebt werden. Weiterhin beschloss der Gemeinderat, dass ein Bereich westlich von PHV, der aktuell landwirtschaftlich genutzt wird, frühestens 2030 bebaut werden kann – und auch dann erst stufenweise und nur unter der Voraussetzung, dass es einen weiteren Bedarf an Wohnraum gibt.
Wirtschaftsoffensive: flächendeckende Hilfe für Betriebe, Selbstständige, Künstler, Vereine und mehr
Mit einem breit angelegten, umfangreichen Hilfspaket unterstützt die Stadt Heidelberg Betriebe, (Solo-)Selbstständige, Künstler, Einrichtungen, Vereine und Clubs in der Corona-Krise. Mit den Maßnahmen werden flächendeckend Akteure unterstützt und die im März gestartete „Heidelberger Wirtschaftsoffensive“ weiter ausgebaut. Das Ziel ist, Wirtschaft und Kultur auf breiter Linie wieder in Fahrt zu bringen. Der Gemeinderat hat das Paket am 18. Juni 2020 mehrheitlich bei zwei Enthaltungen beschlossen.
Die Stadt Heidelberg erlässt unter anderem Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen, Gaststätten, Vereinen und Clubs die Miete in städtischen Immobilien für den Zeitraum, in dem sie diese aufgrund der Corona-Verordnungen nicht zum Zweck der Mietüberlassung nutzen konnten. Gastronomen müssen für 2020 keine Gebühren für Außenbestuhlung bezahlen. Geschäfte dürfen mehr Werbung als bisher im öffentlichen Raum machen. Zudem wird ein Heidelberger Solidaritäts-Gutschein eingeführt.
Durch die Vereinfachung von Prozessen und Auflagen erleichtert die Stadt es künftig Bürgern und Betrieben, Vorhaben in die Tat umzusetzen. Gastronomen erhalten zum Beispiel temporär mehr Platz für ihre Außenbestuhlung, um bei Einhaltung der geforderten Abstände möglichst die gleiche Sitzplatzzahl anbieten zu können. Aktuell profitieren davon bereits mehr als 75 Gastronomiebetriebe in Heidelberg. Das verabschiedete Hilfspaket hat ein Gesamtvolumen von bis zu rund 2,6 Millionen Euro.
Die Maßnahmen der Heidelberger Wirtschaftsoffensive im Einzelnen:
Erlass von Mieten in städtischen Gebäuden
Die Stadt erlässt gewerblichen Mietern städtischer Liegenschaften die Miete – für die Zeit, die sie aufgrund der Corona-Verordnung die Räume nicht in ihrem eigentlichen Sinne nutzen konnten. Gaststätten, Stadtteilvereinen, Clubs, kulturellen und sonstigen Nutzungen (Vereine, Sozial- und Bildungseinrichtungen sowie übrige gewerbliche Nutzung) kann die Miete bis zu sechs Monate erlassen werden. Es wird im Einzelfall geprüft, ob die Notwendigkeit eines Mieterlasses gegeben ist.
Heidelberger Solidaritäts-Gutschein
Unter dem Motto „Heidelberger zeigen Herz“ sollen alle Heidelberger auf einer Online-Plattform einen Gutschein im Wert von zehn Euro erwerben können. Er kann in Geschäften, Betrieben, bei (Solo-)Selbständigen, Künstlern und Vereinen in Heidelberg eingelöst oder diesen gespendet werden. Bürgerinnen und Bürger können ihren Lieblingsladen oder -künstler damit gleich doppelt unterstützen: Denn die Betriebe und Dienstleister erhalten pro eingelöstem Gutschein weitere zehn Euro von der Stadt.
Die Stadt prüft zudem die Entwicklung einer lokalen Online-Shopping-Plattform als virtuellen Marktplatz. Auf ihr sollen sich Heidelberger Unternehmen aus Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus, Eventbereich, Kreativwirtschaft und Nachtkultur präsentieren und ihre Produkte online verkaufen beziehungsweise Reservierungen annehmen können.
Gastronomie: keine Gebühren für Außenbewirtschaftung und Erweiterung der Fläche
Die Stadt verzichtet im Jahr 2020 auf Sondernutzungsgebühren für Außenbewirtschaftung. Um Platzverluste durch Abstandsregeln zu vermeiden, können Betriebe den Außenbereich temporär erweitern – wenn es faktisch, verkehrlich und nachbarschutzrechtlich möglich ist. Das Angebot wird bereits umfassend genutzt. Die Umsetzung erfolgt einfach, schnell und unbürokratisch.
Einzelhandel und Gewerbe: mehr Werbung im öffentlichen Raum möglich
Die Stadt legt die Richtlinien für Gewerbetreibende zur Werbung im öffentlichen Raum großzügig aus, etwa bei Werbetafeln, Warenständern und Dekorationsgegenständen. Zudem erlässt die Stadt Gewerbetreibenden die Gebühren für die sogenannten Sondernutzungen im Jahr 2020.
Live-Shows mit Künstlerinnen und Künstlern im regionalen Fernsehen
Regionalen Künstlern in der Krise eine Bühne geben – das ist die Idee hinter der Aktion des Kulturamts in Kooperation mit dem Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF). Unter dem Sendetitel „Coronline“ werden drei Fernsehshows ausgestrahlt, die auf der Bühne des Theaters aufgezeichnet wurden. Die erste Sendung wurde bereits gezeigt, die weiteren folgen am 21. Juni und 5. Juli, 20 bis 22 Uhr, im RNF.
„Wir schaffen Freiräume: die neue Heidelberger Angebotskultur“
Die Stadt will Prozesse und Auflagen vereinfachen und Unternehmen und Bürgern entgegenkommen. Hemmnisse für die Wirtschaft sollen abgebaut werden. Etwa sollen Genehmigungen vereinfacht werden, zum Beispiel für den Dachausbau und Solaranlagen. Auch der Ausbau von Online-Diensten für Bürger und Gewerbe ist geplant, etwa bei Urkunden und Geburten sowie bei Kfz-Zulassungen.
Im Sinne eines „Satzungs-TÜV“ wird die Stadt künftig regelmäßig Satzungen identifizieren, die wirtschaftliche Hemmnisse enthalten, und Vorschläge zum Abbau und zur Neuregelung erarbeiten.
„Industrie- und Gewerbegebiet Kurpfalzring“: Gemeinderat beschließt Bebauungsplan
Für das Gebiet zwischen Kurpfalzring, Autobahn A 5, Friedrich-Schott-Straße und Eppelheimer Straße im Pfaffengrund hat der der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Donnerstag, 18. Juni 2020, mehrheitlich den Bebauungsplan „Industrie- und Gewerbegebiet Kurpfalzring“ beschlossen. Mit dem Bebauungsplan soll das städtebauliche Ziel verfolgt werden, den circa 12,9 Hektar großen Bereich dauerhaft als Industrie- und Gewerbestandort zu sichern und den bestehenden Unternehmen Erweiterungen zu ermöglichen. Die Stadt will dadurch Arbeitsplätze sichern und den Unternehmen Entwicklungsperspektiven bieten. Zugleich sollen mögliche künftige Konflikte mit anderen Nutzungen vermieden und eindeutige rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden.
Bebauungsplan legt drei Gebietsarten fest
Im Bebauungsplan sind drei Gebietsarten festgesetzt. Im südlichen Bereich des Gebiets entsteht ein sogenanntes „eingeschränktes Gewerbegebiet“. Hier sind nur Betriebe zulässig, die auch in einem Mischgebiet zulässig wären – wie beispielsweise das bereits vorhandene Fitnessstudio. Auf diese Weise wird die südlich der Eppelheimer Straße angrenzende Wohnbebauung vor beeinträchtigenden Wirkungen geschützt. Die übrigen Bereiche werden als Gewerbegebiet und Industriegebiet festgelegt. Um der hohen Versiegelung im Plangebiet Rechnung zu tragen, ist eine Bepflanzung mit Laubbäumen und heimischen Gehölzen vorgesehen. Büro- und Verwaltungsgebäude, die neu errichtet werden, müssen entsprechend dem „Handlungsleitfaden zur extensiven Dachbegrünung in Heidelberg“ vollständig begrünt werden. Gleichzeitig werden mindestens 40 bis maximal 50 Prozent der Dachflächen mit Solaranlagen für die Strom- oder Wärmeerzeugung ausgestattet. Neu errichtete Fassaden sollen außerdem eine Begrünung erhalten.
Europaplatz: Stadt will lebendiges Entree schaffen – Ausschreibung für Bauarbeiten können beginnen
Der Europaplatz nimmt Gestalt an: Der Gemeinderat hat mehrheitlich beschlossen, die Ausschreibungen für die Bauarbeiten auf den Weg zu bringen, um den neuen Platz südlich des Hauptbahnhofs anzulegen. Dieser wird das Zentrum des neuen Stadtentrees, über das die Menschen künftig vom Hauptbahnhof in die Bahnstadt und zum neuen Konferenzzentrum gelangen. Das neue Ensemble samt Freiräumen baut die Gustav Zech Stiftung nach den Plänen des Büros Winking Froh Architekten sowie der POLA Landschaftsarchitekten aus Berlin. Die Stadt Heidelberg stellt den öffentlichen Teil des Platzes her und ist für eine Fläche von rund 6.600 Quadratmetern zuständig. Das sind etwa 75 Prozent des gesamten Europaplatzes. Zum Vergleich: Der Universitätsplatz ist 4.740 Quadratmeter groß. Die Planung erfolgt gemeinsam mit der Gustav Zech Stiftung.
Inmitten des neuen Stadtentrees soll ein lebendiger und repräsentativer Platz geschaffen werden. Dieser erhält einen großformatigen Plattenbelag, Sitzmöglichkeiten in Form von Bänken und Sitzrondellen, Pflanzflächen mit abwechslungsreichen Stauden sowie zahlreiche Bäume. Großzügige freie Flächen ermöglichen eine gastronomische Außenbestuhlung sowie Märkte und Veranstaltungen. Auf der städtischen Fläche befinden sich zudem die Zugänge zu den Tiefgaragen, die die Gustav Zech Stiftung unter dem Europaplatz baut. Dort entsteht eine Fahrradgarage mit rund 1.900 Plätzen, zu der Radfahrende über eine Rampe auf dem Europaplatz gelangen. Einzelne Fahrradgaragen können gemietet werden. Zugleich befindet sich unter dem Europaplatz eine Tiefgarage mit 750 Parkplätzen. 160 Stellplätze können öffentlich genutzt werden. In der Tiefgarage sind Ladeplätze für Elektroautos geplant.
Die Herstellungskosten für die öffentliche Platzfläche belaufen sich auf insgesamt 3.127.954 Euro. Die Ausführungsplanung und Ausschreibungen sollen nun zügig erfolgen. Der Baubeginn ist in Abhängigkeit von der Fertigstellung der Gebäude voraussichtlich für das dritte Quartal 2021 geplant.
Zum Hintergrund:
Rund um den Europaplatz baut die Gustav Zech Stiftung ein Entree aus fünf Gebäuden. Diese bieten einen lebendigen Mix aus Wohnen und Arbeiten, beherbergen Geschäfte und Gastronomie sowie Büroräume. In ein Gebäude zieht die neue Hauptstelle der Sparkasse Heidelberg, in ein anderes ein Vier-Sterne-Hotel mit etwa 310 Zimmern. Dazwischen liegt der Europaplatz, der über einen Verbindungssteg vom Querbahnsteig über den Max-Planck-Ring bequem und barrierefrei zu erreichen ist. Insgesamt investiert die Gustav Zech Stiftung etwa 300 Millionen Euro. Die Errichtung dieses Ensembles ist das vom Bauvolumen und den Baukosten weitaus größte Projekt überhaupt in der Bahnstadt. Die Bauarbeiten haben im Oktober 2019 begonnen. Insgesamt plant die Gustav Zech Stiftung eine Bauzeit von etwa drei Jahren.
Bilder von der Baustelle am Europaplatz liefern drei Webcams – zu finden im Internet unter https://www.heidelberg-bahnstadt.de/968157.html.
Neuer Ausschuss für Wirtschaft und Wissenschaft
Für die Themen Wirtschaft und Wissenschaft wird es künftig einen neuen Ausschuss des Heidelberger Gemeinderates geben: Dadurch soll der großen Bedeutung dieser Bereiche für die Stadt Heidelberg – gerade auch im Hinblick auf die künftige Entwicklung – Rechnung getragen werden. Damit wird es in Zukunft neun statt bislang acht beschließende Ausschüsse geben. Unter den bereits bestehenden wird es zwei Veränderungen geben: Der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss wird zum Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität, der Bau- und Umweltausschuss tritt künftig als Stadtentwicklungs- und Bauausschuss zusammen. Der Gemeinderat hat dies in seiner Sitzung am 18. Juni 2020 über die Neufassung der Hauptsatzung der Stadt Heidelberg mit großer Mehrheit beschlossen. Die Änderungen treten zum 1. Oktober 2020 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt wird die Stelle des neuen Dezernenten für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität besetzt sein.
Quartiersmanagement Hasenleiser: Gemeinderat beschließt Fortführung der Quartiersarbeit bis 2022
Das Quartiersmanagement Rohrbach-Hasenleiser wird bis 2022 fortgeführt. Das hat der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Donnerstag, 18. Juni 2020, mit großer Mehrheit beschlossen. Der Caritasverband Heidelberg e. V. wird im Auftrag der Stadt Heidelberg für zwei weitere Jahre den Betrieb übernehmen. Seit seiner Einrichtung im November 2015 ist es das Ziel des Quartiersmanagements, den Hasenleiser in sozialer, kultureller, ökonomischer und städtebaulicher Hinsicht weiterzuentwickeln. Während der ersten Beauftragungsphase bis 2020 hat sich das Quartiersmanagement Hasenleiser im Stadtteil etabliert, wobei neben der Aktivierung und Vernetzung der Akteure und Multiplikatoren des Quartiers auch die Mitwirkung der Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes im Vordergrund standen.
Das Quartiersmanagement blieb auch während des Corona-Lockdowns für die Bürgerinnen und Bürger telefonisch und per E-Mail erreichbar. Gerade in dieser schwierigen Zeit hatten die Quartiersmanagerinnen und -manager für die Anliegen der Bewohnenden ein offenes Ohr, standen beratend zur Seite und vermittelten bei Bedarf Hilfe. Per Aushang und Newsletter rief das Quartiersmanagement zur Nachbarschaftshilfe auf und gibt nach wie vor Tipps zum Umgang mit der Krise. Neben digitalen Angeboten wurde mit der sogenannten „Wand der Solidarität“ – einer umgestalteten 20 Meter langen Holzwand in der Freiburger Straße, auf der Grußbotschaften hinterlassen werden können – eine analoge Austauschplattform geschaffen, um den Zusammenhalt im Quartier zu stärken.
Aufgabenschwerpunkte bis 2022
Zu den neuen Aufgabenschwerpunkten des Quartiersmanagements bis 2022 gehört die Zusammenführung der Neu- und Altbewohnerschaft im Quartier. Durch die Entwicklung der Konversionsfläche US Hospital werden in den kommenden Jahren sukzessive rund 1.200 neue Bewohnerinnen und Bewohner zuziehen. Dies wird eine Veränderung der Sozialstruktur und des Stadtteilgefüges mit sich bringen und den Einbezug neuer und alter Akteure und Interessengruppen erfordern. Neben der Angebotsschaffung und der Unterstützung von Ideen aus der Bürgerschaft konzentriert sich die Arbeit des Quartiersmanagements künftig zudem verstärkt auf den Aufbau selbsttragender Strukturen vor Ort. Bewohnerinnen und Bewohner des Hasenleisers sollen darin unterstützt werden, sich selbst zu organisieren und aufgebaute Strukturen und Netzwerke im Quartier weiterzutragen sowie neue zu erarbeiten. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Quartier durch die Aufwertung des Nahversorgungszentrums und der Grünflächen am Emmendinger Weg.
Kontakt
Das Quartiersbüro Hasenleiser in der Freiburger Straße 21 ist montags und dienstags von 8.30 bis 11.30 Uhr, mittwochs von 15 bis 18 Uhr, donnerstags von 15 bis 17 Uhr und immer am ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Zu beachten sind dabei die geltenden Abstands- und Hygienevorschriften. Außerhalb der Öffnungszeiten stehen die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner des Quartiersmanagements – Rebecca Ramirez, Dorothea Malik und Sarah Labusga – telefonisch unter 06221 330330 oder per E- Mail an quartiersmanagement@hasenleiser.net erreichbar. Weitere Informationen unter www.hasenleiser.net.
Drei neue Vorhaben für die Vorhabenliste
Die neue Auflage der Vorhabenliste ist da: Seit 2012 informiert die Stadt Heidelberg regelmäßig und frühzeitig in Form kurzer Steckbriefe über wichtige städtische Projekte und Vorhaben. In der aktuellen Fortschreibung gibt es kompakte Informationen zu 117 Projekten. Die Vorhabenliste der Stadt Heidelberg wurde um drei neue Vorhaben ergänzt. Sie werden mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats vom 18. Juni 2020 erstmals in der Liste veröffentlicht.
- Um- und Ausbau des ehemaligen Gemeindezentrums Emmertsgrund zur Kindertageseinrichtung Forum 3
Im Heidelberger Stadtteil Emmertsgrund soll das ehemalige Gemeindezentrum zur Kindertagesstätte Forum 3 um- und ausgebaut werden. Nach Abschluss ist der Gebäudekomplex zur Nutzung als sechsgruppige Kindertageseirichtung geeignet. Der Gemeinderat hat die Ausführungsgenehmigung erteilt. Aktuell werden erste Ausschreibungen vorbereitet. Der Beginn der Arbeiten soll im Juli 2020 erfolgen. - Vorhabenbezogener Bebauungsplan Weststadt – An der Montpellierbrücke
Östlich der Montpellierbrücke, zwischen Czernyring und Bahngleisen, soll ein gemischt genutztes Gebäudeensemble mit Büro- und Einzelhandelsflächen, Wohngebäuden und Service-Apartments entstehen. Der Gemeinderat soll im zweiten Quartal 2020 über die Einleitung des Verfahrens entscheiden. Die Kosten trägt die Vorhabenträgerin. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden ist für das dritte Quartal 2020 geplant. - Wiederaufbau Sirenennetz
Damit die Bevölkerung der Stadt Heidelberg im Falle einer Gefahrenlage frühzeitig gewarnt werden kann, soll wieder ein Sirenennetz im gesamten Stadtgebiet errichtet werden. Es soll ergänzend zu den empfohlenen elektronischen Medien wie zum Beispiel Warn-Apps agieren. Der Vorteil liegt in der sehr schnellen und umfassenden Erreichbarkeit von Bevölkerung und Unternehmen. Die Montagestandorte sind bereits festgelegt. Als nächster Schritt erfolgt die Kontaktaufnahme mit den privaten Eigentümern. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2022 geplant.
Die Vorhaben „Sanierung des Brückentors der Alten Brücke“ und „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ III)“ wurden abgeschlossen und sind deshalb nicht mehr in der Vorhabenliste aufgeführt. Die Vorhaben „Ausbau der geplanten Standorte für die Unterbringung von Menschen auf der Flucht in Heidelberg“ und „Flüchtlingsunterkünfte in Heidelberg“ werden bei Bedarf im Rahmen der laufenden Verwaltungsaufgaben weiterbearbeitet, beziehungsweise weitere Standorte geprüft. Auch die beiden Vorhaben „Heidelberger Aktionsplan „Offen für Vielfalt und Chancengleichheit – Ansporn für alle“ und Einzelmaßnahmen aus dem „Schulsanierungsprogramm“ werden als laufende Verwaltungsaufgaben fortgeführt.
Frühzeitige Information wichtig, um Mitgestaltung zu ermöglichen
Ziel der Vorhabenliste ist es, Bürgerinnen und Bürger frühzeitig und in einer gut lesbaren Form zu informieren, welche Projekte in Heidelberg laufen oder anstehen. Neue Vorhaben werden früh aufgenommen, sodass eine frühzeitige Mitgestaltung grundsätzlich möglich ist. Dadurch werden bereits Grundüberlegungen zu einem Vorhaben transparent, auch wenn es noch viele offene Fragen geben kann – sei es zum geplanten Vorhaben selbst oder zur Frage, ob und in welcher Form eine Bürgerbeteiligung stattfinden soll. Die gelisteten Vorhaben sind in unterschiedlichen Planungs- und Projektphasen: Manche werden bereits umgesetzt, andere stehen noch ganz am Anfang. Neben einer kurzen Projektbeschreibung erhält der Leser auch Informationen zum Zeit- und Budgetplan, zu bereits getroffenen Beschlüssen sowie die Namen der Ansprechpartner. Jeder einzelne Steckbrief ist nicht länger als eine DIN A4-Seite. Die nächste Ergänzung und Veröffentlichung neuer Vorhaben der Stadt Heidelberg in der Vorhabenliste soll am 8. Oktober 2020 beschlossen werden. Um zwischenzeitlich eine frühzeitige Information der Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen, werden bereits veröffentlichte Projekte bei Bedarf fortlaufend im Internet aktualisiert.
Ab 29. Juni sollen alle Kinder wieder in den Heidelberger Kitas betreut werden – Einrichtungen bereiten sich auf Rückkehr in den „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ vor – Eltern können sich ab 22. Juni in den Kitas melden
Ab dem 29. Juni 2020 kehren die Kitas im Land wieder in einen „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ zurück – auch die Kitas in Heidelberg. Die Landesregierung hat die Corona-Verordnung dazu entsprechend in dieser Woche angepasst. Grundlage für die Öffnung sind die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie der vier baden-württembergischen Universitätskliniken zum Infektionsgeschehen bei Kindern. „Das ist eine gute Nachricht für die Eltern, deren Geduld durch das Pandemiegeschehen in den letzten Monaten erheblich auf die Probe gestellt worden ist. Am Mittwoch gab es ein Treffen des Kinder- und Jugendamts mit Vertretern der Träger von Heidelberger Kitas und alle haben signalisiert, dass eine Rückkehr zum Regelbetrieb unter Berücksichtigung bestimmter Vorgaben zum 29. Juni auch umsetzbar ist“, freut sich Myriam Lasso, Leiterin des Kinder- und Jugendamts der Stadt Heidelberg. „Ganz so wie vor der Corona-Pandemie wird der Alltag in den Kitas nicht laufen. Für den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gelten strenge Vorgaben. Dennoch kehrt mit der Öffnung der Kitas eine Form von Normalität und Verlässlichkeit in den Alltag zurück, auf die viele Eltern und Kinder dringlich gewartet haben“, sagt Lasso.
Was heißt Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen?
Oberste Priorität im Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen hat der Infektionsschutz. Jede Kita benötigt ihr eigenes Hygienekonzept. In den Einrichtungen dürfen nur gesunde Kinder ohne Symptome von SARS-CoV-2 betreut werden. Auch Personal, Eltern und sonstige Personen, die das Kind zur Betreuung bringen, müssen gesund sein. Für Kinder gibt es keine Abstandsregelung. Erwachsene untereinander sollen aber die Abstandsregel von 1,5 Metern einhalten. In Kindertageseinrichtungen ist aufgrund des Wegfalls der Abstandsregelungen allerdings auf eine möglichst stabile und konstante Zusammensetzung der Gruppen zu achten. Die Betreuungsgruppen sollen im Gebäude und Außenbereich möglichst getrennt werden. Um die Betreuung gut ermöglichen zu können, hat das Land einige Erleichterungen geregelt: so können beispielsweise zusätzliche geeignete Räumlichkeiten genutzt oder weiteres Personal eingestellt werden. Auch vom Mindestpersonalschlüssel kann im Einzelfall abgewichen werden, solange die Aufsichtspflicht uneingeschränkt wahrgenommen werden kann. Neuaufnahmen von Kindern und deren Eingewöhnung können wieder erfolgen.
Mit dem Übergang in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen entfällt die bisherige Notbetreuung. Diese Kinder werden ab dem 29. Juni wieder regulär betreut.
Eltern, deren Kinder bisher nicht in der Notbetreuung waren und nun wieder betreut werden sollen, können sich ab kommenden Montag, 22. Juni 2020, direkt bei den Kitas melden und den konkreten Betreuungsbedarf besprechen.