Sinsheim. Die TSG-Frauen kassierten zum Abschluss ihrer herausragenden Saison beim 1. FFC Turbine Potsdam eine 1:2-Niederlage. Nach frühem Rückstand (1.) glichen die Hoffenheimerinnen in einem wilden Spiel verdient durch Fabienne Dongus aus (19.), in der zweiten Halbzeit fehlte der TSG trotz Kampfgeist die Kraft und Potsdam traf in der Schlussphase zum 2:1 (80.).
Das Team von Trainer Jürgen Ehrmann, der in Potsdam nach zwölf Jahren an der Seitenlinie seinen Abschied feierte, beendet die Spielzeit 2019/20 mit einem Punkte- und Torrekord auf dem dritten Tabellenplatz.
TAKTIK und PERSONAL:
Als Tabellendritter reisten die TSG-Frauen zum letzten Spieltag: mit deutlich mehr Punkten als je zuvor und der Chance, auf der Zielgeraden sogar noch den FC Bayern München abzufangen und damit erstmals in die Champions League einzuziehen. Voraussetzung war ein Sieg der Hoffenheimerinnen beim 1. FFC Turbine Potsdam, zudem musste der FC Bayern zeitgleich bei der SGS Essen Punkte liegen lassen. Im Karl-Liebknecht-Stadion setzte Trainer Jürgen Ehrmann, der zum letzten Mal bei den TSG-Frauen an der Seitenlinie stand, nahezu auf die Elf, die in der Vorwoche gegen den 1. FFC Frankfurt einen starken Auftritt abgeliefert hatte. Leonie Pankratz, Michaela Specht, Laura Wienroither und Maximiliane Rall verteidigten vor Torfrau Janina Leitzig in der Viererkette, Fabienne Dongus, Isabella Hartig und Lena Lattwein ackerten im Mittelfeldzentrum. Auf der rechten Seite begann Tabea Waßmuth, auf der linken Außenbahn ersetzte Anne Fühner die verletzte Katharina Naschenweng. Im Angriff sollte Nicole Billa für Gefahr sorgen.
Die Partie begann für die Hoffenheimerinnen bei strömendem Regen denkbar ungünstig. Der 1. FFC Turbine Potsdam machte früh Druck, die TSG war noch unsortiert und in der ersten Spielminute nutzten die Gastgeberinnen einen Ballverlust ihres Gegners zur frühen Führung. Anschließend entwickelte sich eine temporeiche Begegnung, in der beide Teams nach Ballgewinnen schnell nach vorne spielten. Die besseren Chancen erarbeiteten sich die Hoffenheimerinnen, doch Potsdam blieb gefährlich. Nach 20 Minuten traf Fabienne Dongus nach einem Eckball zum verdienten Ausgleich. Die Partie wurde nun wilder, auf dem nassen Rasen ging es hin und her. Die Ehrmann-Elf wurde zunehmend stärker, spielte sich immer wieder gut vor das Tor der Gastgeberinnen und schaffte es, die Gegenangriffe der Turbine frühzeitig zu stoppen.
Die zweite Halbzeit begann ausgeglichener. Die TSG schaffte es nur noch seltener, sich bis in die Gefahrenzone der Gastgeberinnen zu spielen. Potsdam verteidigte konsequenter und auf beiden Seiten ergaben sich weniger Torchancen. Mit zunehmender Spielzeit machte sich der kräftezehrende erste Durchgang bemerkbar. Es häuften sich die Fehler im Passspiel, die Gegenangriffe spielten sowohl die TSG als auch Potsdam zu ungenau aus. Die Hoffenheimerinnen mühten sich, noch einen Treffer zu erzielen, um erstmals drei Punkte aus Potsdam zu entführen, doch spätestens im Strafraum hinderte die Turbine die Ehrmann-Elf immer wieder am Torabschluss. Der entscheidende Treffer fiel dann zwar noch, allerdings für den 1. FFC Turbine Potsdam. Mit einem sehenswerten Treffer sorgte Laura Lindner für die Entscheidung in einem umkämpften Spiel (80.).