Kaiserslautern – Auf der Kinderintensivstation am Westpfalz-Klinikum wurde am Dienstag dieser Woche ein Frühchen positiv auf Bakterien vom Typ Staphylococcus aureus getestet (MRSA = Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Eine sofort eingeleitete Reihentestung hat im Laufe des gestrigen Donnerstags (16.07.2020) auch bei vier weiteren Frühchen zu positiven Ergebnissen geführt. Für drei weitere Verdachtsfälle werden die Ergebnisse der MRSA-Tests im Laufe der nächsten Tage erwartet.
Bei MRSA handelt es sich um Bakterien, die gegen die meisten Antibiotika (u.a. Methicillin) resistent sind. Sie kommen insbesondere auf der Haut und an den Schleimhäuten vor (z.B. Nase, Rachen, Achseln). Gelangen diese Bakterien über Wunden oder die Schleimhäute in den Körper, können sie eine Infektion auslösen und die Erkrankung unter Umständen einen schweren Verlauf nehmen.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der positiven Laborbefunde hat das Westpfalz-Klinikum eine Taskforce eingesetzt. Diese berät in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt über das weitere Vorgehen. „Als Sofortmaßnahmen haben wir ein Aufnahmestop für die betroffene Station verhängt, eine Ausweichstation eingerichtet, umfassende weitere Hygiene-Maßnahmen eingeleitet und Tests durchgeführt, um Patienten und Beschäftigte vor einer Übertragung möglichst umfassend zu schützen“, sagt Dr. Thomas Ecker, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie und Leiter der Krankhaushygiene am Westpfalz-Klinikum.
Bei allen fünf Patienten wurde zwar eine Besiedlung mit MRSA festgestellt, jedoch liegt zum aktuellen Zeitpunkt keine Infektion vor. Den Frühchen geht es den Umständen entsprechend gut.
Die Eltern der betroffenen Kinder wurden bereits am Donnerstag informiert. Die Testungen des Personals verliefen bislang allesamt negativ. Am heutigen Freitagmittag berät die Taskforce erneut über das weitere Vorgehen.
Das Westpfalz-Klinikum informiert die Öffentlichkeit, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.