Karlsruhe – Die Protestbewegung „Fridays for Future“ hat die Klimakrise noch einmal verstärkt mitten in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Auch die Kunst beschäftigt sich als ein Spiegel der Gesellschaft intensiv damit. Zeitgenössische Arbeiten hierzu nicht nur im ZKM sondern auch im Foyer der EnBW in der Durlacher Allee zu sehen sein. Hier startet parallel zur Ausstellung „Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik“ des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) die Installation „Eau de Karlsruhe – Cyprès“ des französischen Künstlers und Wissenschaftlers Fabien Léaustic (*1985).
Das imposante Exponat besteht aus elektrischen Lampen und echten Zypressen und „wächst“ als lebendes Ökosystem über zwei Stockwerke im Foyer des EnBW-Konzernsitzes. Natur in Form der lebenden Zypressen und Technik in Form von elektrischem Licht gehen dabei eine Verbindung ein. Der Künstler demonstriert mit seinem „Ökosystem“ das symbiotische Verhältnis zwischen natürlichen und künstlichen Elementen. Denn so wie die Zypressen in dieser Installation ohne künstliches Licht nicht wachsen können, sind auch Mensch, Kultur und Natur aufeinander bezogen.„Eau de Karlsruhe“ ist Teil der ZKM-Ausstellung „Critical Zones“, die sich mit der kritischen Lage der Erde auf vielfältige Weise befasst und neue Formen des Zusammenlebens erkundet.
Mit der Ausstellung vertiefen EnBW und ZKM ihre Kooperation auf einer inhaltlichen Ebene. Seit über 15 Jahren ist die EnBW als Hauptsponsor eng mit dem ZKM verbunden und will die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren weiter intensivieren. Dass der Konzernsitz der EnBW gleichsam zu einer „künstlerischen Außenstelle“ des ZKM geworden ist, soll nun ein erster Schritt sein. Der Vorstandsvorsitzende der EnBW, Frank Mastiaux, begrüßt die neue Ausgestaltung der Zusammenarbeit: „Wir schätzen die Innovationskraft und Affinität des ZKM zur Informationstechnologie und Neuen Medien seit Anbeginn unserer Zusammenarbeit im Jahr 2005 sehr. Mit ‚Critical Zones‘ gelingt dem ZKM eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung zu gesellschaftspolitischen Themen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und regenerativer Energiepolitik, die uns als EnBW ebenfalls intensiv bewegen. Wir freuen uns deshalb sehr auf die Installation von Fabien Léaustic, die den Betrachter anregt, über unser Zusammenleben und das Verhältnis zu Umwelt und Natur nach- und weiterzudenken.“
Peter Weibel, künstlerischer Direktor und Vorstand des ZKM: „Die Corona-Krise ist nach der Klimakrise ein weiteres Signal, das zeigt, wie fragil die Lebensbedingungen auf dem Planeten Erde geworden sind. Wir leben auf und von einer dünnen Schicht der Erdkruste, die sich durch die Interventionen des Menschen in eine kritische Zone verwandelt. Pflanzen und Bäume sind als Sauerstoffproduzenten wichtige Akteure innerhalb komplexer Ökosysteme. In ‚Eau de Karlsruhe‘ verbinden sich Natur (Bäume) und Kultur (Elektrizität) auf symbiotische Weise. Die EnBW mit ihrer nachhaltigen Zukunftspolitik ist der richtige Ort für eine solche symbiotische Vorgehensweise.“
Die Installation „Eau de Karlsruhe – Cyprès“ wird vom 24. Juli bis Dezember 2020 am EnBW-Konzernsitz, Durlacher Alle 93, 76131 Karlsruhe gezeigt.
Sie ist an folgenden Tagen zu besichtigen:
Mo und Di: geschlossen
Mi bis Fr: 18:00–20:00 Uhr
Sa und So: 11:00–18:00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.